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Die Aura des A

Die Aura des Alif. Schriftkunst im Islam

Die Aura des A

Beitrag des Staatlichen Museums für Völkerkunde München zu der Münchner Ausstellungsreihe „ Changing Views. 100 Jahre nach der Ausstellung Meisterwerke muhammedanischer Kunst in München“

Schrift ist ein Schlüssel zum Verständnis muslimischer Kulturen – ein essentielles Bindeglied zwischen den verschiedenen „ beschrifteten Welten“des Islam. Die Ausstellung will die Augen öffnen sowohl für die Schön- heit als auch die Bedeutungsdimensionen arabischer Schrift. Ausgehend von der faszinierenden Ästhetik der Kalligraphie wird der Besucher mit der inhaltlichen und symbolischen Absicht der Schrift in Religion, Magie und Poesie vertraut gemacht. Schriftträger sind nicht nur Papier und Haut, sondern auch Keramik, Metall, Glas, Leder, Holz und Textilien. Die Präsentation reicht in ihrer Vielfalt von der Frühzeit des Islam im 9. Jahrhundert bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts, von der Kunst herrschender Eliten bis zur Volkskunst und Alltagsästhetik. Die arabische Schrift verdeutlicht die „ Einheit in der Vielfalt“ Indem sie auf den Wesenskern der Schrift- und : Buchreligion des Islam hindeutet (Gott manifestiert sich im Koran), ist sie ein Medium, dem mit besonderem Respekt begegnet wird. Zu allen Zeiten war Arabisch in Wort und Schrift ein wichtiges kulturelles Bindeglied innerhalb der muslimischen Welt. In diesem Sinne sucht die Ausstellung die Würde muslimischer Kulturen und deren künstlerische Ausdrucksformen hervorzuheben. Das Alif, der erste der 28 Buchstaben des arabischen Alphabets, ausgesprochen als langes ā, besitzt eine besondere mystische Tiefe, denn er gilt als Chiffre für Allah. Er wird mit dem Atem Gottes assoziiert, bevor dieser die Welt erschuf. In Gestalt eines schlanken, senkrechten Striches, der für den geraden, rechten Weg steht, hat das Alif den Zahlwert Eins und ist so ein treffendes Symbol für die Einheit und Einzigkeit Gottes. Nach mystischer Erkenntnis haben sich alle übrigen Buchstaben aus dem Alif entwickelt. In den Gedichten der Sufi-Mystiker erscheint das Alif als der von einer Aura umgebene Buchstabe der göttlichen Weisheit.

Fliese mit Anfang der basmala Syrien, 16.-17. Jh.

Die eigenen Sammlungsstücke werden ergänzt durch Leihgaben des Museums für Islamische Kunst in Berlin, des Orientalischen Münzkabinetts in Jena, des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln, der Bayerischen Staatsbibliothek in München sowie zahlreiche private Leihgaben. Die Ausstellung zeichnet ein facettenreiches Bild islamischer Schriftkunst und vermittelt den Zauber der reinen visuellen Präsenz der Linien. Die arabische Schrift ist in muslimischen Kulturen allgegenwärtig; wahrscheinlich handelt es sich um den größten Bestand an Inschriften, den eine Kultur im Laufe der Weltgeschichte überhaupt hervorgebracht hat. Die Ausstellung „ Aura des Alif“zeigt mit rund 270 Exponaten eine beachtlich große Auswahl sowohl von Die Werken der islamischen Kunst, als auch von Gegenständen des Alltags: von einem kostbaren Fürstenkoran über kalligraphische Zierblätter, Keramikgefäße, Metallarbeiten, Grabsteine, Münzen, Textilien und geheimnisvolle Schrift-Bilder bis hin zu Amuletten, Postern und Aufklebern. Die Perspektiven von islamischer Kunstgeschichte und Ethnologie werden dabei bewusst ineinander verschränkt. Was die Vielfalt dieser beschrifteten Gegenstände miteinander verbindet, ist die Kalligraphie – also die Schönschrift – und der Respekt vor der Schrift.

Kuratoren der Ausstellung sind Privatdozent Dr. Jürgen Wasim Frembgen, Leiter der Orient-Abteilung des Staatlichen Museums für Völkerkunde, und Frau Dzamna Krpo, M.A.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, das an der Museumskasse erhältlich ist.
Deutsche oder englische Ausgabe: 28 EUR
Eintritt: 6 EUR, ermäßigt 5 EUR
Öffnungszeiten: Di - So, 9.30-17.30 Uhr


Ausstellung






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