Dr. Claudia Lehner-Jobst, Kunsthistorikerin und Kuratorin, Spezialgebiet Porzellan
"Das Paradies im Blumentopf - Eine Kunstgeschichte des Gartengeschirrs"

Inspiriert von der Schönheit antiker Vasen wurden Gartengefässe gerade im Barock zu einem Ziel ästhetischer Beachtung. Durch die Formalisierung der Gärten im Einklang mit der Architektur entwickelte sich eine eigene plastische Gattung, oft reich an Ornament und Allegorie. Die Sammlungen exotischer Flora der barocken Fürsten erforderten zudem Pflanzgefässe, die den Transport zwischen Orangerie und Park ermöglichten. Ludwig XIV. liess um 1670 für die mobilen, legendär duftenden Blumenbeete seines Trianon de porcelaine zwei Millionen Blumentöpfe anfertigen. Die Vorliebe des Prälaten von Sankt Florian für Nelkenstöcke führte 1683 zu einem Ankauf von blaugoldenen Blumengeschirren für den Stiftsgarten. Mehr als tausend Blumentöpfe aus Fayence mit den Initialen von Marie Antoinette zierten ab 1785 das Hameau der Königin. Für Parks und Gärten als kunstvolles Abbild des Paradieses sind Pflanzgefässe ein wichtiges Element. Der Vortrag führt durch die Gärten der Jahrhunderte bis zu den Schöpfungen der Wiener Werkstätte.

Preis: Erwachsene Euro 10,- / Ermässigter Preis: Euro 5,-
Info und Anmeldung: Tel +43 (1) 319 57 67-251, kunstvermittlung@liechtensteinmuseum.at