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Getty Villa in

Getty Villa in Los Angeles

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Antike Hauptwerke der Dresdner Skulpturen- sammlung bereichern die Dauer- ausstellung der Getty Villa in Los Angeles

Die enge Partnerschaft zwischen den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem J. Paul Getty Trust in Los Angeles ist stetig und erfährt immer wieder neue Impulse. Ab heute sind zwei Hauptwerke der Skulpturensammlung in die Dauerausstellung in der Getty Villa integriert. Es handelt sich um die sogenannte „Große Herkulanerin" (40 - 60 n. Chr.) und die „Kleine Herkulanerin" (30 - 1 v. Chr.). Einst zierten sie das Theater von Herculaneum. 1711 gefunden, erwarb König August III. die Marmorskulpturen 1736 für Dresden. Seither sind sie Ikonen der berühmten Antikensammlung, des Herzstücks der Dresdner Skulpturensammlung.

Bis Oktober 2008 werden sie in der Getty Villa zu sehen sein, und sind damit gleichsam Botschafter für das Albertinum in Dresden. Denn das Albertinum als Museum ist untrennbar mit der Skulpturensammlung verbunden, die ihr langjähriger Direktor Georg Treu 1894 dort eingerichtet hat. Seine Museumskonzeption, die Skulpturen von der Antike bis zur Gegenwart und eine große Abguss-Sammlung vereint, galt international als vorbildlich. Iwan Zwetajew, bedeutender Moskauer Wissenschaftler, befand sich in einem jahrzehntelangen Gedankenaustausch mit Treu und orientierte sich bei der Planung und Einrichtung des heutigen Puschkin-Museums an den Informationen und Inspirationen aus Dresden. „In Moskau ein kleines Albertinum bauen" war die Absicht von Zwetajew, was die Vorbildlichkeit des Dresdner Hauses eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.

Zugleich kündet die Präsenz der „Herkulanerinnen" in der Dauerausstellung bei Getty vom kommenden, neuen Albertinum: Weil dieses derzeit von Grund auf saniert, restauriert und um eine ebenso kühne wie geniale Architektur erweitert wird - eine den Innenhof überspannende, zweigeschossige Brücke für Depot und Werkstätten - besteht überhaupt die Möglichkeit zur langfristigen Leihgabe der wertvollen Skulpturen, die, abgesehen von der unfreiwilligen Auslagerung in der Sowjetunion zwischen 1945 und 1958, Deutschland seit 1736 nie verlassen haben.

Die Skulpturensammlung nutzt die Zeit der Schließung des Albertinums für intensive Forschungen und Restaurierungen, teils in Kooperation mit anderen Häusern. Die „Herkulanerinnen" wurden in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin restauriert und im Rahmen eines von der Ernst von Siemens Kunststiftung geförderten Projektes zu den antiken Skulpturen in Dresden sowie mit dem Getty Museum und dem Getty Research Institut erforscht. Ein jetzt in Los Angeles vorgestellter umfangreicher Katalog beleuchtet umfassend die Rolle der Statuen für die Ausgrabung der Vesuvstädte als erste Funde von Herculaneum, ihre Bedeutung für die Begründung einer kritischen Archäologie, ihre griechischen Vorbilder und Umdeutungen in der römischen Kaiserzeit sowie die Ausstrahlung, die in Dresden seit dem 18. Jahrhundert von ihnen ausging. Bis zur Wiedereröffnung des Albertinums wird der Katalog auch in einer deutschen Ausgabe vorliegen. Und die nächste antike Statue, eine rätselhafte männliche Kolossalfigur, ist bereits nach Los Angeles unterwegs, um ebenso gründlich restauriert und erforscht zu werden wie die Herkulanerinnen ...

Kooperationen wie diese helfen beiden Institutionen. In Los Angeles wird eindrucksvoll die Leistung und Legitimität guter Museumsarbeit dokumentiert, die die antike Kunst auch außerhalb ihrer mediterranen Herkunftsländer erforscht und einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. Dresden profitiert von den so ermöglichten Restaurierungen und Forschungen und den sich daraus ergebenden Anregungen für eine konzeptionell neuartige Präsentation der eigenen Antikensammlung.

Es ist bekanntlich heute schwer, auf dem Kunstmarkt für Museen Neuerwerbungen zu tätigen, von denen gesichert ist, dass sie nicht aus Raubgrabungen stammen sondern legaler Herkunft sind. In dieser Situation eröffnet das Modell längerfristiger Leihgaben die Möglichkeit, dem Publikum über den eigenen Bestand der Museen hinaus interessante Aspekte der antiken Kunst zu vermitteln, den fachlichen Austausch in Wissenschaft und Restaurierung zu fördern und gleichzeitig zum Schutz der archäologischen Stätten im Mittelmeerraum einen Beitrag zu leisten.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Postfach 12 05 51
01006 Dresden


Ausstellung






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  • Sog. Große Herkulanerin 40-60 n. Chr. Marmor. H203,5 cm Inv. Hm 326 Aus dem Theater von Herculaneum. 1736 von König August III. für Dresden erworben. © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Aufnahme: Ingrid Geske
    Sog. Große Herkulanerin 40-60 n. Chr. Marmor. H203,5 cm Inv. Hm 326 Aus dem Theater von Herculaneum. 1736 von König August III. für Dresden erworben. © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Aufnahme: Ingrid Geske
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Sog. Kleine Herkulanerin 30-1 v. Chr. Marmor. H 181cm Inv. Hm 327 Aus dem Theater von Herculaneum. 1736 von König August III. für Dresden erworben. © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Aufnahme: Ingrid Geske
    Sog. Kleine Herkulanerin 30-1 v. Chr. Marmor. H 181cm Inv. Hm 327 Aus dem Theater von Herculaneum. 1736 von König August III. für Dresden erworben. © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Aufnahme: Ingrid Geske
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden