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DruckStelle. G

DruckStelle. Graphik von Chillida bis Uecker.

DruckStelle. G

Die Stiftung Franz Larese und Jürg Janett, St. Gallen

Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts, 23. Februar bis 26. Mai 2008

Die Ausstellung DruckStelle würdigt die großzügige Gabe der „Stiftung Franz Larese und Jürg Janett, St. Gallen", die im April 2005 nach Dresden kam. Die Schenkung ist eine wichtige Stiftung an das Dresdner Kupferstich-Kabinett. Sie umfasst rund 700 graphische Blätter, Mappenwerke, bibliophile Bücher und Plakate u.a. von Alexander Archipenko, Max Bill, Eduardo Chillida, Piero Dorazio, Hans Hartung, Asger Jorn, Otto Piene, Antoni Tàpies, Günther Uecker und Ossip Zadkine.

Vor Dresden wurden bereits die Graphische Sammlung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und das Kunstmuseum St. Gallen mit umfänglichen Schenkungen bedacht. In einer Koo­peration der drei Museen werden in Dresden, Zürich und St. Gallen im gleichen Zeitraum einzelne Facetten der Schenkungen präsentiert. Das Kupferstich-Kabinett zeigt vorrangig druckgraphische Einzelblätter, in Zürich werden eine Auswahl der bibliophilen Bücher präsentiert und das Kunst­museum in St. Gallen stellt Künstlerautographen vor.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die Breite der Schenkung. Im Mittelpunkt stehen umfang­reiche Werkgruppen von Hans Hartung, Antoni Tàpies und Günther Uecker, drei Künstler, die eine besonders intensive Zusammenarbeit mit der Erker-Presse verband. Dabei bieten die Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss zudem die Möglichkeit, auch übergroße Holzschnitte von Tàpies und Uecker präsentieren zu können. Unter den ausgestellten rund 120 Blättern befinden sich daneben kleinere Werkgruppen anderer Künstler, darunter Lithographien der Bildhauer Alexander Archipenko, Ossip Zadkine, Fritz Wotruba und Bernhard Heiliger, der Italiener Piero Dorazio, Giuseppe Santomaso und Giuseppe Capogrossi sowie Arbeiten von Mark Tobey, Eduardo Chillida, Max Bill, Miloš Urbásek und Günther Förg. Die Ausstellung vereint damit Werke, deren Entstehungszeit von den 1960er Jahren bis heute reicht. Dabei wird deutlich, wie sehr die gezeigten Künstler durch ihre Arbeit in der Erker-Presse der Druckkunst immer wieder wichtige, neue Impulse gegeben haben.

Die 1998 gegründete „Stiftung Franz Larese und Jürg Janett, St. Gallen" ging aus dem Erker-Unternehmen hervor, das mit der 1958 in St. Gallen übernommenen „Galerie im Erker" - seit 1973 „Erker-Galerie" - seinen Anfang nahm. Angeschlossen waren der „Erker-Verlag" und eine Werkstatt für künstlerische Lithographie, die „Erker-Presse". Die Übernahme der Galerie stellte den Beginn einer langjährigen, fruchtbaren Ausstellungstätigkeit dar, die durch verlegerische Tätigkeit ergänzt wurde. Zusammen mit der Druckwerkstatt entwickelte sich das Unternehmen zu einem bedeutenden künstlerischen Zentrum von internationalem Rang. In den weit über 100 Einzel- und Gruppen­ausstellungen der Erker-Galerie fanden darüber hinaus Dichterlesungen und Vorträge statt.

Im Verlagsprogramm bildete die Kunst der ausgestellten zeitgenössischen Künstler mit Ausstellungs­katalogen, Monographien und Werkverzeichnissen von Anfang an den Schwerpunkt. Bibliophile Kost­barkeiten sind die in Zusammenarbeit zwischen bildenden Künstlern und Dichtern, Literaten oder Philosophen entstandenen Bücher und Portfolio-Ausgaben, für die die Autoren selbst auf den Litho-Stein schrieben. Oftmals gehörten auch Schallplatten oder CDs zu diesen Büchern, auf denen die Autoren ihre eigenen Texte lasen. Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Eduardo Chillida und Martin Heidegger, zwischen Asger Jorn und dem isländischen Schriftsteller Halldór Laxness sowie zwischen Antoni Tàpies und dem Dichter und Literaturnobelpreisträger Joseph Brodsky werden in der Ausstellung zu sehen und zu hören sein.

Die Erker-Presse schließlich wurde 1963 gegründet und entwickelte sich bald zu einer anspruchs­vollen und erfolgreichen Druckwerkstatt, mit der die Möglichkeit entstand, auch direkt am Ausstel­lungsort künstlerisch zu arbeiten. St. Gallen wurde dank der Aktivitäten von Franz Larese und Jürg Janett für Jahrzehnte zu einem international beachteten kulturell-gesellschaftlichen Zentrum.

Zur Ausstellung DruckStelle erscheint ein 96seitiger Katalog im Deutschen Kunstverlag, der wie auch die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Studierenden der Technischen Universität Dresden entstand und ein vollständiges Verzeichnis der Schenkung enthält. Ausgewählte Werke werden in knappen Werkbesprechungen vorgestellt.

Dr. Stephan Adam

Pressesprecher und Leiter Kommunikation

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Postfach 12 05 51

01006 Dresden

Tel. ++49-351-49 14 2643

Fax ++49-351-49 14 2366

Weitere Interessante Seiten:

Residenzschloss Dresden, Literatur »Literatur: Lithographie Geischichte »


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    Staatliche Kunstsammlung, Dresden