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Residenzgalerie Salzburg

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Residenzgalerie Salzburg

Ausstellungsraum 1
neues sehen: Realismusspiele und/oder Das Neusehen einer Sammlung Barock zeigt seine Ambivalenz: Rationale Wissenschaftlichkeit im Sinne eines einheitlich Realitätsbildes und Rebellentum in Form von Instabilität und zerbrechenden Ordnungen andererseits. Ökonomische und wissenschaftliche Errungenschaften tragen zu einem neuen Bewusstsein, zur Eroberung einer plausiblen und vor allem messbaren Wirklichkeit und damit zur Entfaltung eines neuen Realismus bei. Zudem verunklären dennoch alte Phantasmen den rationalen Blick auf die Welt. Ein Spiegel dieses intensiven Sehens ist die Malerei. Ausgangspunkt und Basis ist die Dreidimensionalität des zentralperspektivisch ausgerichteten Bildraumes der Renaissance. Der neue Realismus entwickelt – ähnlich dem Piktorealismus des 20. Jh.s. – eine Vielfalt an individuellen künstlerischen Ausprägungen, technischen Anwendungsmöglichkeiten und Bildmotiven, die eine weite Spielwiese für die ontologische Frage nach Wirklichkeit und Illusion bieten. Ein bemerkenswertes Phänomen ist der mit dem Betrachter frei kommunizierende Bildraum. Bildoberfläche und Raumgrenze sind meist unklar definiert und fallen nicht mehr zwingend zusammen. In ein und demselben Bild treffen unterschiedliche Wahrnehmungsmodelle aufeinander und bringen die Linearität konventioneller Erzähltechniken ins Stocken. Erschöpfung und Zitate sind das Credo des Barock wie des modernen Zeitgeistes. Auf-, Unter-, Nah- und Schrägsichten und Fragmentierungen sind die neuen Zugänge zu einer immer unglaubwürdiger erscheinenden Realität. Durch unorthodoxe Lichtführung, enorme Helligkeits-Kontraste, wie auch Mikro- und Makroperspektiven entsteht Verunsicherung, aber immer eine neue Sicht auf die Welt.

Die Sammlung:
Wir brauchen jetzt viel Unruhe und/oder vor allem kein “business as usual” Die Residenzgalerie Salzburg wurde 1923 als Nachfolgerin für die nach der Säkularisierung 1803 verloren gegangene Kunstsammlung der erzbischöflichen Residenz eingerichtet. Intendiert war nach ihrem historischen Vorbild eine Sammlung der europäischen Malerei mit ihren epochen- und grenzüberscheitenden Kunstformen. Die erste Sammlung war überschaubar. Das Porträt der Amalie Makart von Hans Makart wurde zur „First One“ und erhielt die Inv. Nr. 1. Das anfängliche Drei-Sparten- Museum mit den Bereichen Gemälde, Grafiken und Skulptur umfasste Werke von der Spätgotik bis zur klassischen Moderne. In den 80er Jahren gelang es einen bedeutenden Teil der privaten Wiener Adelssammlung Czernin zu erwerben. Dieser eminente Ankauf – mit Schwerpunkten u.a. der niederländischen Malerei des 17. Jh.s, der französische Classique und Rokoko – schärfte das gehobene Qualitätsprofil der Galerie.

Sammlungsschwerpunkte sind heute die europäische Barockmalerei und die österreichische Malerei des 19. Jh.s. Der derzeitige Bestand ist nach dem Vorbild der großen hochadeligen und episkopalen Gemäldesammlungen, die zwischen Barock und Vormärz entstanden, übernommen. Dieser stellt einen Querschnitt der neuen europäischen Kunstgeschichte aus dem Blickwinkel der heute noch gebräuchlichen, aber zu reflektierenden Wertenorm der Kunstwissenschaft des 18. und 19. Jh.s dar. Die Auswahl der Werke spiegeln in der Regel die ideellen Präferenzen der Sammler. So besitzt die Galerie – nicht unüblich – lediglich Gemälde von Künstlern – jedoch keiner Künstlerinnen.

Die derzeitige Präsentation nimmt die Sammlung neu in Augenschein. Das Hauptaugenmerk soll auf das Objekt selbst gelegt werden, und im Sinne einer neuen selbstbewussten Museumsidee aus seiner historischen Verflechtung enthoben werden. Nicht Chronologie, Gattungsaspekte oder barocke standardisierte Begriffsformeln führen das Auge des Betrachters, sondern epochenunabhängige Fragestellungen, die bis heute im Fokus des künstlerischen Schaffens stehen. Dies zeigt den Barock als einzigartigen Ideenpool für die Moderne. Künstler: Jean Boulanger, Charles Le Brun, Peter Paul Rubens, Helmut Rusche






  • 05.06.2013 - 09.02.2014
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    Öffnungszeiten: Täglich: 10 – 17 Uhr; Schließzeiten: 04. – 29.11.2013; 24.12.2013
     



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  • Hans Makart, Amalie Makart, geb. Rothmayr, erste Frau des Künstlers, um 1871, Öl/Mahagoniholz, 76 x 58,2 cm, Residenzgalerie Salzburg Inv. Nr. 1, Aufnahme U. Ghezz
    Hans Makart, Amalie Makart, geb. Rothmayr, erste Frau des Künstlers, um 1871, Öl/Mahagoniholz, 76 x 58,2 cm, Residenzgalerie Salzburg Inv. Nr. 1, Aufnahme U. Ghezz
    Residenzgalerie Salzburg
  • Anton Maulbertsch (1724 – 1796), Das letzte Abendmahl, Detail, Öl/Leinwand, 134,5 x 222,5 cm, Inv. Nr. 233, Aufnahme: Ulrich Ghezzi, Oberalm
    Anton Maulbertsch (1724 – 1796), Das letzte Abendmahl, Detail, Öl/Leinwand, 134,5 x 222,5 cm, Inv. Nr. 233, Aufnahme: Ulrich Ghezzi, Oberalm
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  • Ferdinand Georg Waldmüller, Kinder im Fenster, 1853, Öl/Lw, 85 x 69 cm, Residenzgalerie Salzburg, Inv. Nr. 335, Aufnahme U. Ghezzi
    Ferdinand Georg Waldmüller, Kinder im Fenster, 1853, Öl/Lw, 85 x 69 cm, Residenzgalerie Salzburg, Inv. Nr. 335, Aufnahme U. Ghezzi
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  • Jan Davidsz de Heem "Stilleben, Frühstück mit Champangerglas und Pfeife"
    Jan Davidsz de Heem "Stilleben, Frühstück mit Champangerglas und Pfeife"
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