VAN HAM kann sich trotz schwerer wirtschaftlicher Zeiten im Bereich der ZERO Künstler behaupten und eine hohe Zuschlagsdichte vorweisen. Einen Weltrekord erzielte die durch seine Größe besonders beeindruckende „Sphärische Hohlspiegelwand" von Adolf Luther (Lot 254/ Taxe € 80.000-120.000). Ein deutscher Privatmann bewilligte 102.600 Euro und verdreifachte damit den bisherigen Rekord für ein vergleichbar großes Objekt im Frühjahr im Hause des Kölner Konkurrenten. Ein ebenfalls erfreuliches Ergebnis von 32.500 Euro stellte das Kissenbild Gotthard Graubners dar, auf das sich nun ein Brite betten kann (Lot 240/ Taxe € 20.000-30.000).

Trotz der guten Resonanz für die Gruppe der ZERO Künstler, zeigt sich eine Zurückhaltung aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage im Gesamtergebnis. Ein herausragendes Angebot und realistische Schätzpreise konnten das Käuferverhalten kaum beeinflussen und sind in Krisenzeiten offenbar kein Garant für Spitzenpreise. Trotz des angespannten Kunstmarktes gibt es einige gute Ergebnisse zu vermelden.

Im Bereich der klassischen Moderne wurden die beiden Werke von Alexej Jawlensky im Rahmen der Schätzpreise einem russischen Privatmann zugeschlagen. Während die „rosa Alpenveilchen" ein Ergebnis von 43.750 Euro erzielten (Lot 93/ Taxe € 35.000-40.000), spielte „Die große Meditation: Der Wissende" 47.500 Euro ein (Lot 94/ Taxe € 30.000-40.000). Das starke Hofer-Angebot, mit dem das Haus seit Veröffentlichung des Werkverzeichnisses der Gemälde aufwarten kann, wurde mit einiger Zurückhaltung angenommen. Besonders hervorzuheben ist allerdings die Darstellung des Paares am Strand, die nach einem telefonischen Bietgefecht mit 38.500 Euro zugeschlagen wurde und erfreulicherweise bald im Museum zu besichtigen ist. Der zum Träumen einladende „Bauerngarten" von Arnold Balwé kletterte auf 25.000 Euro und findet sich in Zukunft im deutschen Kunsthandel wieder (Lot 6/ Taxe € 6.000-8.000). Die wunderschöne Straußenfigur Diego Giacomettis wurde mit 47.500 Euro honoriert (Lot 74/ Taxe € 38.000-42.000).

Unter den Zeitgenossen waren die Südamerikanischen Künstler besonders beliebt. Carlos Cruz-Diez war international hart umkämpft bis schließlich ein Deutscher Privatmann alle Nord- und Südamerikaner hinter sich ließ und das Werk für 95.000 Euro sein Eigen nennen konnte (Lot 308/ Taxe 10.000-15.000). Interessant war das reichhaltige Angebot kinetischer Kunst und Lichtkunst. Beides in einem vereinte das Werk „Progression Chromatique" von Gregorio Vardanega (Lot 500). Ebenfalls international hart umkämpft wurde die Taxe von 1.500-2.000 Euro mit 17.500 Euro weit überboten. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich - wie bei einem griechisch-amerikanischen Künstler nicht anders zu erwarten - ein Amerikaner und ein Grieche. Der Letztere ging bei 40.000 Euro als Sieger hervor (Lot 475/ Taxe € 25.000-30.000). Ferner erwähnenswert ist das Los 440 von Sigmar Polke, das für 53.750 Euro den Besitzer wechselte (Lot 440/ Taxe € 40.000-60.000). Last but not least blieb das Winterbild „Gesehen" von Immendorff für 32.500 Euro in Deutschland (Lot 361/ Taxe € 28.000-30.000).

Hinter den Erwartungen des Hauses zurück blieben die unverkauften, aber qualitativ sehr hochwertigen Stücke AR Pencks (Lot 437/ Taxe € 100.000-150.000) und die Skulptur aus der Moby Dick Series von Frank Stella (Lot 481/ Taxe € 120.000-150.000).

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VAN HAM Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Im Jahr 2007 wurde ein neuer Umsatzrekord mit € 20 Mio. erzielt. Damit gehört VAN HAM Kunstauktionen zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden. Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: "Alte Kunst", „Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck", "Moderne und Zeitgenössische Kunst", "Photographie", "Teppiche/Tapisserien" und "Dekorative Kunst".