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400.000 € für

400.000 € für den Gott des Krieges und der Gerechtigkeit:

400.000 € für

Ergebnisse der 35. Spezialauktion Asiatische Kunst

Zahlreiche chinesische Sammler und Händler waren direkt nach den Auktionen in London nach Stuttgart gekommen, um sich bei Nagel die besten Objekte der außerordentlich interessant bestückten 35. Spezialauktion Asiatische Kunst zu sichern. Das Saalpublikum hatte allerdings mächtig gegen die telefonisch bietenden Kunden aus Fernost zu kämpfen.

Ein Hongkong-Milliardär sorgte am 17. Mai 2008, via Telefon für heftigen Gegenwind. Er ließ sich Ware für insgesamt etwa 800.000 € zuschlagen, darunter ein extrem seltener Stand vom Typ ‚wudangzun' aus der Yongle-Periode (Lot 45, Zuschlag 240.000 €, Schätzung 100.000/150.000 €), die 1778 datierte Bronzefigur des 2. Dschangdscha Hutuktu (Lot 129, Zuschlag 90.000 €, Schätzung 100.000/150.000 €), ein blauweißer Schultertopf mit Drachendekor der Wanli-Zeit (Lot 52, Zuschlag 60.000 €, Schätzung 40.000/60.000 €) und ein sehr großes Fischbecken aus Porzellan (Lot 210, Zuschlag 90.000 €, Schätzung 60.000/80.000 €).

Der höchste Preis der Auktion wurde für die große Bronzefigur des Guandi bewilligt. Ein englischer Rennstallbesitzer bot 400.000 € für die Darstellung des taoistischen Gott des Krieges und der Gerechtigkeit aus der Ming- bzw. frühen Kangxi-Periode; der Unterbieter war ein Museum in Peking (Lot 68, Schätzung 40.000/60.000 €).

360.000 € bewilligte der Handel in Hongkong für ein Paar 28,2 cm hohe Porzellanvasen des 18. Jahrhunderts, welche die Cloisonné-Technik imitieren (Lot 141, Schätzung 30.000/50.000 €). Das Paar äußerst dekorativer feuervergoldeter Bronze-Elefanten auf Ständen, die in Cloisonné-Technik verziert sind, wurde bei 260.000 € von einem Privatkunden aus Shanghai übernommen (Lot 118, Schätzung 60.000/80.000 €).

In dem Hauptteil des Kataloges „China, Tibet" hatten alle Sparten etwas zu bieten. Von den sehr frühen, archaischen Werken wurde zum Beispiel die seltene Bronzefigur eines Tigers aus der Zeit der Streitenden Reiche (ca. 3. Jahrhundert v.Chr.) bei 60.000 € einem deutschen Privatsammler zugeschlagen (Lot 2, Schätzung 40.000 €). Die Textilien hatten mit einer feinen Goldlahnstickerei einer Pagode auf grünem Seidengrund ein echtes Highlight: Ein Privatsammler aus Peking bot 53.000 € (Lot 331, Schätzung 6.000 €).

Bei den Möbeln und Einrichtungsgegenständen erzielte ein prächtig geschnitzter Tisch aus Hartholz mit Porzellanplatte, 19. Jahrhundert, 60.000 € (Lot 346, Schätzung 40.000 €). Weitaus erstaunlicher waren jedoch die großzügig bemessenen 42.000 €, die für eine Drachenuhr aus Hartholz bewilligt wurden (Lot 351, Schätzung 25.000 €).

Wie lohnenswert das Sammeln von Kunst sein kann, zeigte ein anderes Beispiel. Eine Bronzefigur des Vajrasattva aus der Mongolei des 18. Jahrhunderts wurde 1994 von deutschen Privatkunden bei Nagel für 3.000 DM erworben. Nun erzielte das im Ausdruck schöne Exemplar 85.000 € und ging an einen chinesischen Saalbieter (Lot 366, Schätzung 18.000 €). Auch das folgende Lot, eine feuervergoldete Bronze des Jambhala, tibeto-chinesisch, spätes 18. Jahrhundert, war von denselben deutschen Privatsammlern bei Nagel für 2.500 DM gekauft worden. Nun wurde die Figur für 26.000 € zugeschlagen (Lot 367, Schätzung 15.000 €).

Im Japan-Teil, der bereits am Vortag zum Aufruf gelangt war, erzielte ein Prunkservice aus vergoldetem Silber 16.000 €. Es stammte aus der Meiji-Periode und ist signiert (Lot 1605, Schätzung 16.000 €).

Im Japan-Teil wurden wertmäßig etwa 80 Prozent der Schätzpreissumme verkauft, gemessen an der Zahl der Objekte waren es etwa 45 Prozent. Im China-Teil liegt die wertmäßige Verkaufsquote deutlich über 200 Prozent. Ingesamt wurden mit der 35. Spezialauktion Asiatische Kunst brutto rund 6,9 Mill. € umgesetzt (Zuschlagssumme + 33% Aufgeld). Die chinesischen Sammler und Händler, für die Stuttgart lediglich ein Zwischenstopp auf der Einkaufstour war, sind nun auf dem Weg nach Amsterdam, wo die nächsten Asiatika-Auktionen warten.

Stuttgart, 17. Mai 2008


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