Speth'scher Ho
Speth'scher Hof in Ehingen
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Presse19.03.2010
Oberbürgermeister Johann Krieger freut sich auf den gemeinsamen Abend. Nach jahrelanger Planung und Renovierung kann er am Freitag, den 19. März 2010, um 18.00 Uhr endlich zur Einweihung des Speth'schen Hofes in Ehingen im Alb-Donau-Kreis einladen. Das im Jahr 2000 durch einen Brand im zweiten Obergeschoss geschädigte, zuvor als Schule und Jugendhaus genutzte Barockgebäude wird im Sommer seine Funktion als Städtische Galerie für moderne Kunst aufnehmen. Um den Bogen zwischen barockem Gebäude und moderner Kunst zu schlagen, inszenieren bei der Festveranstaltung einige Künstler und Künstlergruppen nach der Begrüßung den Speth'schen Hof in verschiedenen Disziplinen.
Der ehemalige Herren- und Adelshof der Familie von Speth entstand 1624 und befindet sich am Rande der Ehinger Oberstadt, in unmittelbarer Nähe zur Konviktskirche. Während Unter- und Erdgeschoss des dreigeschossigen Gebäudes massiv in Bruchstein errichtet wurden, sind die beiden Obergeschosse eine Fachwerkkonstruktion. Mit Ausnahme weniger ausgewechselter Eckständer und Streben hat sich diese original erhalten. Abgeschlossen wird das Gebäude von einem steilen Satteldach. Die spätbarocke Ausstattung mit Deckenstuck, Intarsientüren und Treppenhaus entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Gleichzeitig erfolgten wohl auch der Umbau und der in Teilen bereits wieder entfernte Verputz des Außenbaus. Die Stadt erwarb das Gebäude 1895 und nutzte es zunächst als Ausweichquartier für die evangelische Volksschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte hier das Gymnasium die unteren Schulklassen unter. Später beherbergte das Gebäude das Städtische Jugendhaus.
Der Brand im Jahr 2000 zerstörte einige Räume des Barockgebäudes und einen Großteil des Dachstuhls, doch drohten nach dem Löschwassereinsatz sämtliche Stuckdecken bis hinunter in das Erdgeschoss verlorenzugehen. Die Stadt sanierte damals den Brandschaden im Dachbereich, doch die Mittel der Brandversicherung reichten nicht für eine komplette Wiederherstellung des Gebäudes. Mit der Entscheidung, das Bauwerk künftig als Städtische Galerie zu nutzen, fiel 2004 zugleich der Entschluss, endlich das komplette Innere, das schon vor dem Feuer dringend renovierungsbedürftig gewesen war, wiederherzustellen. Für dieses Konzept gewann die Stadt zunächst eine Förderzusage seitens der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und mit dieser dann auch die Hilfe des Landesamtes für Denkmalpflege und der Landesstiftung Baden-Württemberg. Im Januar 2008 konnte mit der Restaurierung begonnen werden. Während im Erdgeschoss der vorhandene Deckenstuck lediglich von etwa 20 Farbfassungen bereinigt werden musste, mussten im Obergeschoss zusätzlich lose Partien rückverankert und neu befestigt werden. Außerdem waren technisch und künstlerisch mangelhaft ausgeführte Ausbesserungen zu ersetzen. Heute dokumentieren in allen Geschossen Primärdokumente den Zustand vor und nach dem Brand.
Den Speth'schen Hof in Ehingen hat die DSD, die bei der Feier durch ihren Ortskurator Neckar-Alb, Dr. Gerold Jaeger, vertreten ist, 2005 mit 50.000 Euro gefördert. Er ist eines von über 140 Projekten, die die vor 25 Jahren gegründete private Stiftung dank Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Zu den Förderprojekten gehörten im vergangenen Jahr unter anderem die Veitskirche in Stuttgart, Schloss Grafenau in Dätzingen und das Susohaus in Überlingen.
Bonn, den 16. März 2010/Schi