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Bedeutende Sammlung griechischer Vasen

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Aus dem 3. Jh. n. Chr. stammt ein ca. 14 cm hoher Pferdeköpfiger Dämon (20.000 €). Die menschliche Gestalt trägt einen leicht zur Seite geneigten Pferdekopf auf ihren Schultern. Die linke Hand hält die Reste eines Zaumzeugs. Der Schwanz, der ursprünglich über dem Gesäß herabhing, ist nicht mehr zu sehen: Die Ansatzstelle wurde retuschiert. Wir kennen solche pferdeköpfigen Dämonen aus Texten, die uns auf den sogenannten "Fluchtafeln" überliefert sind. Mit ihnen hofften die Anhänger eines der vier verschiedenen Rennställe, die feindlichen Gespanne aufzuhalten. Schließlich ging es nicht nur um den Sieg, sondern auch um hohe Wetten, bei denen viel Geld zu gewinnen oder zu verlieren war. In diesen Fluchformeln wird der pferdeköpfige Dämon immer wieder erwähnt. Wahrscheinlich stand diese Statuette auf einer mit einer Fluchformel beschriebenen Basis, die in der Erde vergraben wurde, um möglichst viel Wirkung zu erzielen.

Etwa 10 cm hoch ist der prachtvolle späthellenistische Kopf von Artemis Selene mit seiner herrlichen brauen Patina, der zwischen dem 1. Jh. v. und dem 1. Jh. n. Chr. entstand (30.000 €). Die üppigen Locken sind zu einem kurzen Pferdschwanz zusammengenommen. Die Mondsichel ist nicht erhalten, aber das Loch, in das sie einst eingelassen war, ist noch zu sehen. Auch eine frühbyzantinische Bronzelampe mit Lampenständer stammt aus der Sammlung Moussaieff. Das intakte Prachtexemplar besteht aus zwei ursprünglich nicht zusammengehörigen Stücken, die beide im 5. oder 6. Jh. n. Chr. angefertigt wurden (45.000 €).

Natürlich sind auch alle anderen Kategorien von antiker Kunst vertreten. So stammt aus der Sammlung Immanuel Birnbaum, seinerzeit stellvertretender Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, der Marmor-Kopf eines bärtigen Gottes, entstanden Ende des 2. Jhs. / Anfang des 3. Jhs. n. Chr. (32.000 €). Die Benennung dieses Gottes wurde heftig diskutiert. In Frage kommen Hades, Zeus, Poseidon, ein Flussgott oder Asklepios. Die beiliegende Korrespondenz zeigt, wie schwer diese Frage zu entscheiden ist, wenn jegliches Attribut fehlt. Eine reizvolle badende Aphrodite, entstanden im 1. Jh. v. oder n. Chr., wurde ebenfalls aus weißem Marmor angefertigt (20.000 €).

Neben der griechisch-römischen Welt sind auch die Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes vertreten. Wir nennen an dieser Stelle nur zwei Beispiele, beide aus der Sammlung Shlomo Moussaieff: Einen westasiatischen Bronzestier aus dem 2. Jt. v. Chr. (18.000 €) und eine phönizische Bronzestatuette eines Kriegers mit ägyptisierendem Helm (15.000 €). Schließen wir mit einem unauffälligen Stück aus der Sammlung Shlomo Moussaieff, das mit nur 600 € geschätzt ist. Eine spätantike Tonlampe aus Nordafrika, die irgendwann zwischen dem Ende des 4. und der Mitte des 5. Jhs. entstand, zeigt auf ihrem Spiegel eine Szene aus dem alten Testament. Links thront Nebukadnezar, von rechts nähern sich drei Männer einer Säule, auf der die vergoldete Büste des Nebukadnezar steht, die sie anbeten sollen. Es ist dies eine Darstellung der biblischen Erzählung von den drei Jünglingen im Feuerofen (Dan. 3,1-30). Diese Lampe ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass interessante Objekte aus der Antike nicht teuer sein müssen. Solche und ähnliche Objekte gibt es viele in dem kommenden Katalog von Gorny & Mosch. Und vor allem die sinnvoll zusammengestellten Lots am Ende des Katalogs bieten zahlreiche Möglichkeiten, auch mit begrenzten Mitteln antike Kunst zu sammeln.

Gorny & Mosch
Giessener Münzhandlung GmbH






  • 13.12.2017
    Auktion »

    Auktionsdaten
    Titel Kunst der Antike: Eine bedeutende Sammlung griechischer Vasen und Teile der Sammlung S. Moussaieff
    Datum 13.12.2017, 10:00 Uhr
    Besichtigung 10.12.: 13-17 Uhr, 11./12.12.: 10-18 Uhr 13.12.: ab 9 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung

    Annahmeschluss für Bietaufträge: 13.12.2017 - 09:00



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