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Horst Janssen.

Horst Janssen. Der Alp – Variationen zu Heinrich Füssli

Horst Janssen.

Janssen Kabinett

Angeregt durch Johann Heinrich Füsslis (1741 -1825) Gemälde DieNachtmahr von 1781 schuf Horst Janssen 1973-1975 die Radierfolge Der Alp. Variationen zu Heinrich Füssli. Über drei Jahre beschäftigte ihn dieser Zyklus, zu dem zahlreiche Variationen des Themas entstanden. In den 28 Radierungen der Folge greift Janssen die erotisch dämonische Facette von Füsslis Gemälde auf und steigert sie durch beängstigende Deformationen. Die Stimmung des Alptraumartigen wird bei Janssen durch die markanten Hell-Dunkelkontraste, die dunklen Schatten und grellen Lichteffekte der Radierungen technisch meisterhaft in Szene gesetzt.

 Der Alp – Variationen zu Heinrich Füssli) , 1973 Radierung, 188 x 253 mm © Hamburger Kunsthalle / bpk Photo: Christoph Irrgang

Als Füsslis Gemälde Die Nachtmahr (Detroit, The Detroit Institute of Art) im Jahr 1782 erstmals in der Royal Academy in London ausgestellt wurde, löste das Bild einen Skandal aus: Ausgestreckt auf einem Bett liegt eine Frau in weißem Gewand, auf ihrer Brust sitzt ein gnomenhafter Alp, während ein Geisterpferd seinen Kopf durch die Bettvorhänge schiebt. Füssli verarbeitete in diesem Bild seine leidenschaftliche, unerfüllte Liebe zu der jungen Anna Landolt, einer Nichte Lavaters. Wie bei Füssli, so spiegeln sich auch bei Janssen in der Darstellung der Nachtmahr erotische Begierde und Eifersucht: 1973 hatte er die junge Bettina Sartorius kennen gelernt. Radierungen wie AlpchenSuite - für Bettina spielen direkt auf diese dramatisch gescheiterte Liebe an. In Anlehnung an Füsslis Gemälde zeigen sie die von den blinden Augen der Nachtmahr bedrohten jungen Frau.

Inspiriert durch den in der Hamburger Kunsthalle gezeigten Zyklus Kunst um 1800 mit der Ausstellung Johann Heinrich Füssli (1974/75), vor allem jedoch durch die 1973 erschienene Publikation von Gerd Schiff zu Johann Heinrich Füssli,verbindet Janssen in dem Zyklus geschickt seine eigenen Motive mit Füsslis Vorbildern: Werke wie Füseli and me, Fuseli zu Fuseli oder Shepherd's Dream demonstrieren die genüssliche Verfremdung Füsslischer Motive mit den eigenen Phantasien.

Die Hamburger Kunsthalle besitzt mit der Sammlung von Janssens Drucker Hartmut Frielinghaus (erworben 1997) und dem Vermächtnis Gerhard Schack in der Hamburger Kunsthalle (2007) die weltweit größte Sammlung von Janssen-Graphik. Die Ausstellung zeigt neben Zeichnungen und Skizzen zum Zyklus verschiedene Zustandsdrucke und Druckvarianten, vorwiegend in exzellenten Probedrucken.

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Petra Roettig und Ursula Sdunnus


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