• Menü
    Stay
Schnellsuche

Fotografie

Stadt Land Fluss

Fotografie

Stadt Land Fluss Fotografen aus der Sammlung Ann und Jürgen Wilde und der Samlung des Sprengel Museum Hannover 13. September 2009 – 10. Januar 2010 Stadt Land Fluss ist der Titel zweier Ausstellungen, die ein weiteres Mal Einblick in Sammlung Ann und Jürgen Wilde sowie die fotografischen Bestände des Sprengel Mum Hannover geben. Dabei bieten die beiden zeitgleichen Präsentationen unterschiche Zugänge zu den Begriffen Garten, Landschaft und Natur, mit denen sich in diesHerbst im Rahmen der „Gartenregion Hannover“ eine ganze Reihe von Projekten auterschiedliche Weise auseinander setzen. „Der Garten“, schreibt Philippe Nys, „erfüllt seine symbolische Funktion als Hüter deferenz zwischen dem, was der Welt der Menschen zugehört, und dem, was ihr nichgehört.“

 Agrarlandschaften Silbergelatine Baryt 17,0 x 27,9 Archiv Heinrich Riebesehl / Dauerleihgabe des Landes Niedersachsen im Sprengel Museum Hannover

Stadt Land Fluss bewegt sich an den Rändern dieser Differenz. Einerseits folgen disentationen einem assoziativen Spiel mit Strukturen, Formen und Farben. Andererswerden fotografische Positionen präsentiert, die sich explizit mit dem Verhältnis zwschen Mensch und Natur, den eingeschriebenen Vorstellungen von verlorenen Paraund den Möglichkeiten der Dokumentation von Veränderungen auseinander setzenindividuelle Projektionsflächen eines jeweils subjektiven Erfahrens von Stadt, Land uFluss geben die Bilder zudem Auskunft über sich historisch ändernde Perspektiven.

Weniger bekannte Meisterwerke der klassischen Moderne aus der Sammlung Ann uJürgen Wilde markieren – in Detail- und Strukturaufnahmen, in Pflanzen-, Landschaund Stadtansichten, in Aufnahmen von ländlichen Bauten und antiken Ruinen – dasmotivischer und thematischer Bezüge. Fotografien, aufgenommen von Florence Henri (1892 – 1982) auf dem Forum Rom1931, verweisen auf die sowohl kulturhistorische als auch metaphorische Ebene. Figezeichnet präsentieren sie eine antike Ruinenlandschaft. Hier kann der Geist wie inem Garten der Geschichte „lustwandeln“ und sich einer als ideal gedachten Verganheit versichern. Doch wird ‚Geschichte’, wie Stadt, Land, Fluss und die Idee von Garimmer wieder überschrieben und neu formuliert. Moï Wer (1904 – 1995) findet eingrafische Umsetzung für diese Nichtexistenz einer Geschichte ‚an sich’, indem er mre fotografische Negative übereinander legt. Unterschiedliche Blicke verschmelzen dem Papier zu einem gemeinsamen Bild. Die zarten, das Kreatürliche betonenden Daufnahmen des Typografen Piet Zwart (1885 – 1977), die scheinbar nach geheimenungen suchenden, von dem hochmusikalischen Bach-Verehrer Alfred Ehrhardt (11984) aufgenommenen Sandstrukturen und die düsteren Landschaftsaufnahmen auletzten Lebensjahren der Fotografin Aenne Biermann (1898 – 1933) formulieren Sesuchtsaspekte und Erfahrung von Gefährdung und Verlust. Germaine Krull (1897 –entdeckt Blütenpracht im Inneren einer Pariser Bar. Einen sachlich registrierenden Blick wirft Albert RengePatzsch (1897 – 1966) auf Schrebergärten im Ruhrgebiet und auf Autostraßen in Gbirgslandschaften. Arvid Gutschow (1900 – 1984) schließlich fotografiert Bauernhädie auf ein zeitloses Ideal ländlicher Erdverbundenheit zu verweisen scheinen. Im Raum für Fotografie treffen fünf zeitgenössische künstlerische Positionen aufeindie exemplarisch für unterschiedliche Ansätze der Annäherung an das Thema geltekönnen.

Stephen Shore (*1947) zählt zu den amerikanischen Fotografen, die Ende der 1960Anfang der 1970er Jahre die Farbfotografie als künstlerisches Ausdrucksmedium füentdeckten. Der New Yorker Shore, der sich der Factory Andy Warhols angeschlossete, entdeckte die amerikanische Landschaft bei seinen ersten Reisen durch das Laneiner, wie es heißt, schockartigen Begegnung mit den „Topographien des namenlosund sensationslosen Alltäglichen“ (Thomas Wagner). An der Bahn brechenden AussNew Topographics 1975 im George Eastman House Rochester war neben ihm und aweiteren Fotografinnen und Fotografen auch Robert Adams (*1937) vertreten. Adadarf als der zeitgenössische Landschaftsfotograf per se gelten. Der promovierte Litturwissenschaftler dokumentiert seit mehr als 40 Jahren „die durch zivilisatorische griffe veränderte Landschaft des amerikanischen Westens in nüchternen Schwarzwetografien, die er als umfangreiche Serien konzipiert und in zahlreichen Bildbänden fentlicht hat“ (Ulrike Schneider). Für den in Hannover lebenden Fotografen Heinrichbesehl (*1938) ist Landschaft immer bewirtschaftete Kulturlandschaft. Er vermisst ber Jahre hinweg mit konstantem Augenmaß und schließt auf diese Weise an die Trder New Topographics an. Max Baumann (*1961), der in der Nähe von Bitterfeld lerichtet den Blick auf die Konkurrenzsituation zwischen der sich selbst genügenden und den menschlichen Vernutzungsinteressen. Die verstellten Perspektiven in den sintimer Nähe darbietenden fotografischen Räumen artikulieren eine schmerzhafte Efremdung des Menschen von sich selbst. Sie bieten der ‚potenziellen Immobilie Lanschaft’ zudem Schutz vor dem kalkulierend vermessenden Blick.








Neue Kunst Ausstellungen
Thomas J Price Matter
Die Kunsthalle Krems widmet dem britischen Künstler Thomas J...
Vienna International
Die Mentor*innen für die Aus- und Fortbildungsprogramme 2024...
Alessandro Twombly
An excerpt from a forthcoming monograph by Richard Milazzo on...
Meistgelesen in Ausstellungen
Heinz Mack: Neue Werke –
Seine experimentellen Licht-Installationen in der Wüste haben...
3hd 2021: Power Play
Westlichen Konventionen und Konstruktionen liegen...
Das Museum Art.Plus in
Donaueschingen. Das Museum Art.Plus in Donaueschingen zeigt...
  • © Heinrich Riebesehl Leveste (Hannover), November 1978 aus: Agrarlandschaften Silbergelatine Baryt 17,0 x 27,9 Archiv Heinrich Riebesehl / Dauerleihgabe des Landes Niedersachsen im Sprengel Museum Hannover
    © Heinrich Riebesehl Leveste (Hannover), November 1978 aus: Agrarlandschaften Silbergelatine Baryt 17,0 x 27,9 Archiv Heinrich Riebesehl / Dauerleihgabe des Landes Niedersachsen im Sprengel Museum Hannover
    Sprengel Museum
  • © Germaine Krull Bar „Les enfants terrible“ 1928 22,8 x 17 cm Silbergelatine Baryt Sammlung Ann und Jürgen Wilde / Sprengel Museum Hannover
    © Germaine Krull Bar „Les enfants terrible“ 1928 22,8 x 17 cm Silbergelatine Baryt Sammlung Ann und Jürgen Wilde / Sprengel Museum Hannover
    Sprengel Museum
  • © Aenne Biermann Ohne Titel (Landschaft) um 1930 17,2 x 23,3 Silbergelatine Baryt Sammlung Ann und Jürgen Wilde / Sprengel Museum Hannover
    © Aenne Biermann Ohne Titel (Landschaft) um 1930 17,2 x 23,3 Silbergelatine Baryt Sammlung Ann und Jürgen Wilde / Sprengel Museum Hannover
    Sprengel Museum