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GÜNTER GRASS in Wien Druckgrafiken, Skulpturen und Aquarelle

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Zu den vielfältigen Aufgaben der Kunst zählt nämlich unter anderem immer noch das Aufrütteln und Aufscheuchen schläfrig gewordener Herzen.
Der Künstler selbst geht jedoch nie in eine emotionale Identifikation, er bleibt wachsamer Beobachter, auch Beobachter seiner selbst, Als solcher erscheint er porträthaft immer wieder zwischen oder in seinen Motiven. Ein großer Teil der für die Ausstellung ausgewählten Lithographien entstammt dem Märchenzyklus “Der Schatten“, benannt nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen, zu dessen 200. Geburtstag der Künstler die Märchen neu erzählt und illustriert hat. Andersens Märchenfiguren werden von Günter Grass durch den cremig-weichen und geschmeidigen Lithostrich anmutig belebt. Ruhig, sicher und liebevoll zeigt sich der Strich im Auf- und Abschwellen der Taille in seiner ganzen ornamental-kalligraphischen Schönheit. Bewegung, etwa von tanzenden Paaren, wird bei Günter Grass durch staccatoartige Trommelwirbelstriche suggeriert.

Die Radierungen zeigen der Ätztechnik gemäß, punktgenaues, sehr feines, exaktes und intensiv-strichdichtes Arbeiten. Trotz der oft ungewöhnlich kombinierten Motive bezeugen die Schönheit der Formen und der graphischen Linien, dass Günter Grass dabei nie die ästhetische Ebene verlässt. Er ist und bleibt der Beobachter.
Die durch Glätte und Undifferenziertheit ihrer Oberflächen wie gemodelt wirkenden Bronzeskulpturen haben tatsächlich ihren Ursprung in Tonfiguren die Günter Grass Anfang der 80er Jahre zu modellieren begann. Er bediente sich dabei des Motivschatzes seiner Romane oder inspirierte sich an Fundsachen. Gezeigt werden u.a. miteinander verschmolzene Tanzpaare, die sich schwerfällig, mit ausgeprägter Bodenhaftung, durch den Raum zur Materie schieben. Sie bezeugen erneut, nun im dreidimensionalen Bereich, die Liebe des Künstlers.

Die Frage nach der Transzendenz im Werk von Günter Grass beantwortet sich im buddhistischen Sinne: „Es gibt nichts außer Brahman, die Welt ist Brahman“.

(Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthistorikerin)

 

 






  • 20.10.2016 - 17.11.2016
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    kleine Galerie, wien »

    Die Ausstellung ist bis Donnerstag, den 17. November 2016 zu sehen.
    Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag von 11 – 19 Uhr, Sa nach Terminvereinbarung



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