Salonul de proiecte ist ein auf Initiative von Magda Radu und Alexandra Croitoru ins Leben gerufenes Projekt, das mit Unterstützung des National Museum of Contemporary Art (MNAC) in Bukarest Ausstellungen zur jungen zeitgenössischen Kunstproduktion in Rumänien organisiert. Ausgangspunkt für Salonul de proiecte war 2013 die künstlerische Arbeit Dear M., I Try Not to Think of You but I Canʼt von Marina Albu. Salonul de proiecte verwendete ihren handschriftlichen, im Siebdruck hergestellten Brief und lud KünstlerInnen ein, sich mit Arbeiten auf Papier – Zeichnungen, Collagen, Texten etc. – an einer Gruppenausstellung zum Thema Geld zu beteiligen. 42 KünstlerInnen – darunter u. a. Marina Albu, Mihuț Boșcu Kafchin, Geta Brătescu, Tudor Bratu, Anetta Mona Chișa & Lucia Tkáčová, Olivia Mihălțianu, Delia Popa – sind nun mit jeweils einem ausgewählten Werk im Rahmen von “DIYALOG”: New Energies zu sehen.
Anetta Mona Chişa & Lucia Tkáčová arbeiten seit 2000 zusammen. In ihren Gemeinschaftsarbeiten thematisieren sie Geschlechterverhältnisse und die Rolle osteuropäischer KünstlerInnen in einer westlich dominierten Kunstwelt. Sie leben in Berlin und Prag und vertraten 2011 Rumänien auf der Biennale di Venezia. Delia Popa arbeitet bevorzugt mit Text und mit den Mitteln der Performance und Videoinstallation und schöpft ihre Ideen aus der Geschichte, der Komödie, der visuellen Anthropologie und dem Trauma. Mit Geta Brătescu ist auch eine renommierte Künstlerin der älteren Generation vertreten. Ihr künstlerisches Werk, das bereits in der Tate Modern in London, bei der Triennale in Paris 2012, bei der Istanbul Biennale 2011 und im MUMOK in Wien zu sehen war, umfasst grafische Arbeiten, Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Buchillustrationen. 2008 verlieh ihr die National University of Arts in Bukarest für ihren herausragenden Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen rumänischen Kunst den Titel Doktor honoris causa. Mihuţ Boşcu Kafchin zählt zu den markantesten Stimmen der neuen Generation rumänischer Künstler. Auf ironische Weise thematisiert er die verschiedenen Aspekte unserer Kultur wie Geschichte, Volkskultur und Wissenschaft sowie Medien wie Film und Videospiel. Zurzeit ist Mihuţ Boşcu Kafchinmit Arbeiten auf derPrague Biennal 6 vertreten. Das Werk von Olivia Mihălţianu ist durch die scharfe Beobachtung der Menschen ihrer Umgebung, ihrer Charakterzüge und Eigenheiten sowie der medialen und sozialpolitischen Lebensrealität ihrer Heimatstadt Bukarest geprägt. Ihre Videos, Filme, Fotografien, Objekte, Installationen und Performances thematisieren die Frage der Identität, der Entwicklung des Frauenbildes und der Rolle des Künstlers in der heutigen Gesellschaft. In seinen jüngsten Werken erforscht Tudor Bratu den Begriff der Moral als Motor der sozialen Entwicklung anhand der dokumentarischen Kraft von Medien wie Fotografie und Video. Bratu hat die Rijksakademie van beeldende kunsten und die Gerrit Rietveld Academie absolviert und lebt und arbeitet heute in Amsterdam und Bukarest. Im Mittelpunkt von Marina Albus Werk stehen der schriftliche Text und das gesprochene Wort. Themen für ihre Audio- und Videoarbeiten, Interventionen, Performances und Objekte findet sie in unterschiedlichsten Begebenheiten, Ereignissen und Szenen der alltäglichen Lebenswelt. www.salonuldeproiecte.ro