• Menü
    Stay
Schnellsuche

Pinakothek der Modern

FLATZ SOMETHING WRONG WITH PHYSICAL SCULPTURE

Pinakothek der Modern

Der Aktionskünstler, Bildhauer, Bühnenbildner, Musiker und Poet FLATZ zählt zu den kompromisslosesten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Eine retrospektive Ausstellung in der Pinakothek der Moderne fokussiert das zentrale Thema seines Schaffens: den Körper.

Die Performances, Skulpturen und multimedialen Rauminstallationen von FLATZ (*1952) sind radikal und auf Provokation angelegt. Häufig kommt der eigene Körper des Künstlers zum Einsatz – insbesondere, um damit der menschlichen Verletzlichkeit Ausdruck zu verleihen und der Teilnahmslosigkeit des Publikums entgegenzuwirken.

1979 posierte der damals 27-jährige FLATZ nackt als lebende Dartscheibe. Diese durfte von den Zuschauenden mit Pfeilen beworfen werden, für einen Treffer stand ein Preisgeld von 500 Mark in Aussicht. Der elfte Wurf aus dem Publikum traf und verwundete den Künstler, die Performance war zu Ende.

In der Silvesternacht 1990/91 ließ sich FLATZ im georgischen Tiflis kopfüber zwischen zwei Stahlplatten aufhängen, um wie ein Glockenklöppel pendelnd lautstark gegen das Metall zu prallen – ganze fünf Minuten lang, bis er bewusstlos wurde. Im Anschluss erklang der doppelt so lange Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß, zu dem ein festlich gekleidetes Paar tanzte. Einer internationalen Kunstöffentlichkeit bekannt wurde der gebürtige Österreicher 1992 mit seinem Beitrag „Bodycheck“ für die Documenta IX in Kassel. Das Werk bestand aus 90 schwarzen, von der Decke herabhängenden Boxsäcken, jeder einzelne dem Körpergewicht des Künstlers entsprechend. Das Documenta-Publikum musste sich, um den Raum zu durchqueren, mit einiger Anstrengung zwischen den Säcken durchkämpfen. FLATZ bezeichnete diese wie viele andere seiner Arbeiten als „Physical Sculpture“. Bei den „Physical Sculptures“ wird eine unmittelbare Interaktion zwischen Werk und Betrachtenden hervorgerufen – physisch oder psychisch.

Mit ausgewählten Werken von den späten 1970er-Jahren bis heute widmet sich die Ausstellung dem radikalen Körperbegriff von FLATZ, der immer wieder auf unverwechselbare Weise auch sensitive und fragile Ebenen anspricht. Auf diesen Aspekt nimmt ein 1997 entstandenes Selbstporträt explizit Bezug, dessen Titel „Something Wrong with Physical Sculpture“ gleichzeitig Name der gesamten Ausstellung ist.

Kurator: Bernhart Schwenk






  • 09.02.2024 - 05.05.2024
    Ausstellung »
    Pinakothek der Moderne »

    ÖFFNUNGSZEITEN
    Wir haben heute noch bis 20:00 Uhr geöffnet.

    Täglich außer Montag: 10:00 - 18:00 Uhr
    Donnerstag: 10:00 - 20:00 Uhr
    EINTRITTSPREISE
    Regulär: 7.00 €
    Ermäßigt: 5.00 €
    Sonntags: 1.00 €
    ADRESSE
    Theresienstraße 35A
    80333 München



Neue Kunst Ausstellungen
Red! Yellow! Black!
Marking 50 years of Sotheby's in the Belgian capital, an...
TYLER MITCHELL Wish This
Vor dem Hintergrund der Geschichte spürt der amerikanische...
ARTTIROL 10
Mit den jüngsten Kunstankäufen des Landes Tirol zeigt das...
Meistgelesen in Ausstellungen
Heinz Mack: Neue Werke –
Seine experimentellen Licht-Installationen in der Wüste haben...
American Pop Art 2011 - in der
Am 21.10.2011 ist es soweit: Die Kunsthandlung & Galerie...
Europäische Avantgarde –
Marc Chagall, Wassily Kandinsky, Auguste Renoir, Alexej von...
  • FLATZ, Selbstportrait mit Hammer © FLATZ
    FLATZ, Selbstportrait mit Hammer © FLATZ
    Pinakothek der Moderne