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Auktionshaus Wendl

Nachbericht zur Frühjahrsauktion 2024

Auktionshaus Wendl

WENDL – Auktionshaus der Entdeckungen. Dass dieser Slogan passend ist, zeigte sich einmal mehr zur 108. Auktion. Bereits am ersten Tag erregte ein Biedermeier-Glasbecher mit Signatur von Gottlob Mohn aus dem Jahr 1814 aus dem Besitz eines Thüringer Sammlers großes Aufsehen, als er von 240 Euro auf erstaunliche 30.000 Euro in einem spannenden Bieterduell kletterte. Den höchsten Zuschlag der Auktion mit 33.000 Euro brachte überraschend ein unsigniertes Gemälde der Dreifaltigkeit aus dem 19. Jahrhundert. Bieter aus aller Welt steigerten auf das 107 x 87 cm große Leinwandgemälde, dessen kyrillisch bezeichnete Klebezettel auf dem Keilrahmen auf eine einstige Inventarnummer des Kremls verweisen.

Grundstock der fast 4.000 Lose der Auktion waren mehrere private Sammlungsnachlässe. Aus Ostthüringen stammte die mehr als 100 Lose umfassende Militaria-Sammlung, die vollständig und mit beachtlichen Zugewinnen versteigert wurde. Uniformen, Kürasse, Kürassierhelme und seltene Hieb- und Stichwaffen waren darunter. Das höchste Gebot für ein Objekt der Sammlung lag bei 9.000 Euro für einen Paradehelm mit bekröntem Adler. Teil 2 dieser Sammlung wird zur Sommerauktion im Juni 2024 versteigert.

Ein hochwertiger Sammlungsnachlass aus Hannover barg eine Fülle von Schätzen in allen Sammelkategorien. Ein elegantes Louis-Quinze-Lektüretischchen fand für 2.000 Euro einen neuen Besitzer, ebenso wie ein Paar Deckelvasen mit Watteau-Malerei der Manufaktur KPM Berlin, die 1.900 Euro erzielten. Eine kleine goldene Spindeltaschenuhr stieg unlimitiert auf 1.500 Euro. Auch zahlreiche Puppen und vor allem Puppenstuben stammten aus diesem Nachlass. Das reichhaltige Spielzeugangebot wurde zudem durch den zweiten Teil der Stuben des aufgelösten Erfurter Puppenstubenmuseums sowie Einlieferungen aus anderen Sammlungen verstärkt. Zuschläge bis 1.900 Euro konnten für verschiedene Kaufläden erzielt werden. Eine 15 cm große Biedermeier-Puppenstubenpuppe mit Zubehör kletterte auf 1.600 Euro, 14 frühe Erzgebirgsfigürchen der Firma Wendt und Kühn schnellten von 90 auf 1.000 Euro und die Puppe „Wendy“ von Baehr & Pröschild, die in ihrem Originalkarton "Puppenmütterchens Nähschule" mehr als 100 Jahre schadlos überdauert hatte, war der neuen Besitzerin 3.300 Euro + Aufgeld wert.

Sammler, die Wertanlagen schätzen, lieferten sich hartnäckige Bietgefechte bei hochwertigen Luxus-Armbanduhren namhafter Hersteller. Eine Longines Conquest Calendar, einst dem persönlichen Physiotherapeuten des saudi-arabischen Prinzen Mashour bin Saud Al Saud überreicht, wurde von 2.000 auf 8.000 Euro gesteigert. Eine Automatikuhr des Modells Laureato der Manufaktur Girard-Perregaux erreichte 5.500 Euro. Mit einem Höchstgebot von 9.000 Euro überzeugte mit einer Länge von 9,5 cm ein großer Gold-Email-Anhänger in der Kategorie Schmuck, der mit zahlreichen Altschliffdiamanten und facettiertem Chrysopras im Stil der Renaissance gefertigt wurde. 2.400 Euro erzielte eine fein gearbeitete japanische Netsuke der Meiji-Zeit aus hellgrauem Jade, die Kraniche vor Bäumen zeigt. Teuerstes Los der Keramik war der Picasso-Teller mit „Ziegenkopf im Profil“ der Werkstatt Madoura, der für 3.300 Euro einen neuen Eigentümer fand. Zwei barocke Fayence-Tulpenvasen schnellten von 120 auf 1.400 Euro.

In der immer stark bestückten Kategorie Porzellan fielen neben wundervollen Figuren und Servicen der Manufakturen Meissen und KPM besonders die Tänzerinnen auf, die aus einer Sammlungsauflösung stammten. Eine Tänzerin der Aeltesten Volkstedter erreichte 2.600 Euro, während die große Art-déco-Tänzerin der Schwarzburger Werkstätten, entworfen von Otto Krahmer 1927, trotz Beschädigungen für 3.300 Euro versteigert wurde. Ein 34-teiliges Speiseservice mit dem seltenen Dekor "Blau-bunte Blume" aus der Meissener Kollektivzeit wechselte für 5.500 Euro den Besitzer. Über 600 der 775 angebotenen Porzellane wurden verkauft. Den kompletten vierten Auktionstag nahmen die Sparten Grafik und Gemälde ein. Trotz teils überschaubarem Publikum im Auktionssaal waren über die 4 LIVE-Bietportale stets 100 bis 200 Bieter international aktiv dabei und so entwickelten sich immer wieder rasante Bietgefechte. Die unlimitierte Künstlermappe „Thüringen 79 – Stellungnahmen zu einer Landschaft“ – ein Gemeinschaftswerk bedeutender DDR-Grafiker, erzielte 3.300 Euro. Bei den Gemälden erzielte das Werk des polnischen Expressionisten Jerzy Hulewicz mit dem Titel "Weibliche Akte" beeindruckende 12.000 €. Ein ruhiges Seestück mit abgetakeltem Schoner, kyrillisch signiert, brachte 19.000 Euro. Ein unsigniertes Gemälde mit pastos gemalter Uferpromenade und umseitigem Stempel des Künstlerbedarfshandels A. Ebeseder Wien wurde nach zähem Ringen für 15.000 Euro verkauft.

Nach dem letzten Hammerschlag gab es strahlende Gesichter bei den beiden Auktionatorinnen und dem wie ein fein laufendes Uhrwerk zusammenarbeitendem Team. Über 76 % der Lose wurden verkauft, ca. 1.400 Bieter waren erfolgreich, die über die WENDL-Website und 3 weitere Onlineportale, im Saal, per Schriftgebot oder Telefon mitsteigerten. Viele der schönen Momente wurden vom MDR-Filmteam eingefangen, welches die Einlieferungsphase und nun auch die Auktion begleitete. Für das Format "Der Osten - Entdecke, wo du lebst" entsteht ein Filmbeitrag über die Geschichte der Familie Wendl und das Auktionshaus, der voraussichtlich im Mai 2024 ausgestrahlt wird.

Ihr Team vom Kunst-Auktionshaus WENDL








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