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Denkmalschutz

Restaurierungsarbeiten an St. Anna in Augsburg

Denkmalschutz

Zum vierten Mal seit 2008 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierungsarbeiten an St. Anna in Augsburg mit Fördermitteln. Den diesjährigen Vertrag in Höhe von 100.000 Euro überbringt Dr. Bernt von Hagen, DSD-Ortskurator Augsburg, am Mittwoch, den 5. Oktober 2011 um 18.00 Uhr im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern vor Ort an Dekanin Susanne Kasch. Neben der DSD unterstützen die Maßnahmen am Langhaus des Gotteshauses auch Bund und Land, die Landeskirche und die Gesamtkirchengemeinde.

Die Karmeliter errichteten 1321 eine Klosterkirche, die sie nach 1487 erweiterten. Heute ist dieses Bauwerk die von drei Seiten umbaute evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Anna. Von der Annastraße aus blickt der Betrachter auf eine malerisch gestufte Gruppe bunter Formenvielfalt. Hinter einer niedrigen Mauer erhebt sich das ausgreifende Chorpolygon, dessen Grundmauern noch aus der Anfangsphase stammen. An der Nordseite lehnt sich die 1429 gestiftete sogenannte Goldschmiedekapelle an, im Süden die ebenfalls vom Gründungsbau erhaltene Große Sakristei. Der 1602 von Elias Holl errichtete, reich profilierte Turm dominiert das Fernbild.

Bei der Barockisierung des dreischiffigen Innern in den Jahren 1747 bis 1749 ließ man die gotischen Kreuzrippengewölbe im Chor mit den Wappenschlusssteinen unangetastet. Den Altarraum trennt eine dreiteilige, ursprünglich gotische, 1682 jedoch größtenteils erneuerte Lettnerempore vom Langhaus. Das südliche Seitenschiff bestimmt eine Empore aus den Jahren 1684/1686. Im Südwesten baute man Anfang des 16. Jahrhunderts die Heilig-Grab-Kapelle an, in der sich eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem befindet. Im gesamten Raum sind Gemälde der besten deutschen Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts zu sehen. Die Fuggerkapelle schließt das Mittelschiff im Westen ab, sie wurde um 1506 von den Brüdern Georg, Ulrich und Jakob Fugger gestiftet, bis 1512 erbaut und 1518 eingeweiht.

Der wohlproportionierte Raum, der sich über quadratischem Grundriss erhebt und von unregelmäßigen Abseiten begleitet wird, ist das früheste und vollkommenste Denkmal der Renaissance auf deutschem Boden. Seine kunstgeschichtliche Bedeutung liegt in der Verschmelzung italienischer, insbesondere venezianischer Vorbilder mit der einheimischen Tradition. Trotz schwerwiegender und nicht allein kriegsbedingter Einbußen gibt sich der Kirchbau immer noch als in sich geschlossenes Gesamtkunstwerk zu erkennen.

Gehört das Bauwerk mit seiner einzigartigen Ausstattung an sich schon zweifelsfrei zu den Inkunabeln der deutschen Kunstgeschichte, so ist der Umstand, dass Kloster und Kirche 1518 Aufenthaltsort von Martin Luther waren und die Prediger Urbanus Rhegius und Stephan Agricola von hier aus den Kampf um das Luthertum in Augsburg führten, auch kirchenhistorisch besehen von großem Interesse.

St. Anna in Augsburg ist eines von über 170 Projekten, die die 1985 in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören das Rathaus in Kulmbach, das Wasserschloss Rammersdorf in Leutershausen und die St. Mangkirche in Kempten.

Bonn, den 4. Oktober 2011/Schi








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