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Das Schilfsand

Das Schilfsandstein-Mauerwerk der Jakobskirche wird wiederhergestellt

Das Schilfsand

Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag in Rothenburg ob der Tauber

Vor zwei Jahren unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Mauerwerkssanierung am Ostchor der St. Jakobskirche in Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach. Nun überbringt Dr. Hans-Joachim Kössler, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD, am Donnerstag, den 15. Juli 2010 um 11.00 Uhr einen weiteren Fördervertrag, diesmal über 40.000 Euro, für die Restaurierungsarbeiten am westlichen Langhaus der Jakobskirche auf der Baustelle an Dekan Hans-Gerhard Gross von der evangelischen Kirchengemeinde.

St. Jakob gilt als Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Die Hauptkirche Rothenburgs besitzt eine einzigartige künstlerische Ausstattung und war früher eine häufig besuchte Wallfahrtskirche und zentrale Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Als wichtiges Beispiel spätgotischer Architektur im Spannungsfeld zwischen Parler- und Bettelordensarchitektur ist die Kirche auch ein herausragendes Beispiel für mittelalterliche Bautechnik. Die drei Dachwerke entstanden in verschiedenen Bauphasen im 14. und 15. Jahrhundert und sind äußerst qualitätvolle Zeugnisse mittelalterlicher Zimmermannsarbeit. Im Inneren ist das Bauwerk mit herausragenden Werken spätgotischer Malerei, Skulptur und Glaskunst ausgestattet worden. Eine besondere Preziose stellt der Heilig-Blut-Altar von Tilman-Riemenschneider dar, eines der wichtigsten Kunstwerke des deutschen Spätmittelalters.

Die Dachkonstruktion von St. Jakob musste durch eine zusätzliche Konstruktion gestützt werden. Dem Nachaußen-Driften des Mauerwerks gebot man durch das Einfügen eines Ringankers mit Eisenverbindungen Einhalt. Die historischen Reparaturen und Ergänzungen konnten durch die Ertüchtigung einzelner Knotenpunkte erhalten werden. Ursache der instabilen Dachkonstruktion war der heute nicht mehr nachvollziehbare Umbau der Strebebögen "mit einem geraden Stich". Dadurch wurden die auftretenden Kräfte umgeleitet, doch die verwendeten Filialen waren für die nun auftretenden Horizontalkräfte viel zu leicht. Dem Problem konnte durch Einzug von Mauerankern begegnet werden, die längs durch die Strebebögen bis ins Mauerwerk getrieben wurden und vertikal die Filialen sichern. Nach der Stabilisierung der Dachwerke und der Instandsetzung der Türme und Strebebögen wurde der Mauerwerksverbund durch umfangreiche Steinreparaturen am Ostchor wiederhergestellt. Da das SchilfsandsteinMauerwerk durch Schalenbildungen, Abwitterungen, Absandungen und ausbrechende Fugen gefährdet war, ersetzte man dem Schadensbild entsprechend die Steine, baute Vierungen ein und hinterspritzte und festigte die Schalen. Nach diesen Maßnahmen arbeitet die Bauhütte der Ja-kobskirche nun an der Südseite des Langhauses.

Die Jakobskirche in Rothenburg ist eines von über 140 Projekten, die die vor 25 Jahren in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch das König-Ludwig-Denkmal in Regensburg, das Heimatspielhaus in Münnerstadt und die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Landsberg am Lech.

Bonn, den 12. Juli 2010/Schi


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