heißt die fünfte Kabinettausstellung in der Reihe „Das restaurierte Meisterwerk" der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die in diesem Sommer ganz im Zeichen des berühmten Canal Grande steht. Vielfach haben Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697 - 1768), und seine Zeitgenossen diese prachtvolle Wasserstraße in Venedig auf Leinwand gemalt oder in Kupfer gestochen.

Die Gemäldegalerie Alte Meister besitzt ein hochkarätiges Ensemble an Venedig-Ansichten von der Hand des jungen Canaletto. Gemalt um 1725, gehören sie unbestritten zu den Höhepunkten in der Geschichte der Vedutenmalerei. Niemals wieder in seinem Leben hat Canaletto einen solch freien Pinselstrich verwendet, so malerisch das Licht der Lagunenstadt behandelt.

Zwei dieser Veduten von Canaletto - „An der Mündung des Canal Grande in Venedig" (Gal.-Nr. 585) und „Der Canal Grande in Venedig" (Gal.-Nr. 586) - wurden jüngst mithilfe des J. Paul Getty Trust (Los Angeles) restauriert und geben den Anlass zu dieser Ausstellung. Durchgeführt wurde die Restaurierung von Dipl.-Rest. Axel Börner, Restaurator an der Gemäldegalerie Alte Meister und Galerie Neue Meister. Sie fand direkt in den Restaurierungsateliers des J. Paul Getty Museum in Los Angeles statt. Erstmals werden die zwei Veduten jetzt in ihrer ursprünglichen Farbwirkung dem Publikum in Dresden präsentiert, umrahmt von vier weiteren Hauptwerken des Malers sowie gestochenen Ansichten vom Großen Kanal, u.a. von Luca Carlevarijs und Michele Marieschi.

Um die Zeit, den Ort und die Umstände der Entstehung von Canalettos Meisterwerken anschaulich und umfassend vor Augen zu führen, vereinigt die Ausstellung insgesamt 26 Exponate: 12 Gemälde aus dem Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister, die zum Teil sonst nur selten zu sehen sind; sechs graphische Werke aus dem Kupferstich-Kabinett, sechs historische Bücher aus der Kunstbibliothek und der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden sowie zwei Modelle einer Camera obscura: ein historisches Instrument aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon sowie ein vom Publikum benutzbarer Nachbau. Da viele Künstler im 18. Jahrhundert die Camera obscura („Dunkle Kammer") als Zeichenhilfsmittel zur Erfassung der Realität nutzten, wird dieses optische Gerät in einem weiteren Bereich eigens thematisiert. Zeitzeugen zufolge verwandte Canaletto das Instrument offenbar zur Anfertigung von Skizzen.

Da viele Künstler im 18. Jahrhundert die Camera obscura („Dunkle Kammer") als Zeichenhilfsmittel zur Erfassung der Realität nutzten, wird dieses optische Gerät in einem weiteren Bereich eigens thematisiert.

Zur Ausstellung erscheint ein opulent in Farbe illustrierter, 100-seitiger Katalog mit kunsthistorischen und restaurierungstechnischen Beiträgen, hrsg. von Andreas Henning, Axel Börner und Andreas Dehmer (Michel Sandstein Verlag, 18,90 €, ISBN: 978-3-940319-28-9).

Dr. Stephan Adam

Pressesprecher und Leiter Kommunikation

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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