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Meisterwerke im Fokus: Max Kurzweil

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Als "im besten Sinne aristokratische Natur" - beschrieb Carl Moll 1916 seinen verstorbenen Freund in einem Nachruf. Kurzweil stammte zwar nicht aus einer aristokratischen, aber aus einer sehr wohlhabenden Familie, die nach dem Verkauf ihrer Zuckerfabrik im mährischen Bzenec nach Wien übersiedelt war. Auf den wenigen Fotos, die von ihm erhalten sind, erscheint der Künstler stets elegant gekleidet im Anzug mit Krawatte.

Dass sich jedoch hinter dieser Seite seiner Persönlichkeit noch eine weitere verbarg, deutete er selbst in einer der Ver Sacrum veröffentlichte, beschreibt einen fiktiven Maler, der lieber den ganzen Vormittag im Bett liegt, a argem Zwiespalt miteinander lebten, das bessere und das schlechtere, oder das denkende und das   bestätigen diesen Zwiespalt von produktivem Studium und müßiggängerischem Lebenskünstlertum auch für Kurzweil selbst. Seine Begabung verschaffte ihm bereits in jungen Jahren Erfolge in den Ausstellungen des Künstlerhauses.

Ab 1893 verbrachte er die Sommer in der bretonischen Hafenstadt Concarneau, wo er 1895 Marthe Guyot, die Tochter des Vizebürgermeisters, heiratete. Galt sein Interesse anfangs noch der Genremalerei in der Tradition des französischen Naturalismus, wandte er sich zunehmend dem Impressionismus zu. Als Gründungsmitglied der Secession beschäftigte er sich zugleich mit symbolistischen und esoterischen Ideen, lernte von Emil Orlik die Kunst des japanischen Farbholzschnitts und machte sich vor allem als Porträtist einen Namen. Sehr früh entstanden auch Bilder in der Auseinandersetzung mit dem noch jungen Expressionismus. Pierre Bonnard vergleichbar machte Kurzweil seine Ehefrau zum bevorzugten Motiv, jedoch verlief die Ehe nach Aussage häufig getrennt, und Kurzweil begann schließlich eine Affäre mit seiner Schülerin Helene Heger. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs trennte den Reserveoffizier endgültig von seiner in Frankreich verbliebenen Frau. Gemeinsam mit Heger, deren Vater die Affäre entdeckt und verboten hatte, nahm Kurzweil sich 1916 das Leben.








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  • Max Kurzweil, Therese Bloch-Bauer, um 1907 © Privatbesitz, Kanada, Foto: © image this photographics inc. Vancouver, Canada Öl auf Leinwand 115 × 97 cm
    Max Kurzweil, Therese Bloch-Bauer, um 1907 © Privatbesitz, Kanada, Foto: © image this photographics inc. Vancouver, Canada Öl auf Leinwand 115 × 97 cm
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Concarneau – Abfahrt der Boote, um 1900 © Privatbesitz Postkarte
    Concarneau – Abfahrt der Boote, um 1900 © Privatbesitz Postkarte
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Kurzweil, Der Hafen von Cattaro mit dem Berg Lovcen, 1916 © Privatbesitz, Foto: Hubert Dorfstetter, Thaur Öl auf Leinwand 59 x 70,5 cm
    Max Kurzweil, Der Hafen von Cattaro mit dem Berg Lovcen, 1916 © Privatbesitz, Foto: Hubert Dorfstetter, Thaur Öl auf Leinwand 59 x 70,5 cm
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Kurzweil, Frauenakt (Studie), um 1915 © bel etage, Wolfgang Bauer, Wien Öl auf Leinwand 80 x 90 cm
    Max Kurzweil, Frauenakt (Studie), um 1915 © bel etage, Wolfgang Bauer, Wien Öl auf Leinwand 80 x 90 cm
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Kurzweil, Genesen, 1898 © Wien Museum Öl auf Leinwand 105,5 x 150 cm
    Max Kurzweil, Genesen, 1898 © Wien Museum Öl auf Leinwand 105,5 x 150 cm
    Österreichische Galerie Belvedere