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Experimentalfilms

Babette Mangolte. I = Eye

Experimentalfilms

Babette Mangolte (US-Amerikanerin, *1941 in Frankreich) ist eine ikonische Figur des internationalen Experimentalfilms. Ab Dezember präsentiert sie in der Kunsthalle Wien ihre erste Einzelausstellung in Österreich.

Mangoltes Interesse galt zunächst der Performance und dabei insbesondere der Dokumentation der Kunst-, Tanz- und Theaterszene der 1970er Jahre. Ab Mitte der 1980er Jahre konzentrierte sie sich auf das urbane Feld und die ausgedehnten Landschaften der Westküste der USA. I = Eye zeigt zahlreiche Film- und Fotoarbeiten von Mangolte, darunter auch jüngst entstandene Projekte, die einen neuen Blick auf die mediale Transkription und Historisierung der Performancekunst werfen. Sie alle verbindet eine einzigartige visuelle Form, die Einflüsse des Stummfilms, des amerikanischen Experimentalfilms und der feministischen Filmtheorie aufgreift und daraus einen singulären Stil entwickelt.

In Anlehnung an Mangoltes elementares Interesse an der Inszenierung der subjektiven Kamera ist die Ausstellung in der Kunsthalle Wien experimentell angelegt und macht sich Raum und Zeit als Medien zu Eigen. Den Mittelpunkt der Mise-en-scéne von I = Eye bilden Filmsequenzen, die von akustischen Interventionen unterbrochen, auf vier separate Leinwände projiziert werden. So entsteht eine immersive Installation als cineastisches wie choreographisches Erlebnis. I = Eye vermittelt Mangoltes Beschäftigung mit der Wahrnehmung von Performance und der Auseinandersetzung mit deren medialer Spezifizität, sowie um die Art und Weise, wie sich das Ich der Performer auf der Bühne in die ihrerseits subjektive Kamerasicht einschreibt. Die Ausstellung spannt einen großen Bogen, angefangen bei Werken, die sich dem frühen Kino und dem Experimentalfilm widmen, bis hin zu Dokumentarfotografien der Theater-, Tanz- und Performanceszene im New York der 1970er Jahre. Darüber hinaus werden zwei überarbeitete historische ortsspezifische Installationen, sowie aktuelle Projekte gezeigt.

Babette Mangolte entdeckte 1960 mit der Nouvelle Vague das Kino für sich. 1964 wurde sie als erste Frau in die von Louis Lumière gegründete „École Nationale de la Photographie et de la Cinématographie“ aufgenommen. Ihr Interesse an experimentellen Werken führt sie 1970 auf eine Reise in die USA und in die New Yorker Filmszene, wo sie mit Tanz, Performance und Theater vertraut und Teil der vitalen Kunstszene wurde. Auf die Frage, welche Filme den größten Einfluss auf sie hatten, nennt sie Dziga Vertovs Der Mann mit der Kamera (1929) und Michael Snows Wavelength (1967): „Diese beiden Filme haben buchstäblich mein Leben verändert. Wegen des ersten wollte ich Kamerafrau werden, und der Wunsch, den zweiten zu sehen, führte mich nach New York, wo ich mich niederließ und später meine Filme machte.“

Babette Mangolte war die Kamerafrau für Chantal Akermans Jeanne Dielman (1975) und News From Home (1976), wie auch für Yvonne Rainers Lives of Performers (1972) und Film about a Woman who… (1973). Über ihre Zusammenarbeit mit Chantal Akerman sagt Mangolte: „In den 70ern Feministin zu sein bedeutete nicht ‚Wir sind Frauen! Wir sind hier!‘ zu rufen. Vielmehr ging es uns darum zu zeigen, dass die Perspektive der Frau sich von der des Mannes unterscheidet. Als Frauen wollten wir andere Geschichten schreiben als die, die die jungen Männer unserer Generation interessierten, wie zum Beispiel die Nouvelle Vague Filmemacher, die Buddy-Filme und Krimis der Hollywood-Ära vor einer Pariser Kulisse nacherzählten.“

Babette Mangolte war die Kamerafrau für Chantal Akermans Jeanne Dielman (1975) und News From Home (1976), wie auch für Yvonne Rainers Lives of Performers (1972) und Film about a Woman who… (1973). Über ihre Zusammenarbeit mit Chantal Akerman sagt Mangolte: „In den 70ern Feministin zu sein bedeutete nicht ‚Wir sind Frauen! Wir sind hier!‘ zu rufen. Vielmehr ging es uns darum zu zeigen, dass die Perspektive der Frau sich von der des Mannes unterscheidet. Als Frauen wollten wir andere Geschichten schreiben als die, die die jungen Männer unserer Generation interessierten, wie zum Beispiel die Nouvelle Vague Filmemacher, die Buddy-Filme und Krimis der Hollywood-Ära vor einer Pariser Kulisse nacherzählten.“

Als bislang umfassendste Einzelausstellung zum Schaffen Babette Mangoltes ist I = Eye eine Hommage an das wegweisende Oeuvre dieser Künstlerin.

Kurator: Luca Lo Pinto






  • 18.12.2016 - 12.02.2017
    Ausstellung »
    Kunsthalle Wien »

    Öffnungszeiten
    Kunsthalle Wien Museumsquartier
    Täglich 10 – 19 Uhr
    Donnerstag 10 – 21 Uhr

    Kunsthalle Wien Karlsplatz
    Täglich 10 – 19 Uhr
    Donnerstag 10 – 21 Uhr

    Eintrittspreise

    Kombiticket
    I’m Isa Genzken, The only female Fool, Neue Wege nichts zu tun & Der Brancusi-Effekt
    (erhältlich in der Kunsthalle Wien Museumsquartier)
    Regulär EUR 12
    Ermäßigt* EUR 9
    Studierende/Schüler/Lehrlinge EUR 2
    Kinder (unter 10 Jahren) frei
    Gruppe (ab 10 Personen) EUR 7
    Familienticket EUR 20



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  • Babette Mangolte, The Camera: Je or La Camera: I (Still), 1977, 16mm, 88 min., © Babette Mangolte
    Babette Mangolte, The Camera: Je or La Camera: I (Still), 1977, 16mm, 88 min., © Babette Mangolte
    Kunsthalle Wien
  • Babette Mangolte, Je, Nous, I or Eye, Us (Still), 2014, 16 mm, 6 min, © Babette Mangolte
    Babette Mangolte, Je, Nous, I or Eye, Us (Still), 2014, 16 mm, 6 min, © Babette Mangolte
    Kunsthalle Wien
  • Babette Mangolte, WATER MOTOR (Still), 1978, 16mm, 7 min., © Babette Mangolte
    Babette Mangolte, WATER MOTOR (Still), 1978, 16mm, 7 min., © Babette Mangolte
    Kunsthalle Wien