Dieser Sommer bleibt: Egal, ob die Sonne nun länger scheinen will oder nicht, bei Canalettos berühmten Ansichten von Venedig stellt sich das Sommergefühl unmittelbar ein. Kein anderer Künstler hat den Charme dieser Stadt so malerisch erfasst wir er. Das klare Licht der Lagune, die prächtige Architektur wie auch die verfallenden Fassaden der Palazzi, die herrschaftlichen Würdenträger und zugleich auch die Szenen des alltäglichen Lebens, all das hat Canaletto (1697-1768) schon in jungen Jahren meisterhaft auf seine Bilder gebannt. Die Sonderausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, die seit 10. Mai Canalettos Ansichten vom Canal Grande in Venedig zeigt, wird nun aufgrund des großen Besucherandrangs bis zum 31. August 2008 verlängert.

Die Ausstellung ist die fünfte in der Reihe „Das restaurierte Meisterwerk", in der jeweils eine besondere Restaurierung vorgestellt wird. Dieses Ausstellungsformat wird von den Besuchern sehr gut angenommen. Die Chance, in einer konzentrierten Art und Weise nicht nur einen Künstler mitsamt einem speziellen Thema kennenlernen zu können, sondern zugleich auch noch gewissermaßen dem Restaurator über die Schulter zu schauen, findet begeisterte Aufnahme. Wir freuen uns sehr, dass wir die Sommerausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister um einen ganzen Monat länger zeigen können, so Prof. Dr. Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Und zwar sowohl im Real Life wie auch in „Second Life": Denn die komplette Ausstellung ist auch in der virtuellen Repräsentanz des Museums zu sehen, die die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der online-Welt errichtet haben, um junge Besucher auf „Alte Meister" neugierig zu machen.

Die Ausstellung stellt die Restaurierung zweier Veduten von Canaletto vor, die jüngst mithilfe des J. Paul Getty Trust (Los Angeles) restauriert werden konnten. Daneben sind prägnante Beispiele aus der Geschichte der europäischen Vedutenmalerei zu sehen. Neben Canaletto und weiteren in Venedig tätigen Künstlern wie Luca Carlevarijs und Francesco Guardi ist auch Bernardo Bellotto präsent, der fast 20 Jahre in Dresden für König August III. arbeitete und sich wie sein berühmter Onkel ebenfalls Canaletto nannte. Da viele Künstler im 18. Jahrhundert die Camera obscura („Dunkle Kammer") als Zeichenhilfsmittel zur Erfassung der Realität nutzten, wird dieses optische Gerät in einem weiteren Bereich eigens erläutert.

Ein gut lesbarer, ausführlich in Farbe illustrierter, 100-seitiger Katalog begleitet die Ausstellung, hrsg. von Andreas Henning, Axel Börner und Andreas Dehmer (Michel Sandstein Verlag, 18,90 €, ISBN: 978-3-940319-28-9).

Ausstellung mit freundlicher Unterstützung durch:

- Ernst von Siemens Kunststiftung

- Ostdeutsche Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden

- Regione del Veneto

- Italienisches Kulturinstitut Berlin

Realisierung der virtuellen Ausstellung:

SECOND INTEREST AG Virtual Business Solutions, Berlin.

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