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Nachbericht

Frühjahrsauktion der Hermann Historica 2015

Nachbericht

Asien, Orient und Afrika
Überzeugend in Qualität und Vielfalt war auch wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Ein ausgesprochen seltenes Stück kam von den Höhen des Himalayas zur Auktion. Feinste Eisenschnittarbeit zeigte der tibetanische Vajra-Hammer aus dem 15. Jahrhundert mit gold- und silbertauschiertem Schaft, einer halben Vajra sowie geschnittenen Makara-Köpfen, der für 9.000 Euro aufgerufen und zugeschlagen wurde. Schön auch, ein indischer Kandschar aus dem 17. Jahrhundert mit floral geschnittenem Griff aus graugrüner Jade und einem saphirbesetzten Knauf, der bei einem Startpreis von 5.500 Euro 7.500 Euro erzielte. Erlesene Jadeschnitzereien begeisterten auch aus China. Von besonders virtuoser Ausführung waren fünf Jadeobjekte aus der Qing-Dynastie aus heller grauer und weißer Jade, darunter drei längliche oberseitig gelochte Anhänger, ein geflochtener Reif und eine ornamental geschnittene Schmuckwalze. Für die Sammlung, präsentiert in einem mit Seide ausgeschlagenem Holzkasten, überschlugen sich die Gebote aus aller Welt und binnen weniger Minuten wurde die Taxe um das mehr als 17-fache auf 14.000 Euro hochgesteigert. Aus graugrüner Jade zeigte sich dagegen der floral reliefiert geschnittene Griff eines Dolches aus gleicher Zeit, der mit lederbezogener Scheide ab 4.800 Euro erworben werden konnte, dann aber erst bei ansehnlichen 11.000 Euro zugeschlagen wurde.
Waffen des Osmanischen Reiches erfreuen sich, ob der kostbaren Materialien in aufwendigster Verarbeitung, als Sammelgebiet eines stetig wachsenden Interesses. Ein wunderbares Beispiel für die Attraktivität dieser Objekte, zeigte sich in einem korallenbesetzten und silbermontierten Prunk-Kurzschwert mit Vollsilberscheide aus Georgien, datiert 1812. Mindestens 4.000 Euro musste es einem Bieter wert sein, 11.500 Euro wurde am Ende hierfür aufgebracht. Mit nicht minder großem Aufwand war das auf 1806 datierte, silbermontierte Luxus-Miqueletgewehr von einem balkantürkischen Büchsenmacher gefertigt worden. Mit 6.500 Euro im Aufruf und für 8.500 Euro verkauft, belegten Goldeinlagen, teils graviert, das eiserne Miqueletschloss mit reichem, goldeingelegtem Dekor versehen und der Kolben mit Kreisbändern, Blüten und Blattranken verziert, den hohen Anspruch dieser Arbeit.

Historische und militärgeschichtliche Objekte
Im Kapitel Militär und Historie fanden sich wieder geschichtlich hochbedeutende Sammlungsstücke aus aller Welt. So ein Beleg der Strategien der napoleonischen Zeit, ein Brief von Napoleon I. (1769 – 1821) an einen seiner engsten Vertrauten, General Bertrand (1773 – 1844) aus dem Jahr 1809. In Schönbrunn zwischen den Schlachten von Aspern, Essling (21./22.5.1809) und der Schlacht von Wagram (5./6.7.1809) diktiert und eigenhändig unterzeichnet, verfügte Napoleon I. darin Maßnahmen zur Vorbereitung des Angriffs auf die Brücke von Pressburg und die Einnahme der Stadt. Diese scheiterte jedoch nach einer einmonatigen Belagerung. Im Aufruf mit 1.500 Euro, wurde der sehr interessante Brief unter reger Beteiligung binnen weniger Minuten auf beachtliche 19.000 Euro hochgesteigert.

Aus deutschen Staaten überzeugte ein unzweifelhaft museales Stück, ein prunkvoller königlich-bayerischer Ehrensäbel für Tapferkeit aus der Regierungszeit König Max I. Joseph (1806 – 1825), der beidseitig mit Trophäen auf gebläutem Grund und geätztem, vergoldetem Laubwerk verziert war. Das vergoldete Messingbügelgefäß des in Solingen gefertigten Säbels, war mit Medusenhaupt und Laubwerk reich reliefiert, die Parierstange mit dem Profil König Max I. Josephs zwischen Lorbeerzweigen sowie mit dem bekrönten bayerischen Löwen mit Schwert und Wappenschild belegt. Für 17.000 Euro, bei einem Startpreis von 15.000 Euro, wurde die außergewöhnlich hochkarätige Auszeichnung, in der Exklusivität einzig der Generalsebene vorbehalten, verkauft. Großer Wertschätzung erfreuten sich auch wieder Objekte des bayerischen Königshauses, so ein Portefeuille aus dem persönlichen Besitz von König Ludwig II von Bayern (1845 – 1886) mit dem charakteristischen goldenen Emblem „L mit Krone“ auf feinstem rot-braunen Leder, das zu seiner Taxe von 3.000 Euro zugeschlagen wurde. Prunkvoll gestaltete Helme und Uniformen demonstrierten in der Historie Glanz und Gloria des Militärs und unterstrichen dessen exponierte Bedeutung in der Gesellschaft. Ein wunderbar anschaulicher Beleg hierfür kam mit der Uniform eines österreichischen Generals der Kavallerie in ungarischer Gala-Adjustierung zum Aufruf. Das prächtige Ensemble aus einer scharlachroten goldverzierten Attila mit passender Stiefelhose, einer weißen Pelzattila ebenfalls mit goldener Verschnürung, einem goldgewirkten Gürtel und schwarzen Stiefeln mit goldfarbener Kettschnur und Rosetten erzielte mit 8.500 Euro annähernd das doppelte seines Startpreises von 4.500 Euro.

Aus der jüngeren deutschen Militärgeschichte und imposanter Beleg der Vielfalt des Angebotes des Hauses, konnte mit einer fachmännisch restaurierten Messerschmitt Bf 109 das größte und zugleich teuerste Objekt der 70. Auktion zur Versteigerung aufgerufen werden. Das einsitzige Jagdflugzeug, hier in statischer Ausführung, war in den frühen Dreißigerjahren unter der Leitung von Willy Messerschmitt für die Bayerischen Flugzeugwerke entworfen worden, erfuhr im darauffolgenden Jahrzehnt wiederholt Modifikationen und wurde über diesen Zeitraum hinweg in ständig wechselnden Konfigurationen gebaut. Mitte der 1990er Jahre auf eine private Initiative hin geborgen, wurde diese nun zu ihrer Taxe von 150.000 Euro versteigerte Messerschmitt von einem Team von Flugzeugrestauratoren fachlich genauestens analysiert und ab 2007 wieder aufgebaut.






  • 28.04.2015 - 13.05.2015
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    Hermann Historica »

    Auktion: Vom 28. April bis 13. Mai 2015
    Hermann Historica oHG, Linprunstr. 16, 80335 München



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VIENNAFAIR THE NEW CONTEMPORARY 2013 LOCKT MIT

  • Römischer Bronzehelm Typ Hagenau, erste Hälfte erstes Jahrhundert. Zuschlag: 30000 Euro
    Römischer Bronzehelm Typ Hagenau, erste Hälfte erstes Jahrhundert. Zuschlag: 30000 Euro
    Hermann Historica
  • Marmorskulptur eines Knaben, römisch, erstes bis zweites Jahrhundert. Zuschlag: 20000 Euro
    Marmorskulptur eines Knaben, römisch, erstes bis zweites Jahrhundert. Zuschlag: 20000 Euro
    Hermann Historica
  • Vier verzierte Goldblechscheiben, Mittlere Bronzezeit. Zuschlag: 16000 Euro
    Vier verzierte Goldblechscheiben, Mittlere Bronzezeit. Zuschlag: 16000 Euro
    Hermann Historica
  • Maximilianischer Helm für einen Riefelharnisch, süddeutsch um 1530. Zuschlag: 30000 Euro
    Maximilianischer Helm für einen Riefelharnisch, süddeutsch um 1530. Zuschlag: 30000 Euro
    Hermann Historica
  • Helm für Mannschaften der Leibgarde Kürassier- Reg., Russland 1910. Zuschlag: 18500 Euro
    Helm für Mannschaften der Leibgarde Kürassier- Reg., Russland 1910. Zuschlag: 18500 Euro
    Hermann Historica
  • Orden pour la Vertu Militaire 1769 und Portraitminiatur – F.C. von Jungkenn.  Zuschlag: 40000 Euro
    Orden pour la Vertu Militaire 1769 und Portraitminiatur – F.C. von Jungkenn. Zuschlag: 40000 Euro
    Hermann Historica
  • Trabharnisch, deutsch, 1550/1570 mit schwerer Kampf-Sturmhaube. Zuschlag: 24000 Euro
    Trabharnisch, deutsch, 1550/1570 mit schwerer Kampf-Sturmhaube. Zuschlag: 24000 Euro
    Hermann Historica