Denkmalschutz
Gästehaus der Abtei Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee wird saniert
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Presse28.12.2021
Das Bauwerk mit der ungewöhnlichen Dachkonstruktion und Dachform
Dank einer zweckgebundenen Spende der Paul und Katrin Basiner-Stiftung stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Dach- und Deckeninstandsetzung des Gästehauses "Scholastika" der Abtei Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee 80.000 Euro zur Verfügung. Das einstige Beichtvaterhaus gehört nunmehr zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Das Kloster wurde 782 von Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und kurz darauf karolingisches Reichskloster. Nach den Zerstörungen durch die Ungarneinfälle im 9. und 10. Jahrhundert erlebte es eine Blütezeit. Die heutigen Klostergebäude wurden zwischen 1728 und 1732 neu gebaut, bevor das Kloster im Zuge der Säkularisation 1803 aufgehoben wurde. Dennoch bestand der Konvent fort, da sich für die Klostergebäude kein Käufer fand. 1836 errichtete König Ludwig I. das Kloster neu mit der Auflage, dass die Nonnen Schulen eröffneten.
Die bedeutende historische Klosteranlage der Abtei Frauenwörth nimmt die Südspitze der im Chiemsee gelegenen Insel Frauenchiemsee ein. Im Süden der mächtige Klosterkirche folgt zunächst die vierflügelige geschlossene Konventsanlage, um die herum sich nach Süden und Osten hin weitere Nebengebäude gruppieren, die früher die Klosterökonomie bildeten.
Zum Objekt:
Das auch als Beichtvaterhaus bekannte Gebäude steht im Osten der Anlage oberhalb des Seeufers nahe der heutigen Schiffanlegestelle. Das im Grundriss fast quadratische Bauwerk misst 14,85 Meter mal 15,2 Meter. Das Gästehaus stammt aus dem 17. Jahrhundert und dürfte von Beginn an diese Funktion gehabt haben. Neben dem Glockenturm ist es das einzige vollständig freistehende Einzelbauwerk der Abtei. Der Bau verfügt über zwei Vollgeschosse und ein steiles Pyramidendach. Seine Dachkonstruktion und Dachform sind ungewöhnlich. Die Außenfassaden sind schmucklos glatt verputzt. Das Gästehaus steht ostseitig zum See hin in der Flucht der Klostermauer. Dem kubisch-geschlossenen Bauwerk hat man im Südosten im Anschluss an die Klostermauern einen gemauerten Aborterker angesetzt. Die Räume sind im Erdgeschoss durchgängig gewölbt. Im Mittelflur gibt es Tonnengewölbe mit Stichkappen. Die Räume im Obergeschoss besitzen Stuckdecken mit Vouten.
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