Nachbericht
Hermann Historica schließt Frühjahrsauktion mit einem der besten Ergebnisse seit Bestehen
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Presse17.05.2016
Orden und Ehrenzeichen
Unter den Ordens-Offerten brillierten ebenfalls herausragende Lose aus Russland, so die Gruppe vom Orden des Heiligen Wladimir eines Offiziers der Hanseatischen Legion. Sowohl das in Gold gefertigte große Ordenskreuz der 4. Klasse bis 1816, dessen schwarze Kreuzarme transluzid leuchtend rot emailliert waren, als auch der achtstrahlige Bruststern zur ersten Klasse des gleichen Ordens entgingen nicht der Aufmerksamkeit der Bieter. Und so konnten die bedeutenden Auszeichnungen der Napoleonischen bzw. Befreiungskriege je zu ihrem Startpreis, von 20.000 Euro, bzw. 15.000 Euro verkauft werden. Aufgerufen mit 5.000 Euro, begeisterte aus der frühen Eduard-Fertigung das prachtvolle Exemplar eines Bruststerns des Alexander Newski Ordens mit transluzid rot, weiß und grün emailliertem Avers-Medaillon und erzielte 8.500 Euro. Erneut zeigte sich, dass das Interesse an der großen preußischen Tapferkeitsauszeichnung für militärische Verdienste, dem legendären Orden Pour le Mérite, ungebrochen ist. Aus dem geschlossenen Ordens- und Urkundennachlass des Divisionsgenerals des Ersten Weltkrieges, Generalmajor Wilhelm von Groddeck (1861 – 1937), konnte auch das Ordenskreuz angeboten werden. In Fertigung der Berliner Firmen Wagner und Friedländer war es im Jahr 1918 verliehen worden und musste ob seiner historischen Bedeutung wie seinem unbeschadeten Zustand einem Bieter die Taxe von 17.000 Euro wert sein. Die Versteigerung eines bis dato in der Fachliteratur nicht dokumentierten Kleinods der Phaleristik, das anmutig in Gold mit blauemaillierten Blüten und Lorbeerzweigen gefertigte Hofdamen-Ehrenzeichen der Kaiserin Carlotta von Mexiko (1840 – 1927), erbrachte bei einer Schätzung von 3.000 exzellente 7.600 Euro.
Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten
Hocherfreuliche Ergebnisse konnten auch wieder unter den alten Schusswaffen erzielt werden. Zwei reich verbeinte Radschlossbüchsen aus Teschen, beide um 1650, begeisterten die privaten und institutionellen Sammler: Während die Tschinke mit Losnummer 1034 auf ihren feinst gravierten Einlagen jagdliche Darstellungen und Groteskenköpfe zeigte, im Aufruf für 11.000 Euro, versteigert für 15.000; war die weitere Büchse mit reichen, grün gefärbten Bein- und Messingeinlagen sowie geschnittener, floral gravierter Garnitur versehen und erfreut nun zum Startpreis von 13.500 Euro einen neuen Besitzer. Sehr schön auch, ein ausgesprochen feiner, zu seiner Taxe von 12.500 Euro verkaufter Radschlosspuffer für Mannschaften der kursächsischen Leibtrabanten um 1580/90, dessen kunstvoll verzierter Nussholzvollschaft gravierte und geschwärzte Beineinlagen präsentierte. Die wahren Glanzstücke dieses Kapitels, ein Paar Luxus-Perkussionspistolen aus den Händen des renommierten Pariser Büchsenmachers J. C. A. Brun, die um 1840 gefertigt wurden, blieben auch der internationalen Fachwelt nicht verborgen. Hochfeine Silbereinlagen mit graviertem, grafischem und floralem Dekor, goldeingelegte Signaturen, aufwändig geschnittenes Rankendekor auf den Perkussionsschlössern und augenfällig schön gemaserte Halbschäfte unterstrichen die besondere Wertigkeit dieser auf 15.000 Euro taxierten und für 22.000 Euro versteigerten, unberührt wie erlesenen Büchsenmacherarbeit. Ein weiteres äußerst hochwertiges und ungewöhnliches Pistolenpaar, ebenfalls aus ausgesprochen berühmter Herstellung, kam mit dem Paar Perkussionspistolen von Lebeda in Prag um 1850 mit Startpreis 9.000 Euro zum Aufruf, welches dann aber schnell bis auf 12.500 Euro beboten wurde.
Auch in diesem Jahr ist Hermann Historica auf der ISMU - Internationale Sammlermesse in Ulm vom 27. - 29. Mai 2016 vertreten. Die Experten des Hauses freuen sich, Sie am Stand begrüßen zu können.
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17.05.2016Presse »
Nachbericht Frühjahrsauktion: 18. - 29. April 2016