Von 1996 bis 2002 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierungsarbeiten an der St. Jakobuskirche in Zimmernsupra im Landkreis Gotha mit über 100.000 Euro. Nun feiert die Gemeinde anlässlich der Glockenweihe einen Festgottesdienst am Sonntag, den 5. September 2010 um 13.30 Uhr. Die DSD wird vertreten durch Hartmut Ellrich, ihrem Ortskurator Gotha/Gothaer Land. Als Motto hat Pfarrer Otfried Pappe einen Vers aus Psalm 90 vorangestellt: "Herr, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Das Dorf Zimmernsupra ist bereits seit 860 unter den Besitzungen des Klosters Fulda urkundlich erwähnt. Später stand der Ort unter der Lehnshoheit der Grafen von Gleichen, bis er zu Beginn des 14. Jahrhunderts von der Stadt Erfurt erworben wurde. Der erste Kirchenbau der Gemeinde St. Jacobus stammt aus dem Jahr 1494, zu diesem Bau gehört der mächtige Westturm. Um 1725 wurde das mittelalterliche Kirchenschiff abgetragen und durch das heutige mit einem polygonalen Chorabschluß und Mansarddach ersetzt. Gleichzeitig wurde der Turm erhöht und erhielt seine Schieferhaube. Das Innere überfängt eine hölzerne Tonnendecke. Ansonsten prägen den Raum die reich gegliederten zweigeschossigen Emporen zwischen den hölzernen Säulenreihen und der aufwendig gestaltete Orgelprospekt. Im Innenraum ist ein großer Teil der originalen Bemalung mit Laub- und Bandelwerk auf rosarotem und grauem Grund erhalten. Die Kanzel des Kanzelaltars von 1730 rahmen vier Säulen auf Postamenten, zwischen denen Figuren von Moses und Johannes dem Täufer stehen.

Zu den umfangreichen konstruktiven und restauratorischen Maßnahmen an der zwischenzeitlich baupolizeilich gesperrten Kirche gehörte die Sicherung des Chores und der Langhauswände, die qualitätvolle Dacherneuerung in Lehestener Schiefer und die Instandsetzung des Turmes. Seit 2000 liefen auch die Restaurierungsarbeiten an Ausstattungsgegenständen wie Kronleuchter, Kirchengestühl und Kanzelaltar. Die Finanzierung erfolgte durch die Kirchengemeinde, den rührigen Förderverein, den Kirchenkreis, das Land Thüringen, das Landesdenkmalamt und die DSD. Durch die Glockenweihe finden die Arbeiten nunmehr ihren krönenden Abschluss.

St. Jakobus in Zimmernsupra ist eines von über 390 Projekten, die die vor 25 Jahren gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte, darunter der Eulensteinsche Hof in Großschwabhausen, das Haus zum Roten Hirschen in Erfurt und die Dorfkirchen in Eishausen, Kleinfurra und Sprötau.

Bonn, den 2. September 2010/Schi