Sammler aller Epochen in Kauflaune
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Ausstellung17.05.2025
Vom niederländischen „Goldenen Zeitalter“ über die stimmungsvollen Ansichten des 19. Jahrhunderts in Italien bis hin zu den deutschen Impressionisten reichte das Angebot der Frühjahrsauktion „Fine Art“. Die rege Bietbeteiligung für die spannende Offerte führte zu einem starken Gesamtergebnis von mehr als € 1,8 Mio. Insbesondere begeisterte eine virtuose Komposition rastender, kaukasischer Reiter von Franz Roubaud. Die feinen Papierarbeiten von Jean Auguste Dominique Ingres und Edgar Degas erfuhren ebenfalls großen Zuspruch. Internationale Auktionsrekorde erzielten die Werke von Clemens Bewer und Robert Hermann Sterl.
Der Maler Franz Roubaud gilt als Meister für große, ausgefeilte Kompositionen, die in mehrere Ebenen gegliedert sind. In der Szene „Das Zeltlager der Kosaken“ ist alles vereint, was einen Roubaud ausmacht: Eine meisterhaft ausgearbeitete Komposition, in der farbenprächtige Reitergruppen und Tiere im Kontrast mit den erdigen Farbtönen der bergigen Landschaft stehen. Es stellte eine willkommene und bislang unbekannte Wiederentdeckung im Roubaudschen Œuvre dar und wurde in der Online-Ergänzung des Catalogue Raisonné ergänzt. Die meisterhafte Malerei erregte bei Sammlern großes Interesse rund um den Globus – ein Bieter mit Sitz in Spanien bewilligte den finalen Preis in Höhe von € 231.000.
Die Studie nach den Armen und Händen der Princesse Pauline de Broglie ist eine Entwurfszeichnung zu Jean Auguste Dominique Ingres bekannten Gemälde in der Sammlung Lehman des Metropolitan Museum in New York. Um die feine Papierarbeit entstand ein internationales Bietgefecht, bei dem sich ein Telefonbieter aus New York durchsetzen konnte – damit gelangt die Zeichnung nun für € 79.000 ganz in die Nähe des ausgeführten Porträts.
Wie die Ingres-Arbeit stammte auch die die Bleistiftzeichnung eines Männeraktes des französischen Malers Edgar Degas aus der exquisiten Sammlung des Künstlers Konrad Klapheck. Die kleine, feine Arbeit kehrt nun nach Paris zurück – in eine Privatsammlung, die den Preis von rund € 53.000 bestätigte.
Schon bald nach seinem Entstehen fand das Gemälde der Loreley auf dem Felsen von Clemens Bewer seinen Weg in die USA. Die Künstler der Düsseldorfer Malerschule unterhielten seit den späten 1840er Jahren enge Beziehungen über den Atlantik hinweg, auch mit einem regen Kunsthandel. Innerhalb der Vereinigten Staaten wechselte das Bildnis wohl mehrfach den Besitzer; womit wohl auch das Wissen um ihre Identität verloren ging. Zuletzt galt sie in den USA als „Muse mit einer Leier“. Nun gelangt die mystische Schönheit durch einen engagierten Sammler wieder an den Rhein zurück – für den internationalen Auktionsrekord für den Künstler in Höhe von € 53.000.
Nach den erfolgreichen Versteigerungen großformatiger Italienansichten von Oswald Achenbach in der Auktion „Fine Art“ im vergangenen Herbst, fanden auch in diesem Frühjahr erneut zahlreiche stimmungsvolle Szenerien Italiens einen neuen Besitzer. Insbesondere der „Blick über Florenz“ mit einer Familie auf einer Terrasse oberhalb der Stadt weckte Begehrlichkeiten unter den Sammlerinnen und Sammlern. Den Preis für die Stadtansicht im Abendlicht hob ein hessischer Bieter durch zahlreiche Mitstreiter von geschätzten € 35.000 auf € 66.000.
Der Impressionist Robert Sterl ist längst kein Geheimtipp mehr, auch wenn er in der allgemeinen Aufmerksamkeit immer noch hinter seinen prominenteren Malerkollegen zurücksteht. Wie seine Zeitgenossen Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth gehört Sterl zu den Künstlern, die den Impressionismus in Deutschland weiterdenken. Das Motiv der Wolgaschiffer gehört zum bei Sterl beliebten Themenkreis der Arbeitswelt. Die eindrucksvolle Arbeit sicherte sich ein Sammler aus Dresden für € 46.000 – dies ist der neue internationale Auktionsrekord für den Künstler.
Auch die berauschende Szene des beschwingten Champagner-Abends von Robert Emil Stübner begeisterte das Publikum. Solch lebhafte Szenen des beginnenden 20. Jahrhunderts sind stets heiß begehrt und führten in diesem Fall zu einem neuen internationalen Auktionsrekord für den Künstler in Höhe von € 21.000.
Ein dramatisches Motiv, eine meisterhafte Autorenschaft und eine ausführliche Provenienzgeschichte: all das machte das Gemälde „Susanna und die alten Männer“ zu einem begehrten Auktionshighlight in diesem Frühjahr. Das in der Rembrandt-Literatur ausführlich und übereinstimmend noch bis in die 1970er Jahre als eigenhändiges Werk Rembrandts publizierte Gemälde, wurde erstmals 1979 auf der Ausstellung über Jan Lievens im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig als Arbeit Jan Lievens‘ gezeigt. Wahrscheinlich handelt es sich um dasselbe Aktmodell wie in Rembrandts Andromeda-Gemälde. In dieser mit meisterhafter Lichtführung gestalteten Arbeit von 1629 widmet sich Lievens der Aktion von Angriff und Abwehr statt der erotischen Ausstrahlung Susannas. Das Gemälde befand sich u.a. im Besitz von Kaiserin Hermine auf Schloss Greiz, sowie in verschiedenen internationalen Galerien und Privatsammlungen – nun gelangt es für insgesamt rund € 46.000 in eine süddeutsche Privatsammlung.
Aus deutschem Privatbesitz wurde Luca Giordanos – auch bekannt als „Luca fa presto“ – beeindruckende Szene „Samson schläft auf Delilas Schoß“ eingeliefert. Der Experte Riccardo Lattuada bezeichnete dieses Gemälde im Vorfeld der Auktion als die originale Vorlage Luca Giordanos, von dem eine Reihe von Kopien oder Werkstattversionen abgeleitet wurden. Auch eine Londoner Privatsammlung erkannte die Qualität der Malerei und setzte sich beim bewilligten Preis von € 50.000 gegen die Konkurrenz durch.
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