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fünf Fälschung

fünf Fälschungen expressionistischer Bilder

fünf Fälschung

Ohne „e" kann es keine echte Liebe sein

Eine Fälschung zu erkennen, ist eine Sache - sie vom Markt zu nehmen, die andere. Dem Kölner Auktionshaus VAN HAM und der VG Bild-Kunst ist es nun gelungen, fünf Fälschungen expressionistischer Bilder gerichtlich aus dem Verkehr zu ziehen - über den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung.

„Fälschungen verhalten sich wie Pilze", sagt Markus Eisenbeis vom Kölner Auktionshaus VAN HAM, „kaum hat ein Auktionshaus oder ein Kunsthändler den Schwindel entlarvt und die Annahme verweigert, taucht dasselbe Stück an einem anderen Ort auf - so lange, bis irgendjemand darauf hereinfällt". Fälschungen vom Markt zu nehmen ist meist nicht möglich - denn der Handel mit gefälschten Kunstwerken ist zwar strafbar, nicht aber der Besitz. Da die Anbieter zweifelhafter Ware meist als ahnungslose Vermittler auftreten, kursieren die Stücke oft jahrzehntelang. Nur selten gelingt es, sie aus dem Verkehr zu ziehen.

Umso größer ist die Freude bei VAN HAM, dass das vermeintlich Unmögliche nun doch möglich wurde. Der Arbeit von Anke Schierholz, Justiziarin der Verwertungsgesellschaft VG Bild-Kunst, und dem Rechtsanwalt Hans-Clemens Köhne ist es zu verdanken, dass nun gleich fünf bei VAN HAM eingelieferte Fälschungen vom Markt genommen verden konnten.
Im Herbst 2007 waren bei dem Kölner Auktionshaus fünf Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer und Max Beckmann eingeliefert worden. Die Bilder als Fälschungen zu entlarven, war nicht schwierig. So wurde zu einem Gemälde von Schmidt-Rottluff vorab ein Foto eingeliefert, das die Rückseite des Bildes mit dem Titel „Libespaar" zeigte. Als das Original eintraf, war der Rechtschreibfehler korrigiert. „Das roch nach Fälschung", sagt Markus Eisenbeis.
Was der Auktionator vermutete, bestätigten die Experten reihenweise. Von „plumper" und „dilettantischer" Arbeit ist in den Gutachten die Rede. Mayen Beckmann, Enkelin von Maxeckmann, erkannte schon auf einem Foto, dass ein vermeintliches Werk ihres Großvaters sich eines Details aus dem bekannten Werk „Zwei Frauen (in Glastür)" von 1940 bediente.

Der Einlieferer, ein italienischer Gastwirt, gab sich ahnungslos, verwies auf einen Auftraggeber, in dessen Namen er handelte. Dieser will die Bilder in den 1960er Jahren von einer Bauherrin aus Iserlohn geschenkt bekommen haben. Eisenbeis übergab die Bilder noch vor dem Eintreffen der Gutachten an die Polizei.
Dass das Verfahren nicht wie viele andere im Sande verlief, liegt in diesem Fall an der Arbeitsweise des Fälschers: Er verwendete so genannte „Pasticcios",Versatzstücke aus bekannten Werken, aus denen er seine eigenen Machwerke zusammenschusterte. Wegen solcher Übergriffe auf fremdes geistiges Eigentum gelang es Anke Schierholz und Hans-Clemens Köhne, bei allen fünf Bildern konkrete Urheberrechtsverletzungen nachzuweisen. Daraufhin entschied das Landgericht Köln nun, die Bilder beschlagnahmen zu lassen.
Der schöne Erfolg ist jedoch keine Universallösung für ein immer wiederkehrendes Problem. Das weiß auch Markus Eisenbeis. Gerade das Entstehen von Werkverzeichnissen - bei VAN HAM wird derzeit an einem Gesamtverzeichnis zu Karl Hofer gearbeitet - fördert die Produktion entsprechender Fälschungen. Wie sich der Markt schützen kann? Eisenbeis verweist auf die im Verband der Auktionatoren vor drei Jahren ins Leben gerufene „Datenbank der kritischen Werke", die den Verbandsmitgliedern helfen soll, kursierende Fälschungen schnell zu erkennen. So kann man sich zumindest das eine oder andere Gutachten sparen.

VAN HAM Kunstauktionen Schönhauser Str. 10-16 | 50968 Köln | Telefon 0221 × 92 58 62-0 | Telefax 0221 × 92 58 62-4

VAN HAM Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Im Jahr 2008 wurde ein Umsatz von € 18 Mio. erzielt. VAN HAM hat eine Spitzenstellung in Deutschland bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts, der Photographie und dem Schmuck inne und konnte auch 2008 wieder herausragende Weltrekorde für moderne und zeitgenössische Künstler erzielen. Damit gehört VAN HAM Kunstauktionen zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.
Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: "Alte Kunst", „Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck", "Moderne und Zeitgenössische Kunst", "Photographie", "Teppiche/Tapisserien" und "Dekorative Kunst".


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