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Eduard Bendema

Eduard Bendemann (1811 - 1889) Zeichnungen

Eduard Bendema

Eduard Bendemann wurde zwar in Berlin geboren, doch war seine künstlerische Heimat die Stadt Düsseldorf. Dort besuchte er seit 1827 die Kunstakademie und ließ sich von Wilhelm Schadow ausbilden, zu dessen engstem Kreis er bis 1837 gehörte. In diesen Jahren gelangte Bendemann selbst im Ausland zu großem Ruhm und wurde binnen kurzer Zeit zum erfolgreichsten Vertreter der von Schadow begründeten Düsseldorfer Schule. Bekannt machten ihn seine im Geiste der Spätromantik geschaffenen Historienbilder zu Stoffen aus dem Alten Testament, allen voran „Gefangene Juden in Babylon" (1832) und „Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem" (um 1834-35; zerstört), in denen er sich intensiv mit der Thematik des jüdischen Exils auseinandersetzte.

Eduard Bendemann, Gefangene Juden in BabylonDer Auftrag für die Ausmalung des Dresdener Schlosses führte 1838 zum Wechsel nach Dresden, wo sich der Künstler als Monumentalmaler, Porträtist und Buchillustrator einen Namen machte.

1859 kehrte er nach Düsseldorf zurück und übernahm dort die Nachfolge Wilhelm Schadows als Akademiedirektor. Nach seinem Tod lange Zeit vergessen und während des Dritten Reichs aufgrund seiner jüdischen Wurzeln verfemt, wurde Bendemann erst in den letzten dreißig Jahren wiederentdeckt. Als der neben Carl Friedrich Lessing herausragendste unter den Künstlern des Schadow-Kreises wird er heute geachtet.

Das ihm von der Forschung besonders in den letzten Jahren entgegengebrachte Interesse fand jedoch nach außen wenig Widerhall. Die einzige Bendemann-Ausstellung, welche jemals gezeigt wurde, war die der Nationalgalerie im Jahre 1890. Heute weit verstreut, sind seine Arbeiten außerhalb eines kleinen Kreises von Eingeweihten kaum noch bekannt. Wichtige Gemälde und fast das gesamte Monumentalwerk wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Eduard Bendemann Unerweckte Kinder der WeltBendemann wurde durch seine Berliner Herkunft entscheidend geprägt. Obwohl er die Hauptstadt schon in jugendlichem Alter verließ, brachen die Verbindungen zu ihr nie ab. Er entstammte einer erst 1811 getauften, kultivierten jüdischen Bankiersfamilie und heiratete 1838 die Tochter des Bildhauers Johann Gottfried Schadow.

Den Anstoß zur Ausstellung und den sie begleitenden Katalog gaben Neuerwerbungen, die dem Kupferstichkabinett 2005 gelangen und hier erstmals vorgestellt werden. Erworben wurden damals 34 noch unbekannte Zeichnungen des Malers. Sie beziehen sich auf wichtige monumentale Werke aus der Spätphase des Künstlers, darunter zwei, die eng mit der Geschichte der Nationalgalerie verbunden sind und speziell für die Räume des 1876 von ihr bezogenen Neubaus geschaffen wurden.

Eduard Bendemann Unerweckte Kinder der WeltZu dem seit kurzem wieder greifbaren riesigen Gemälde „Wegführung der Juden in die Babylonische Gefangenschaft" - einem von Bendemanns Hauptwerken, das jahrzehntelang in der Treppenhalle der Nationalgalerie hing - gelangte ein umfangreicher Komplex von Studienskizzen in die Sammlung. Ein dem Hause freundschaftlich verbundener Sammler stiftete noch einen farbigen Entwurf zu einem Wandbild aus dem 1874/75 für den Ersten Cornelius-Saal geschaffenen Zyklus hinzu (zerstört).

Von den neuerworbenen Blättern des Kupferstichkabinettst präsentiert die Ausstellung eine Auswahl der qualitätvollsten Stücke. Daneben werden jedoch auch Arbeiten aus dem Altbestand und einige Leihgaben aus dem Besitz der Akademie der Künste, der Staatsbibliothek, anderer Häuser der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und eines privaten Leihgebers gezeigt.

Studie zum Monumentalgemälde Außer Zeichnungen sind einige zeitgenössische Reproduktionsgraphiken von zerstörten, nicht zugänglichen oder in diesem Zusammenhang nicht erreichbaren Gemälden Bendemanns zu sehen. Einige wenige Arbeiten von der Hand anderer Künstler deuten das künstlerische Umfeld und die Rezeption seiner Hauptbilder an. Die der Ausstellung angegliederten drei Gemälde aus der Nationalgalerie (ein postumes Porträt des Historikers Johann Gustav Droysen von Bendemann, das von Julius Hübner gemalte Verlobungsbild der Pauline Bendemann und das den Künstler als scheidenden Akademiepräsidenten zeigende Bildnis Hugo Crolas) können während der Dauer der Ausstellung Eduard Bendemann (1811 - 1889) Zeichnungen im Kabinett 1.14 der Alten Nationalglaerie, in unmittelbarer Nähe, besichtigt werden.

Katalog zur Ausstellung
Sigrid Achenbach

Eduard Bendemann (1811-1889). Die Werke in den Staatlichen Museen zu Berlin und im Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Staatliche Museen zu Berlin und G+H Verlag Berlin, Berlin 2007 Verkaufspreis im Museum: € 19.90;

Verlagspublikation mit Museumsausgabe (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-88609-598-8

Buchtipp: Gefühle und Geschichte: Eduard Bendemann


Ausstellung






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  • Eduard Bendemann Gefangene Juden in Babylon 1832. Bleistift, stellenweise aquarelliert SMB Kupferstichkabinett
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    Staatliche Museen zu Berlin
  • Eduard Bendemann Studie zum trauernden Adam im Monumentalgemälde Der Tod Abels ehemals Treppenhalle des kgl. Schwurgerichtsgebäudes (heute Verwaltungsgebäude der ustizvollzugsanstalt) in Naumburg a. d. Saale, 1864. Bleistift SMB Kupferstichkabinett
    Eduard Bendemann Studie zum trauernden Adam im Monumentalgemälde Der Tod Abels ehemals Treppenhalle des kgl. Schwurgerichtsgebäudes (heute Verwaltungsgebäude der ustizvollzugsanstalt) in Naumburg a. d. Saale, 1864. Bleistift SMB Kupferstichkabinett
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Studie zum Monumentalgemälde Wegführung der Juden in die Babylonische Gefangenschaft
in der Alten Nationalgalerie, SMB, 1872
Bleistift, Spuren von Weißhöhung 
SMB Kupferstichkabinett
    Studie zum Monumentalgemälde Wegführung der Juden in die Babylonische Gefangenschaft in der Alten Nationalgalerie, SMB, 1872 Bleistift, Spuren von Weißhöhung SMB Kupferstichkabinett
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Eduard Bendemann Unerweckte Kinder der Welt
Lünettenentwurf für den 1. Cornelius-Saal in der Alten Nationalgalerie Berlin, 1874-75 Feder in Braun und Grau, grau und rötlich laviert, weiß gehöht, über schwarzem Stift SMB Kupferstichkabinett
    Eduard Bendemann Unerweckte Kinder der Welt Lünettenentwurf für den 1. Cornelius-Saal in der Alten Nationalgalerie Berlin, 1874-75 Feder in Braun und Grau, grau und rötlich laviert, weiß gehöht, über schwarzem Stift SMB Kupferstichkabinett
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