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Moderne Kunst

Moderne Kunst der Färöer Inseln Mensch und Natur

  • Ausstellung
    16.05.2008 - 07.09.2008
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Moderne Kunst

Das Leopold Museum zeigt von 16. Mai bis 7. September 2008 die erste umfassende Ausstellung zur Kunst der Färöer Inseln außerhalb Skandinaviens. Nach der erfolgreichen Schiele-Ausstellung im Munch Museum Oslo im vergangenen Jahr wird nun nordische Kunst in Wien gezeigt. Gemälde, Grafik und Installationen von 32 Künstlerinnen und Künstlern sind in der Schau vereint.

Die Färöer sind eine seit 1948 weitgehend autonome, „gleichberechtigte Nation" des Königreichs Dänemark. Die Nation gehört zu den kleinsten Europas mit etwa 50.000 Einwohnern und einer Fläche von etwa 1400 km². Die Inselbewohner, die Färinger, sprechen färöisch, eine dem Isländischen und Norwegischen verwandte Sprache.

Die Kunst der Färöer Inseln ist außerhalb Skandinaviens weitgehend unbekannt
geblieben, was vor allem in der Abgelegenheit des Ursprungslandes begründet ist. Die Ausstellung des Leopold Museum bietet dem österreichischen Publikum die Gelegenheit, eine faszinierende Region am Nordrand Europas durch ihre Kunst zu entdecken und Künstler kennen zu lernen, die eine breitere Aufmerksamkeit absolut verdient haben.

 

80 Kunstwerke aus 6 Jahrzehnten

Diese Schau zeigt anhand einer Auswahl von ca. 80 Kunstwerken aus den
vergangenen sechs Jahrzehnten eine Entwicklung, die in den späten 1940er Jahren mit Landschafts- und Figurenbildern in der Tradition der europäischen Avantgarden ihren Anfang nahm und bis heute zu einer Vielfalt künstlerischer Ansätze und Ausdrucksformen geführt hat: Die Kunstwerke sind frisch und innovativ und überraschen den Betrachter mit Ironie, Humor oder einer tiefen Ehrfurcht vor der Natur, wie sie in der Kunst Kontinentaleuropas heute selten zu finden sind.

Die Auswahl der Kunstwerke entspricht einer sehr persönlichen Entscheidung des Kurators - Dr. Michael Fuhr - und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern stellt Kunstwerke einander gegenüber, die auf die eine oder andere Weise „typisch färingisch" erscheinen.

Die Färöer Inseln sind geprägt von ihrer pittoresken Landschaft, gekennzeichnet durch steile, dunkle Klippen, tiefe Fjorde zwischen grünen Bergen und abrupte Wetterwechsel, die scharfe Kontraste und oftmals sehr irritierende Lichtverhältnisse zur Folge haben.

Die Ausstellung gliedert sich in die Themen „Natur/Elemente", „Menschen und Tiere", „Inseltypen", „Tradition" und „Hinter der Gardine". Zusätzlich sind einzelne „Objekte" zu sehen. An dieser Stelle seien einige Positionen der färöischen Kunst stellvertretend genannt.

Bereits 1900 geboren wurde der Dichter und bildende Künstler William Heinesen. Sein Leben umspannt beinahe das gesamte 20. Jahrhundert. Er starb hochbetagt im Jahr 1991. Obwohl seine Literatursprache Dänisch war, sind die Inhalte färöisch geprägt. Sagen und Lieder seiner Heimat werden in seinen Gedichten lebendig und auch in seinen Bildern. Das Pastell „Der Agitator" (1952) zeigt die Rückenansicht einer menschenähnlichen Figur mit koboldartig, wild zu Berge stehendem Haar, die - heftig gestikulierend, die Arme in die Höhe gerissen - eine Masse von Köpfen mit aufgerissenen Mündern aufpeitscht. Der „Agitator" steht auf einer Felsgruppe, die Köpfe um ihn herum scheinen ebenfalls aufgetürmt wie Felsen Die koboldartigen Fratzen, teils mit zu Sehschlitzen geschlossenen oder weit aufgerissenen, hervorquellenden Augen, Schnauzbärten und spitzen Ohren akklamieren lautstark die Handlungen der Hauptfigur.

Sámal Joensen-Mikines (1906-1979) ist der wohl bedeutendste Maler der Färöer Inseln. Ihm gelang es trefflich die traditionellen Themen in die moderne Malerei zu überführen.Seine Jugend auf der entlegenen Insel Mykines war voller Entbehrungen, seine beiden Schwestern und sein Vater starben an Tuberkulose. Aufgrund seiner eigenen labilen Gesundheit zog es ihn nicht zu traditionellen Berufen, wie der Fischerei, sondern zur Kunst. Die Jahre auf der Akademie in Kopenhagen (ab 1928) und Reisen nach Norwegen oder Paris öffneten ihm das Tor zur Weltkunst. Munch in Norwegen, Delacroix und El Greco in der französischen Hauptstadt faszinierten Mikines. Der epische Kolorismus schildert in expressiver Weise traditionsbezogene Aktivitäten wire den Grindwalfang oder den Kettentanz. Das beeindruckende Bild „Walfang" aus dem Jahr 1942 zeigt einen Kriegsschauplatz der anderen Art mitten in der Zeit des zweiten Weltkriegs. Das blutrot gefärbte Wasser und der lodernde Himmel zeugen vom Kampf Mann gegen Tier, zeigen Krieger der anderen Art, vereint in der Schlacht gegen die schier unermessliche Kraft der Natur.


Kunst, Wien, Ausstellung






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