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Cut. Scherensc

Cut. Scherenschnitte

Cut. Scherensc

In den letzten Jahren ist der Scherenschnitt in der zeitgenössischen Kunst wieder höchst aktuell geworden. Interessant ist, wie unterschiedlich die Künstler formal und inhaltlich mit dem Medium des „Cut Out“ umge- hen: Viele experimentieren mit ungewohnten Techniken und Materialien und erobern dabei den dreidimensi- onalen Raum. Von der rein flächigen Darstellung emanzipieren sie den Scherenschnitt zum räumlichen oder skulpturalen Objekt. Cut. Scherenschnitte 1970-2010 ist die erste Ausstellung der Kunsthalle, die sich aus- schließlich dem zeitgenössischen Scherenschnitt widmet.

 Richard-Max Tremblay

Kara Walker (*1967) Darkytown Rebellion, 2001 Papierschnitt und Wandprojektion, 426 x 1143 cm © Mudam Luxemburg (Musée d’Art Moderne Grand- Duc Jean) © Kara Walker Photo: Richard-Max Tremblay

Vorbild für die Arbeiten vieler junger Künstler sind die Scherenschnitte von Philipp Otto Runge (1777-1810). Inspiriert von seinen Ideen, die durch Vereinfachung und Abstraktion technisch perfekter Scherenschnitte der Imagination des Betrachters neuen Raum gaben, hat der Cut out sich zu einem eigenständigen künstle- rischen Medium entwickelt. So thematisiert Olaf Nicolai (*1962) in Anlehnung an Runge die Spannung von Natur und Konstruktion in seinen ornamentalen Entwürfen. Die Umrissformen von Felix Droese (*1950) und Kara Walker (*1967) sind nur scheinbar romantisch idyllisch – bei genauer Betrachtung entpuppen sie sich als Bilder von Gewalt und politischer Aggression und unterwandern so bewusst die Erwartungen des Bet- rachters an einen traditionellen Scherenschnitt. Walkers Raum füllende Wandprojektionen sind voller allego- rischer Szenerien, die den amerikanischen Rassismus attackieren. William Kentridge (*1955) erforscht in seinen Arbeiten, wie unser Geist figürliche Bilder auf schattenhafte Umrisse projiziert. Charlotte McGowan Griffins (*1975) großformatige Scherenschnitte vereinen auf ironische Weise die märchenhaften Aspekte des Scherenschnitts und die surreale Welt des Obskuren.

Die Ausstellung findet parallel zur großen Philipp Otto Runge-Retrospektive Kosmos Runge in der Hambur- ger Kunsthalle statt. Cut konzentriert sich bewusst auf junge Künstler, die sich im Austausch mit Literatur und Theater dem Medium Scherenschnitt auf neue Weise nähern. Viele der Künstler werden eigens für die Ausstellung vor Ort neue Werke schaffen. Gezeigt werden ca. 50 Arbeiten aus den Jahren 1970-2010.

Alle beteiligten Künstler: Martin Assig (Berlin), Thomas Baldischwyler (Hamburg), Gabriele Basch (Berlin), Michael Bauch (Hamburg), Christian Boltanski (Paris), Ulla von Brandenburg (Paris), Felix Droese (Düssel- dorf), Jeanne Faust (Hamburg), Katharina Hinsberg (Neuss), Julia Horstmann (Berlin), William Kentridge (Johannesburg), Philip Loersch (Berlin), Rupprecht Matthies (Hamburg), Charlotte McGowan-Griffin (Lon- don/Berlin), Olaf Nicolai (Berlin), Annette Schröter (Leipzig), Stefan Thiel (Berlin), Kara Walker (New York).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Buchhandel, in den Museumsshops und unter www.freunde- der-kunsthalle.de für zwanzig Euro erhältlich ist.

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Petra Roettig und Henrike Mund


Ausstellung






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  • Annette Schröter (*1956)
Frau in Waffen, 2002
Papierschnitt, 250 x 190 cm
© VG Bild Kunst, Bonn 2009
© Museum der Bildenden Künste, Leipzig
Photo: Erasmus Schröter
    Annette Schröter (*1956) Frau in Waffen, 2002 Papierschnitt, 250 x 190 cm © VG Bild Kunst, Bonn 2009 © Museum der Bildenden Künste, Leipzig Photo: Erasmus Schröter
    Hamburger Kunsthalle
  • Annette Schröter (*1956)
Frau in Waffen, 2002
Papierschnitt, 250 x 190 cm
© VG Bild Kunst, Bonn 2009
© Museum der Bildenden Künste, Leipzig
Photo: Erasmus Schröter
    Annette Schröter (*1956) Frau in Waffen, 2002 Papierschnitt, 250 x 190 cm © VG Bild Kunst, Bonn 2009 © Museum der Bildenden Künste, Leipzig Photo: Erasmus Schröter
    Hamburger Kunsthalle
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    Hamburger Kunsthalle