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Jugendstil-Auk

Jugendstil-Auktion mit Möbelschwerpunkt im Dorotheum

Jugendstil-Auk

Hoffmann, Loos, Wagner und Prutscher sind nur einige der prominenten Namen bei der Jugendstil-Auktion am 27. November 2006, die die vierte große Auktionswoche des Jahres im Wiener Palais Dorotheum eröffnet. Expertin Dr. Julia Blaha setzt diesmal einen starken Schwerpunkt auf Möbel und hat die Auktion mit über 400 Losen besonders hochwertig und umfangreich bestückt.

Vom französischen Art Déco Designer Jacques Emile Ruhlmann (1879 - 1933) stammt das Juwel der Auktion, eine hochelegante Kommode aus Paris um 1925. Die Außenseite ist wurzelmaserfurniert mit gedrechselten Elfenbeinknäufen, an den abgeschrägten Vorderbeinen geschmückt mit intarsiertem Elfenbeinfilet mit plastischem Volutenabschluss. Der zweitürige Korpus ist in der Mitte leicht vorgewölbt. Die rare Kostbarkeit wird auf 100.000 bis 120.000 Euro geschätzt.
Für das Buchungsbüro des Sparverkehrs der Postsparkasse hat Otto Wagner (1841 - 1918) 1906 den Schreibtisch entworfen, der von der Firma Thonet ausgeführt wurde. Ein in seiner Schlichtheit bestechendes Möbel aus grauschwarz gebeizter Buche, das ein Stück Zeitgeschichte erzählt (20.000 – 25.000 €).
Ein spontaner Blickfang ist ein weiteres Toplos der Auktion von Adolf Loos aus dem Jahre 1901. Der achtbeinige so genannte „Elefantenrüsseltisch“ aus braun gebeizter Eiche trägt eine rosettenförmige Tischplatte mit zentral eingelegter rotbraun marmorierter Steinplatte und sieht eigentlich vielmehr aus wie eine große Blume. Das exquisite Stück ist von der Firma F. O. Schmidt ausgeführt. (12.000 - 15.000 €).
Außergewöhnlich sind auch die fünf Garderobehaken aus Messing von Koloman Moser (1868 Wien - 1918), ein Entwurf um 1903/04, ausgeführt von der Wiener Werkstätte. (15.000 – 20.000 €).
Karl Wittgenstein, der Vater Ludwig Wittgensteins, gehörte zu den erfolgreichsten Stahl-Industriellen der späten Donaumonarchie und das Ehepaar Wittgenstein wurde zu einer der reichsten Familien der Wiener Gesellschaft der Jahrhundertwende. Wittgenstein war ein großzügiger Förderer zeitgenössischer Künstler, seine Frau Leopoldine eine begabte Pianistin. Nach ihr nannte Karl Wittgenstein die Tieglestahlfabrik-AG in Kladno die „Poldihütte“. Für die Räume der Poldihütte im 1. Stock in der Wiener Invalidenstraße 7 entwarf Josef Hoffmann 1912/14 die Einrichtung, von der etliche Stücke in dieser Auktion angeboten werden. Ein ausziehbarer Esstisch auf vier Pfeilern mit massiver Fußplatte und gehämmerter Zinnblechverkleidung (8.000 – 10.000 €), vier Fauteuils mit gepolsterten und mit dunkelrotem Leder bezogenen Sitzflächen und Lehnteilen, ein Entwurf aus 1913, ausgeführt von der Firma J. & J. Kohn (20.000 - 25.000 €), zwei Kästen mit kassettierten Seiten und Türen (10.000 - 12.000 €), und eine Anrichte in ähnlicher Ausführung (10.000 - 12.000 €) und schließlich noch ein dreiteiliger Schrank mit verglasten Türen (12.000 -15.000 €), finden sich im hochwertigen Angebot.
Vom Architekten und Designer Josef Zotti stammt die dreiteilige Veranda-Garnitur um 1924/25 aus Peddigrohrgeflecht und Weichholz, weiß und rot lackiert, bestehend aus zwei Fauteuils und einem 12-eckigen Tisch. Die beiden Fauteuils waren auf der Zotti-Ausstellung 1993/94 in Trento und Wien ausgestellt (2.200 – 3.000 €). In den 30er Jahren richtete der Adolf Loos-Schüler Zotti das berühmte Wiener Cafe Museum neu ein, das Loos selbst 1899 in seiner ursprünglichen Form ausgestattet hatte. Zottis zweiflammige Kugellampe ist ein Entwurf aus dem Jahr 1929. Die verchromte, sehr große Kugel mit Silberglasverkleidung hing an drei nach wie vor vorhandenen orangebraunen Kordeln im Cafe Museum (2.500 - 3.000 €).
Unter den Entwürfen von Otto Prutscher (1880 Wien - 1949) befinden sich untere anderem ein Herrenzimmerschrank und ein Herrenschreibtisch, beide aus dem Jahre 1914, ausgeführt von der Firma Thonet (jeweils 3.000 – 4.000 €). In der exquisiten, umfangreichen Möbelofferte finden sich weiters Entwürfe von Marcel Kammerer, Bernhard Ludwig und andere berühmte Namen.

Doch neben diesem Möbelschwerpunkt sei das exquisite Glas- und Keramikangebot nicht vernachlässigt: Ins Auge sticht die seltene Elefantenvase der Firma Zsolnay, Pecs, um 1906/10, Porzellan-Fayence mit blau-beige-grün-goldener Eosinglasur, in Ovalform mit zwei plastischen Elefantenköpfen an den Schmalseiten. Der Schätzwert für die auch in ihren Ausmaßen beachtliche Vase (57 cm Länge) beträgt 4.000 bis 5.000 Euro.

Das Glas-Angebot umfasst Vasen von Lötz Witwe, Gallé, Daum, Argy-Rousseau und René Lalique, Keramiken gibt es noch von Michael Powolny, Kitty Rix, Gudrun Baudisch, Eduard Klablena sowie der Firma Goldscheider bis hin zu Porzellan von Meißen und KPM-Berlin.

ab 18. November 2006
Expertin:
Dr. Julia Blaha, Tel. (+ 43 1)515 60-383
Pressestelle:
Mag. Constanze Werner (+ 43 1)515 60-406


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