Städel Museum
Monet und die Geburt des Impressionismus
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Ausstellung11.03.2015 - 21.06.2015
Erster Teil der Ausstellung
Die Präsentation erstreckt sich über beide Etagen des Ausstellungshauses und folgt einer chronologischen Gliederung. Ein Prolog im ersten Raum des Erdgeschosses widmet sich zunächst den wichtigsten Vorbildern der Impressionisten wie der „Schule von Barbizon“, bei der sich bereits die Vorliebe für Landschaftsszenen, die Tendenz zu einer skizzenhaften Malweise und eine Loslösung von der akademischen Tradition erkennen lässt. Gezeigt werden zentrale Werke von Camille Corot, Jean-François Millet, Gustave Courbet, Charles-François Daubigny sowie von Eugène Boudin und Johan Barthold Jongkind. Der auf den Prolog folgende erste Hauptteil der Ausstellung zeichnet die Entwicklung der frühen impressionistischen Kunst in der Zeit von 1864 bis ca. 1870/71 nach. Den Auftakt bildet eine Auswahl von Gemälden, die im Wald von Fontainebleau entstanden sind. Hier arbeiteten die Maler der „Schule von Barbizon“ an ihren Freilichtstudien. Ihren Vorbildern folgend, suchten auch Monet und seine befreundeten Künstlerkollegen Frédéric Bazille, Pissarro, Renoir und Sisley diesen Ort zum Malen auf. Flankiert wird das Kapitel von einem Fotokabinett, das sich inhaltlich dem Thema Natur in der Fotografie der damaligen Zeit widmet und so das Nebeneinander der Arbeit von Malern und Fotografen im Wald von Fontainebleau aufzeigt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich Paris von einer durch mittelalterliche Strukturen geprägten Stadt zu einer modernen, als fortschrittlich empfundenen Metropole mit großen Plätzen und ausladenden Boulevards. Monet entdeckte in dieser Zeit das Motiv des öffentlichen Stadtraums für seine Malerei. Seine ersten Auseinandersetzungen mit diesem Thema klingen im folgenden Raum der Ausstellung bereits an. Hier wird zudem deutlich, welche Rolle Édouard Manet für ihn spielte. Manet galt damals als das große Talent der Avantgarde, an ihm orientierten sich die jungen Künstler. In der Ausstellung ist sein großformatiges Gemälde Die Weltausstellung in Paris von 1867 (The National Museum, Oslo) zu sehen. Zeitgleich wandte sich auch Monet der Darstellung des städtischen Raums zu: Der Quai du Louvre aus dem Jahr 1867 (Gemeentemuseum, Den Haag) zeigt den Blick vom Balkon des berühmten Museums. Nicht die Alten Meister in den Galerien interessierten Monet, sondern der Blick in den Alltag der Gegenwart. Der Künstler und seine Kollegen malten aber auch weiterhin Landschaften und Seestücke, von denen mehrere in diesem Raum zu sehen sind. Der hintere Teil des Erdgeschosses widmet sich den Jahren von 1868 bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Das zentrale Werk hier ist das Gemälde Das Mittagessen (1868/69) aus dem Städel. Die Darstellung des Heims eines Paares ohne Trauschein und mit unehelichem Kind war eine gezielte Provokation und eine Kritik an den herrschenden Konventionen. Zudem war es das erste Mal, dass ein Künstler ein privates Interieur in einem solchen Format wiedergab. Das 2,31 x 1,51 Meter messende Werk wurde 1870 gemeinsam mit der ebenfalls eingereichten Darstellung der Grenouillère (1869) von der Salonjury abgelehnt, was Monet zu einem Bruch mit dem Pariser Salon und einer radikalen Neuorientierung in seiner Kunst bewegte: Das Mittagessen markiert den Endpunkt seiner großformatigen Figurenbilder und die Überwindung von Manet als künstlerischer Referenz. Wie wichtig ihm das Bild war, belegt auch, dass er dieses damals bereits fünf Jahre alte Gemälde 1874 in der ersten Impressionisten-Ausstellung präsentierte. Es war das großformatigste Werk in der Ausstellung.
Szenen des Deutsch-Französischen Krieges sind in den impressionistischen Gemälden dieser Zeit nicht zu finden – die meisten Werke, darunter Monets holländische Landschaftsansichten, wurden im Exil geschaffen. Ein weiteres, an diese Sektion angegliedertes Fotokabinett verdeutlicht die Diskrepanz zwischen der politischen Situation und den heiteren impressionistischen Bildmotiven dieser Jahre.
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11.03.2015 - 21.06.2015
Öffnungszeiten ab Ausstellungsbeginn: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–19.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten: 3.4., 5.4. und 6.4.2015 10.00–19.00 Uhr; 1.5., 14.5. sowie 24.–25.5. und 4.6.2015 10.00–19.00 UhrEintritt: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro, Familienticket 20 Euro; freier Eintritt für Kinder bis zu 12 Jahren
Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt