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Moderne Kunst

Moderne Kunst der Färöer Inseln Mensch und Natur

  • Ausstellung
    16.05.2008 - 07.09.2008
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Moderne Kunst

Die Kunst von Ruth Smith (1913-1958) schlägt einen koloristischen Weg mit stark realistischen Bezügen ein. Der Einfluss von Cézanne und Van Gogh ist spürbar. Ruth Smith war Tochter eines Fischers und Farbhändlers, der bereits mit 40 starb. Ruth Smith war zu diesem Zeitpunkt erst neun Jahre alt. Nach dem Tod des Vaters arbeitet sie im Geschäft mit, wird Briefträgerin, geht dann nach Dänemark wo sie u.a. in einer Wäscherei des Diakoniestifts arbeitet. Über einen Patienten gelangt Sie an eine Zeichenschule, dann an die Akademie. 1948 kehrt Sie mit Ihrem Mann auf die Färöer zurück, ertrinkt nur 10 Jahre später tragischerweise beim Schwimmen. Die Selbstporträts und Porträts der Malerin und Grafikerin bestechen durch die isolierte Darstellung der Porträtierten und eine psychologisierende Wirkung, die Landschaftsdarstellungen sind äußerst farbintensiv.

Einen ungegenständlichen Weg trat Ingálvur av Reyni (1920-2005) an. Während des Krieges war av Reyni in Kopenhagen, besuchte dort die Kunstakademie. Formen und Strukturen des Dargestellten werden reduziert, nähern sich der Abstraktion.

Steffan Danielsen (1972-1976) stammte , wie auch Mikines oder Smith von einem der Hauptinsel vorgelagerten Eiland. Er war Autodidakt und seine Lebensraum, abgesehen von einem 5jährigen Dänemark-Intermezzo die kleine für seine Vogelkolonien bekannte Insel. Durch eine reduzierte Formensprache erinnern seine Porträts an amerikanische Pop-Art.

Tróndur Pattursons (* 1944) Arbeiten stehen dem Kunsthandwerk nahe. In der Ausstellung wird sein 8 m breites Glasbild „Tiefsee" (1991) gezeigt. Vor changierenden Blautönen sehen wir einen riesigen Wal, der scheinbar mühelos durch den Raum gleitet.
Im Werk der Autodidaktin und ausgebildeten Grafikerin Astri Luihn (*1949 in Norwegen) werden in scheinbar abstrakte Flächen gegenständlichen Formen eingefügt. Erst dadurch erschließt sich der der Inhalt der abstrakten Form. Natur und Tierwelt spielen eine große Rolle in ihren Arbeiten. In der Ausstellung sind Werke ihrer „Vogelfelsen"-Serie (2007) zu sehen.

Von Edward Fuglø (* 1965) stammt eines der Hauptmotive der Ausstellung: Der „Culture Club", ein 2006 entstandenes surreales Gemälde, zeigt uniform gekleidete Herren in schwarzem Anzug und Krawatte. Sie sitzen auf kinoartig angeordneten Sesselreihen. Alle tragen die Köpfe des Papageientauchers, einem typischen färöischem Vogel mit buntem Schnabel. Alle Köpfe blicken in eine Richtung. Die ironischen Darstellungen Fugløs kritisieren politische, wirtschaftliche oder schlicht und einfach menschliche Mechanismen.
Auch die Fotografie ist in der Ausstellung als Schwerpunkt präsent:

Ingi Joensens (*1953) Naturfotografien ziehen den Blick des Betrachters magnetisch an („Berge", entstanden 1989). Annie Heinesen (* 1974) konstruiert Szenen, die als Grundlagen für Ihre Installationen dienen. Die in der Ausstellung gezeigte Werkgruppe (2004) schreibt einen menschlichen Körper in verschiedenen Positionen, ähnlich dem „uomo quadrato" von Leonardo da Vinci, in geometrische Formen ein. Annika á Lofti (*1983) wurde in Kopenhagen ausgebildet, studiert zur Zeit in Island. Ihre Hologrammfotografie rückt den nackten Oberkörper eines Mannes in den Mittelpunkt. Mit geschlossenen Augen empfängt er einen Lichtstrahl der ihn auf der Brust trifft, je nach Position löst sich die Gestalt in Licht auf. Der philosophische Charakter der Arbeit verweist auf Wundmale, Auferstehung, Erlösung und andere Symbole des Christentums bzw. allgemeine philosophische oder religiöse Gedanken des Werden und Vergehens.

Box

Färöer - Österreich: 1:0. Die Geburt einer Legende

Ein besonderes Thema der Ausstellung ist - nicht unpassend zur in Österreich stattfindenden Fußballeuropameisterschaft - das legendäre EM Qualifikationsspiel Färöer- Österreich. Das Spiel, das am 12. September 1990 im schwedischen Landskrona statt fand bildet einen Schnittpunkt von Kunst und Sport. Die österreichische Mannschaft unter Josef Hickersberger war damals haushoher Favorit. Es spielten u.a. Legenden wie Toni Polster, Michael Konsel und Andreas Herzog. Dennoch gelang es der färöischen Elf ein Tor zu verhindern. Im Gegenteil: in der 62. Minute gelang den Außenseitern das 1:0,
zugleich der Endstand. Der Torschütze Torkil Nielsen wurde zum Nationalhelden. Ihm errichtete man ein 4m hohes Denkmal in Torshavn, der Hauptstadt der Insel. Eine verkleinerte Version des von Hans Pauli Olsen (* 1957) geschaffenen Denkmals ist in der Ausstellung zu sehen. Der bedeutende färöische Bildhauer Olsen hat mehrere Monumente für den öffentlichen Raum gestaltet.

 Hans Pauli Olsen, Fußballdenkmal, 2004/05, The Municipality of Tórshavn

 


Kunst, Wien, Ausstellung






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