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Josef Maria Au

Josef Maria Auchentaller

  • Ausstellung
    11.06.2009 - 21.09.2009
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Josef Maria Au

1865-1949 Ein Künstler der Wiener Secession

Josef Maria Auchentaller (Wien 1865 - Grado 1949) war einer jener Künstler, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Wiener Kunstrevolution teilgenommen hatten. Der Maler und Grafiker war mehr als ein Jahrzehnt lang aktiver Protagonist der Secession, die 1897 von Gustav Klimt in Wien gegründet worden war.

Josef Maria Auchentaller Plakat Seebad Grado, 1906 Wien MuseumEr hatte, teilweise auch als Verantwortlicher, an vielen der um 1900 organisierten Secessionsausstellungen mitgewirkt und mit der Zeitschrift „Ver Sacrum", dem offiziellen Organ der Secession, zusammengearbeitet. Seine Entscheidung, Wien schon im Jahr 1903 zu verlassen und zusammen mit seiner Frau Emma das „touristische" Abenteuer in Grado zu wagen, isolierte ihn vorzeitig vom Wiener Ambiente.

Auch der Kunstkritik ist es in den vergangenen Jahrzehnten nicht leicht gefallen, Auchentaller in den Kreis der Wiener Secessionskünstler einzuordnen. Von seinen Verdiensten ganz abgesehen, hat die Schwierigkeit, seine Werke auszumachen (viele befinden sich in Privatsammlungen der Erben), mit dazu beigetragen, dass der Künstler wenig oder gar nicht bekannt ist. Die unveröffentlichte Doktorarbeit von Vera Vogelsberger (Innsbruck, 1985) stellt den einzigen Beitrag aus jüngerer Zeit dar, und sie ist auch als erster seriöser Versuch zur Neuordnung und Katalogisierung von Auchentallers Gemälden und Grafiken anzusehen.

Josef Maria Auchentaller Porträt von Peter, 1906 Privatbesitz

Die Bereitschaft der Erben, die Werke auszuleihen, der Wunsch, das Œuvre eines noch so wenig bekannten Künstlers an die Öffentlichkeit zu bringen, und die Überzeugung, dass die wahre Bedeutung der Wiener Secession gerade durch einen immer breiter gefächerten Überblick über die Kunstprotagonisten der Jahrhundertwende erfasst werden kann, haben den Anstoss zu dieser Ausstellung gegeben, die als Wanderausstellung konzipiert wurde. Nach der ersten Etappe in Gorizia, wo sie in den Musei Provinciali (Landesmuseen) im Palazzo Attems-Petzenstein zu sehen war, und nach Bozen wird sie im Jahr 2009 im Leopold Museum in Wien gezeigt.

Die Ausstellung umfasst rund 300, in acht Sektionen unterteilte Werke: Gemälde, Zeichnungen, Studien, Plakete, Entwürfe, Schmuckstücke und Fotografien, von denen viele noch niemals präsentiert wurden. Der künstlerische Werdegang Auchentallers wird seiner Ausbildung in Wien und München über die einschneidende Beeinflussung durch die Secession bis zu seiner Reife verfolgt, als er sich nunmehr in Grado niedergelassen hat, wo er sich der Landschafts- und Porträtmalerei widmet. Zur Ausstellung erscheint ein vom Kurator Roberto Festi herausgegebener zweisprachiger Katalog (italienisch-deutsch, 240 S., Edizioni esaExpomostre), in dem alle ausgestellten Arbeiten aufgelistet und kritisch kommentiert werden.

Josef Maria Auchentaller Zeichnung für Ver Sacrum, 1901 Archiv der Wiener Secession

Josef Maria Auchentaller (Wien 1865 - Grado 1949)

Der in Wien-Penzing in einer aus Südtirol stammenden Familie geborene Josef Maria Auchentaller besucht von 1882 bis 1886 die Technische Hochschule in Wien und vom Jahr 1890 an die Akademie der bildenden Künste, und er wird in dieser Zeit mit mehreren Preise und Prämien ausgezeichnet. 1897 unternimmt er eine Italienreise, von der er beachtlich viele Zeichnungen und Studien nach Hause bringt. Von 1892 bis 1896 lebt er in München, wo er mit der dortigen Secession in Kontakt kommt. Er arbeitet an der Zeitschrift Jugend mit, und dank seiner künstlerischen Reife wird er zu einem Protagonisten des damaligen Wiener Kunstlebens.

Er tritt der als „Secession" bekannten „Vereinigung der bildenden Künstler Österreichs" von Anfang an bei und bekleidet - von der V. bis zur X. Ausstellung (1899-1901) - auch eine Rolle im Organisationskomitee, verlässt sie aber 1905 gemeinsam mit den Künstlern der Klimt-Gruppe. Für diese Vereinigung, die den Beziehungen zwischen Wien und der zeitgenössischen Kunst eine völlig neue Ausrichtung geben sollte, gestaltet Auchentaller das Plakat und den Katalogumschlag der VII. Ausstellung (1900). Zur XIV. Secessionsausstellung (1902), auf der Max Klinger mit der Beethovenstatue vertreten ist, schafft Auchentaller den großen Fries Freude schönen Götterfunken, der dem von Gustav Klimt realisierten Beethovenfries gegenüberstand. Sein reiches Schaffen auf dem Gebiet der Porträtmalerei, der er sein ganzes Leben lang treu bleiben sollte, ist auf der X. Ausstellung im Jahr 1901 gut durch die Ganzfigur seiner Frau Emma vertreten.

Auchentaller ist ein rühriger Mitarbeiter der Zeitschrift „Ver Sacrum" (er gehört 1900-1901 auch dem Redaktionskomitee an), für die er zwei Titelblätter und zahlreiche im Inneren wiedergegebene Grafiken realisiert. Er greift dabei hauptsächlich auf Blumenmotive zurück und legt eine vom japanischen Holzschnitt beeinflusste linear-stilisierte Gestaltungsweise an den Tag. Das 8. Heft des 4. Jahrgangs (1901) ist gänzlich Auchentaller gewidmet, der dabei nicht nur als Grafiker vorgestellt wird, sondern auch in seiner aktiven Rolle auf kunstgewerblichem Bereich.


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