Restituiertes Meisterwerk von Waldmüller: „Hansl‘s erste Ausfahrt“ wird am 22. Oktober 2025 im Dorotheum versteigert
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Auktion22.10.2025
Meisterwerk von Waldmüller wird im Dorotheum versteigert
„Hansl‘s erste Ausfahrt“ – so lautet der Titel eines Meisterwerks von Ferdinand Georg Waldmüller, das am 22. Oktober 2025 im Dorotheum Wien versteigert wird. Das Gemälde stammt aus der Sammlung der Wiener Unternehmerin Grete Klein, geb. Fischer (1884 Prag – 1962 Haifa), deren Besitz 1938 durch die Nationalsozialisten enteignet wurde.
86 Jahre nach dem Raub durch das NS-Regime wurde das Werk nun restituiert und kehrt als bedeutendes Kapitel österreichischer Kunstgeschichte auf den internationalen Auktionsmarkt zurück.
Bis Juni 2025 war das Gemälde noch im Museum Wiesbaden ausgestellt, ehe es im Juli von der Kunstverwaltung der Bundesrepublik Deutschland an die rechtmäßigen Erben übergeben wurde. Die Auktion im Dorotheum markiert nun die Rückkehr eines lange verschollenen Kunstwerks von musealer Qualität.
Das Bild ist auf 400.000 bis 600.000 Euro geschätzt.
Ferdinand Georg Waldmüller, führender Vertreter der Biedermeier-Malerei, schuf das Werk 1858. Es zeigt eine idyllische Szene im Lichtspiel feinster malerischer Ausführung – typisch für den Meister der realistischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Die subtile Lichtdramaturgie, der narrative Reichtum und die technische Perfektion lassen keinen Zweifel an der herausragenden Stellung des Gemäldes innerhalb Waldmüllers Œuvres.
„Hansl‘s erste Ausfahrt“ ist mehr als ein Genreporträt – es ist ein Zeugnis bürgerlicher Lebenswelt, eingebettet in die Ideale des Biedermeier: Verklärung des Privaten, Detailversessenheit, Nähe zum Betrachter.
Die Geschichte des Werks steht exemplarisch für einen dramatischen Abschnitt der österreichischen Vergangenheit. „Die Geschichte des Bildes steht beispielhaft für jüdischen Bürgern entzogene Besitztümer durch die Nationalsozialisten.“
Das Gemälde gehörte zur 1923 geerbten Kunstsammlung von Grete Klein. Es war für den sogenannten „Sonderauftrag Linz“, das geplante „Führermuseum“, bestimmt. Nach dem Krieg sicherten die Monuments Men der amerikanischen Militärregierung das Werk im Salzbergwerk von Bad Aussee. Zwischen 1949 und 1960 wurde es treuhänderisch von deutschen Behörden verwaltet und später – mit Unterbrechungen – im Museum Wiesbaden ausgestellt.
„Von Monuments Men gerettet“ – so ein Vermerk im Begleittext des Dorotheums. Diese Rettung war nur der Anfang einer langen Reise, die nun im Palais Dorotheum ein neues Kapitel aufschlägt.
Das Dorotheum Wien präsentiert mit dieser Auktion nicht nur ein künstlerisches Meisterwerk, sondern auch ein Stück aufgearbeiteter Geschichte. Ein Werk, das gleichsam für Schönheit, Verlust und Rückgabe steht. Und für die stille Kraft der Kunst, Zeit zu überdauern.
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22.10.2025Auktion »
AUKTION GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS
DATUM
Mittwoch, 22. Oktober 2025, 18 Uhr
Palais Dorotheum
Dorotheergasse 17
1010 Wien
BESICHTIGUNG ab 11. Oktober 2025
EXPERTIN Johanna Plank, MA
Tel. +43-1-515 60-501
johanna.plank@dorotheum.at