macparis printemps 2025 – Die vorletzte Bühne für das Zeitgenössische
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Ausstellung20.05.2025 - 25.05.2025
macparis printemps 2025 – Die vorletzte Bühne für das Zeitgenössische
In Paris kündigt sich das Ende einer Ära an. Vom 20. bis 25. Mai 2025 öffnet macparis ein vorletztes Mal seine Tore im Bastille Design Center, 74 boulevard Richard-Lenoir. Diese Frühjahrsausgabe trägt den symbolischen Titel „La Pénultième“, ein Begriff, den Jean Cocteau und Raymond Radiguet 1920 in ihrer burlesken Theaterarbeit "Le Gendarme incompris" als Namen einer Figur einführten – ein Gendarm, der verkannt bleibt, weil er sich in Versen von Mallarmé ausdrückt.
„Diese Session de macparis ist die pénultième, die vorletzte, die letzte ist für Dezember geplant.“ Mit diesen Worten kündigen die Kuratoren Louis und Annick Doucet sowie Hervé Bourdin das nahende Ende einer Institution an, die seit 41 Jahren über tausend Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bot – mit Engagement, Sorgfalt und dem festen Willen, jenseits des Kunstmarkts Sichtbarkeit zu schaffen.
macparis war nie gewinnorientiert, sondern eine Herzensangelegenheit, getragen von Ehrenamt und Integrität. „Mehrere hundert Künstler*innen konnten dank unserer Veranstaltung Galerien oder andere Ausstellungsorte finden… Der heilige Gral für die meisten von ihnen…“ Doch in Zeiten, in denen zeitgenössische Kunst als elitär verschrien wird und Fördergelder versiegen, verliert selbst das Wertvollste an öffentlichem Rückhalt. „Incompris nous le sommes devenus“, heißt es – „unverstanden sind wir geworden“.
Trotzdem setzt die Organisation ein Zeichen: Zwanzig Künstler*innen, mutig und originell, wurden für diese Ausgabe ausgewählt. Ihre Arbeiten stellen sich gegen den Strom von Konformismus und moralischer Bequemlichkeit. „Nous avons… tenté – et réussi, nous semble-t-il – à proposer à nos visiteurs un art élitaire pour tous.“ – Kunst für alle, aber ohne sich zu unterwerfen.
Claire-Rose Barbier, interdisziplinäre Künstlerin, greift antike Mythen auf und analysiert mit den „Aboyeuses de Josselin“ das Spannungsfeld von Mensch und Tier. Eine „effraction dans l’inconscient collectif“.
Hugo Bel arbeitet mit dem vergänglichen Material Zuckermasse, modelliert Möbelabgüsse und fragt: Wie durchlässig ist unsere Haut, wie flüchtig unser Ich? „Elle fait écho à notre épiderme, notre premier filtre en contact avec l’extérieur.“
Frédérique Callu zeigt analoge Fotografie als psychologisches Vexierbild zwischen Polizeibericht und Sakralarchitektur: „Franchir une porte c’est quitter le connu pour l’inconnu…“
Marine Class entwirft botanisch-archäologische Installationen zwischen Traum und Wissenschaft – Mikrokosmos und Makrokosmos stehen gleichberechtigt nebeneinander.
Pierre Corthay transformiert Verpackungsabfall zu Trophäen: „Recyclage et détournement“ als poetisches Prinzip.
Clément Davenel schafft malerische Objekte aus Alltagsmaterialien – Ravine, Ghost Party, Allumettes – die den Blick destabilisieren.
Remy Dubibé, geprägt von Kindheit in Indonesien und Studium in London, formt „paysages de porcelaine“: „J’écris des histoires […] à travers des parcours très visuels, sensoriels et émotionnels.“
Léa Ducos inszeniert fragile Holzkonstruktionen als poetische Fragmente: „Une forme d’écriture poétique dans l’espace d’exposition.“
Frédéric Fau arbeitet mit Schwarz und Weiß, mit Glycero- und Acrylfarben. „Les gestes se répètent, s’articulent […] de traces de gestes plus ou moins nerveux, de rage et d’apaisement.“
Sylvie Houriez verarbeitet alte Damenkleidung zu hybriden Kreaturen. Ihre Arbeiten seien „d’évidentes métaphores de la peau humaine“.
Sarah Krespin verformt textile Skulpturen, die wie Fossilien oder Chrysaliden erscheinen. Ihre Werke bleiben „non maîtrisée, imprévisible“.
Elissa Marchal schafft minimalistische Leinwände mit Lichtlinien: „Un inframince qui peut unir ou diviser.“
Françoise Peslherbe konstruiert aus Fotomontagen narrative Miniaturen, die mit „un humour corrosif et dévastateur“ das urbane Leben hinterfragen.
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Ein anderes Bild, etwas früher entstanden, zeigt ebenfalls den menschlichen Körper in...
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20.05.2025 - 25.05.2025
du 30 mai au 4 juin 2023
74 boulevard Richard-Lenoir – 75011 PARIS
(notices rédigées par Louis Doucet)