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200.000 € für

200.000 € für ein Thangka des 15. Jahrhunderts: Resultate der 31. Spezialauktion Asiatische Kunst

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Ein 1479 datiertes, fein gemaltes tibeto-chinesisches Thangka markiert den Höhepunkt der 31. Spezialauktion Asiatische Kunst, die vom 17. bis 19. Mai bei Nagel in Stuttgart stattfand. Wie eine chinesische Inschrift besagt, wurde das auf dunkelgründem Fond gemalte Rollbild, mit drei großen Darstellungen von Vajradhara, Manjushri und Shadakshari über einer Lotos-Basis sitzend, im Auftrag einer herausragenden Persönlichkeit am kaiserlichen Hof herstellt.

Sehr wahrscheinlich hat der Kaiser das Rollbild für das seinerzeit wichtigste Klosterzentrum der tibetisch-buddhistischen Kirche in Peking gestiftet. Später kam es in die Residenz des Panchen Lamas und 1911 auf den Kunstmarkt in Peking, wo es ein Familienmitglied des Einlieferers erwarb (Maße 153 x 101 cm). Das Thangka scheint das früheste datierte Beispiel der buddhistischen Malerei der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu sein, das noch in Privatbesitz war. Ein chinesischer Käufer bewilligte 200.000 € (Lot 820, SP 150.000 €).

Insgesamt wurden mit dieser dreitägigen, und mit über 2.200 Losnummern umfangreich bestückten Asiatika-Auktion 4,93 Mill. € (inkl. Aufgeld) umgesetzt. „Ich bin froh, dass die Auktion so gut gelaufen ist“, erklärt Nagel-Experte Michael Trautmann. „Wir hatten viele sehr gute Zuschläge im vier- und fünfstelligen Preisbereich, die das Fehlen von Spitzen-Objekten im sechsstelligen Bereich, welche die Asiatika-Auktion im Herbst auszeichneten, ausgleichen konnten und insgesamt ein annähernd so gutes Gesamtergebnis erzielten.“

Mit bemerkenswert gutem Ergebnis wurden gleich am ersten Auktionstag die chinesischen Möbel abgesetzt. Ein feiner, 151 cm hoher Zitan-Stellschirm (Kangxi/Qianlong-Periode) verbesserte mit 90.000 € seine obere Schätzung um fast das Vierfache und ging an einen englischen Privatsammler (Lot 862, Schätzpreis 15.000/25.000 €). Ein feiner Huanghuali-Zeichentisch (huazhuo) der Zeit um 1700 wurde von einem Privatsammler aus Peking auf 65.000 € anhoben (38.000/48.000 €). Ein seltener Verwandlungsspieltisch aus Huanghuali (qizhou) ging bei 45.000 € in den Hongkonger Handel (40.000/60.000 €).

Sehr gefragt waren auch mehrere feine Cloisonné-Objekte, um die sich gleich mehrere Telefon- und Saalbieter bemühten. So wurde ein Weihrauchbrenner mit feuervergoldeten Handhaben des 18. Jahrhunderts mit 17.000 € bewertet (Lot 835, Höhe 62,5 cm, 4.000/6.000 €), ein anderes Exemplar mit Lotosdekor (Qianlong) brachte 14.000 € (Lot 836, Höhe 31 cm, 3.000/5.000 €). Ein Cloisonné-Set für Weihrauch (Qianlong-Marken und Periode) brachte 20.000 € (Lot 837, 5.000/8.000 €) und das Paar großer Cloisonné-Vasen mit Drachenhenkeln ging für 37.000 € nach China (Lot 1209, Höhe 63,5 cm, 15.000 €).

Beim chinesischen Porzellan bewahrheitete sich eine alte Marktregel. Alles was marktfrisch und günstig taxiert war, konnte die Erwartungen leicht übertreffen. Dazu gehörte etwa eine große Seladon-Vase des 15. Jahrhunderts (Ming), die sich ein chinesischer Käufer bei 26.000 € sicherte (Lot 1009, Höhe 74,9 cm, 4.800 €). Oder eine sehr große Vase mit famille rose-Dekor (Yongzheng) aus einer argentinischen Privatsammlung, die bei 24.000 € in ihre chinesische Heimat zurückging (Lot 1080, Höhe 97,5 cm, 5.000 €). Das Paar Vasen mit Früchten, Symbolen, Zweigen und Vögeln in polychromen Emailfarben auf gelbem Fond erreichte 22.000 € (Lot 1195a, Höhe 51,5 cm, 6.000 €), ebenso eine kaiserliche Vase in Kanton-Email (Lot 1228, Höhe 22 cm, 20.000 €).

Hochtaxiertes chinesisches Porzellan, darunter ein korallroter Spucknapf (Lot 827), eine große, gelb glasierte Schale mit gemodeltem Drachenfries (Lot 8226) und zwei puderblaue Vasen mit famille verte-Reserven (Lot 1068) konnten bei 180.000 €, 90.000 € und 24.000 € nur unter Vorbehalt zugeschlagen werden.

Eine seltene kaiserliche Glasvase aus Peking-Glas (Qianlong-Vierzeichenmarke und Periode) wurde von einem Privatsammler aus Shanghai bei 38.000 € übernommen (Lot 1478, Höhe 16,5 cm, Schätzung 45.000 €).

Unter der Vielzahl an Sammelgebieten, die in der umfangreichen Auktion vertreten waren, hoben sich vor allem die japanischen Netsukes hervor. Eine exzellente Schnitzarbeit des Kwanyu aus Holz, signiert Hôjitsu (ca. 1790-1873) wurde mit 10.000 € von einem amerikanischen Privatsammler honoriert (Lot 2608, 6.000/10.000 €). Das Netsuke eines Shishi aus Elfenbein, signiert Mitsuharu (18. Jahrhundert), ging für 12.000 € nach Japan (Lot 2640, 8.000/12.000 €).

Zu erwähnen wäre auch ein Set von 16 Masken-Netsuke aus Holz, die für 24.000 € von einem russischen Privatsammler übernommen wurden (Lot 2861, 15.000/20.000 €).

Ein chinesisches Gelehrtenobjekt, das im Katalog noch als Netsuke beschrieben und erst später durch eine Gedichtinschrift als chinesisches Objekt, vermutlich eine Gewandschließe, idenfiziert wurde, war ebenfalls begehrt. Die Darstellung eines Felsen mit Gelehrten aus Bambus (spätes 19. Jahrhundert) wurde von einem amerikanischen Privatsammler gegen den Hongkonger Handel auf 14.000 € gesteigert (Lot 2663, 600/900 €).

Von den Inros seien erwähnt zwei Exemplare erwähnt. 11.000 € brachte ein Rogin-Inro (Lot 2880, 4.800 €). Ein sechsteiliges Inro mit Rabenschwarm (sign. Kawazumi, 19. Jahrhundert) blieb mit 10.000 € knapp unter der Schätzung (Lot 2867, 11.000 €).

Außergewöhnlich hoch ist auch der Zuschlag von 17.000 €, der für ein ungewöhnliches Okimono aus Holz und Elfenbein erzielt wurde und zwei Knaben darstellt, die eine große Oni-Maske aus Holz bearbeiten (Lot 2926, Höhe 17,3 cm, 2.500 €).


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