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VOM GROTESKEN

VOM GROTESKEN ZUR GROTTESKE

  • Ausstellung
    19.09.2007 - 24.03.2008
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VOM GROTESKEN

Zur Aktualität des Ornaments

Mit thematischen Schwerpunkten wie „übersteigerte Grotteske" oder „Grotteske Wesen" bricht die MAK-Ausstellung „VOM GROTESKEN ZUR GROTTESKE. Zur Aktualität des Ornaments" mit den üblichen, streng zeitlich oder geografisch geordneten Präsentationen zum Ornament und eröffnet neue Blickwinkel auf die lange Tradition der Ornamentform der Grotteske.

Hans CollaertDie Schau im MAK-Kunstblättersaal zeigt eine Auswahl der wertvollsten Ornamentstiche des MAK und bildet gleichzeitig den Kick-off zu einem groß angelegten Datenbankprojekt, mit dem erstmals die gesamte MAKOrnamentstichsammlung weltweit für Spezialisten geöffnet wird.

Seit der Gründung des MAK im Jahr 1863 wurde die heute 17.413 Blätter umfassende MAK-Ornamentstichsammlung systematisch aufgebaut. Ihre Vielschichtigkeit und Qualität genießt hohes internationales Renommee. Das Fundament des Bestandes bilden 4.794 Ornamentstiche der bedeutendsten Maler und Grafiker aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden des 15. bis 18. Jahrhunderts, die schon im Gründungsjahr des Museums vom Leipziger Kunsthändler Wilhelm Eduard Drugulin erworben wurden.

Polidoro CaldaraZahlreiche MAK-Publikationen und -Ausstellungen trugen zu einer kunstgeschichtlichen Aufwertung des Ornamentdrucks bei, der als Spezialgebiet der Grafik lange Zeit wenig beachtet wurde. Mit phantastischen Anspielungen, Verzerrungen, Witz und frivolen Bildinhalten gelten Grottesken als einzigartiges Genre in der Kunstgeschichte. Der Künstler arbeitete befreit von klerikalen Auftraggebern und dem engen Korsett der christlichen Ikonografie. Zur bestimmenden Form wurden sie nach der Wiederentdeckung der antiken Domus Aurea des römischen Kaisers Nero kurz vor 1500. Die bizarren Deckendekorationen mit Tieren, Blumenranken und Fabelwesen regten die Fantasie folgender Künstlergenerationen an.

Insgesamt sieben Ausstellungssegmente arbeiten in der MAK-Schau „VOM GROTESKEN ZUR GROTTESKE" die charakteristischen Inhalte des Ornaments heraus. So steht im Ausstellungsbereich „Grotteske und Architektur" der französische Hofkünstler Jean Bérain (1640-1711) im Mittelpunkt. Seine Vorlageblätter grottesker Wanddekorationen beeinflussten das Kunsthandwerk seiner Zeit und inspirierten Innendekorateure, die sie in gefälliger Art an intimen Orten wie Schlafzimmer und Bäder zu inszenieren wussten. Im Bereich „Grotteske und Dekoration" wird die Verwendung der Grotteske als Verzierung für kunstgewerbliche Gegenstände behandelt. Zu sehen ist unter anderem eine Folge antikisierender Vasenentwürfe von Polidoro Caldara da Caravaggio (Italien um 1499-1543). Der Künstler treibt die Überwucherung der Gefäße mit Ornamentik derart auf die Spitze, dass die Gebrauchsfunktion völlig in den Hintergrund tritt.

Christoph JamnitzerDiese im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Auswüchse gipfeln in weiteren Schwerpunkten der Ausstellung wie „grotteske Wesen", „übersteigerten Grottesken" oder „Dem Grotesken in der Grotteske".

Gemeinsam mit der Kunstbibliothek Berlin und dem Kunstgewerbemuseum Prag realisiert das MAK im Rahmen des EU-Projektes Kultur 2000 „Ornamental prints" eine Internetplattform (www.ornamentalprints.eu), die gesamt rund 32.000 Ornamentstiche ab Ende September online zugänglich macht. Für dieses bisher unvergleichliche Projekt wurde die gesamte MAKOrnamentstichsammlung gescannt, formal erfasst und inhaltlich erschlossen.

Zum EU-Projekt erscheint die Publikation „Ornamentstiche. Ornamental

Prints. Ornamentàlny rytiny", hg. von Moritz Wullen, Helena Koenigsmarková,

Peter Noever, 88 Seiten, englisch/deutsch/tschechisch, Wien 2007.

Pressefotos zur Ausstellung stehen unter http://www.MAK.at/presse zum Download

bereit.

Öffnungszeiten Di MAK NITE© 10.00-24.00 Uhr

Mi-So 10.00-18.00 Uhr, Mo geschlossen

Kurator Kathrin Pokorny-Nagel,

Leitung MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung

Publikation „Ornamentstiche / Ornamental Prints /

Ornamentàlny rytiny", hg. von Helena

Königsmarkova, Peter Noever, Moritz Wullen, ca. 65

Seiten, deutsch/englisch/tschechisch, Wien 2007.

MAK-Eintritt € 9,90 mit MAK-Guide / € 7,90 / ermäßigt € 5,50

Jeden Samstag© Eintritt frei.

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Presse MAK Judith Anna Jungmann (Leitung)


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