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VAN HAM Kunstauktionen

Rückkehr eines Expressionisten – Fritz Schaefler bei Van Ham Art Estate

VAN HAM Kunstauktionen

Van Ham Art Estate freut sich über den Neuzugang unter den Künstlernachlässen der Moderne: Fritz Schaefler (1888 – 1954). Mit Fritz Schaefler nimmt Van Ham Art Estate seit Dezember 2023 eine wichtige Position des Expressionismus in sein Portfolio auf und liefert zugleich eine weitere Basis zur Erforschung der rheinischen Kunst der Zwischenkriegszeit. Es ist bereits der 13. Künstlernachlass, den das professionelle Vor- und Nachlassmanagement des Kölner Auktionshauses Van Ham übernimmt. Ziel der Van Ham Art Estate ist es, das Ansehen und die Wertigkeit von Künstlerinnen und Künstlern langfristig und wirkungsvoll zu bewahren.

Œuvre
Fritz Schaefler gehört zu den bedeutenden deutschen Malern und Grafikern des 20. Jahrhunderts, der vor allem für seinen Beitrag zur expressionistischen Kunstbewegung bekannt ist. Stilistisch zeichnet sich sein Œuvre durch eine kraftvolle, oft dynamische Pinselstrichführung und intensive Farbgebung aus. Schaefler setzt sich kritisch mit den sozialen und politischen Entwicklungen seiner Zeit auseinander. Seine künstlerische Vielseitigkeit zeigt sich in einer breiten Palette von Themen, die von Porträts und Landschaften bis zu sozialkritischen Darstellungen reichen.

Leben
Der im Dezember 1888 geborene Fritz Schaefler geht 1905 zunächst zu einem Architekturstudium an die TH München, besucht ab 1906 die dortige Kunstgewerbeschule und ab 1908 die Kunstakademie. Es entstehen zunächst zahlreiche Bilder in spätimpressionistisch-naturalistischer Malweise, die noch 1915/16 in den Berliner und Münchner Sezessionen gezeigt werden. Nach seinem Kriegsdienst lässt er sich 1917 wieder in München nieder. Im Zuge der Kriegserlebnisse entsteht eine neue Werkphase mit dramatischen expressionistischen Grafiken. In der Folge beteiligt sich Schaefler an der Münchner Revolution, ist Mitglied und Schriftführer im Aktionsausschuss Revolutionärer Künstler, fertigt Holzschnitte für die revolutionären Zeitschriften Der Weg und Süddeutsche Freiheit. Aus dieser Zeit datieren auch viele Künstlerfreundschaften, wie zu Georg Schrimpf, Paul Klee, Erich Heckel oder Heinrich Maria Davringhausen.

1920 lässt sich Fritz Schaefler mit seiner Familie in Prien am Chiemsee nieder. Es folgt eine neue Werkphase mit expressionistischen Landschafts- und Figurenbildern in stark bewegter und farbkräftiger Malweise. Bedeutungsvoll ist die Freundschaft mit dem Kunsthistoriker Kurt Gerstenberg, der mit ihm 1923 nach Italien reist und Arbeiten an Sammler vermitteln kann. Zu diesen Sammlern gehört auch der Kölner Textilfabrikant Joseph Heymann, der allmählich zum Mäzen Schaeflers wird und wohl auch seine Übersiedlung 1927 nach Köln beeinflusst.

Neben einer verbesserten Auftragssituation ist auch die lebendige Kölner Kunstszene Schaeflers Schaffen förderlich. Neue Freundschaften entstehen zu den Kölner Progressiven um Heinrich Hoerle, Franz Wilhelm Seiwert und Anton Räderscheidt sowie zu den Architekten Wilhelm Riphahn und Hans Hansen. Von Davringhausen übernimmt er Wohnung und Atelier in Köln-Bickendorf, jener neuen Riphahn-Siedlung, für die er auch als Farbgestalter tätig ist. Viele öffentliche Aufträge folgen – Farbkonzepte für Neubausiedlungen, Krankenhäuser oder für die Deutsche-Hygiene-Ausstellung Dresden 1930. Die Themen seiner nunmehr in festere Konturen gebrachten Arbeiten erweitern sich um Bilder von Stadtansichten sowie vom städtischen Leben selbst.

In der Zeit des Nationalsozialismus erfährt die künstlerische Karriere Schaeflers herbe Rückschläge. Die jüdische Familie Heymann emigriert 1937 nach England – hier überstehen ca. 80 Werke Schaeflers den Krieg und die Zerstörung. In Deutschland werden Schaeflers Arbeiten aus Museen beschlagnahmt und in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt. Nach dem Kriegsende lebt er zurückgezogen in Köln, wo er am 24. April 1954 stirbt.

Erfolgreiche Zusammenführung
Mit der Übernahme des Künstlernachlasses Fritz Schaeflers feiert Van Ham Art Estate eine Premiere: Erstmals wird hier ein Nachlass mit einer Sammlung zusammengeführt, da die Werke aus dem künstlerischen Nachlass durch die Schaefler-Werke aus der Londoner Heymann Collection ergänzt werden. Durch diese versöhnliche Zusammenführung einer im Krieg vertriebenen, jüdischen Sammlung gelangt ein Stück Kölner und Jüdischer Kunstgeschichte zurück nach Köln und dient hier der weiteren Erforschung der rheinischen Kunst der Zwischenkriegszeit.

Weitere Informationen
Heute hängen Fritz Schaeflers Arbeiten in bedeutenden internationalen Museen und Sammlungen, unter anderem im LACMA in Los Angeles, dem MoMA in New York, dem British Museum in London sowie der Hamburger Kunsthalle. Der schriftliche Nachlass des Künstlers wird zukünftig im Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe (RAK) in Bonn verwahrt. Christoph Schaefler, Enkel des Künstlers, hat das Werkverzeichnis zu Schaeflers Œuvre herausgegeben.

Mit der Übernahme des Künstlernachlasses hat Van Ham Art Estate die offizielle Homepage zu Fritz Schaefler erstellt, auf der alle wichtigen Informationen zu finden sind: www.fritz-schaefler.org






  • 23.01.2024
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  • Fritz Schaefler im Atelier Wacholderweg 4 mit einem Porträt von Elsbeth auf Staffelei
    Fritz Schaefler im Atelier Wacholderweg 4 mit einem Porträt von Elsbeth auf Staffelei
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  • Fritz Schaefler Trümmer-Karneval und Dom | 1946 | Öl und Eitempera auf Pappe | 35,6 x 25 cm
    Fritz Schaefler Trümmer-Karneval und Dom | 1946 | Öl und Eitempera auf Pappe | 35,6 x 25 cm
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  • Fritz Schaefler Vera und Mutter im Garten | 1926 | Aquarell auf Papier | 58 x 50 cm
    Fritz Schaefler Vera und Mutter im Garten | 1926 | Aquarell auf Papier | 58 x 50 cm
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  • Fritz Schaefler Waldsee grün-blau | Um 1923 | Öl und Eitempera auf Sackleinwand | 99 x 90 cm
    Fritz Schaefler Waldsee grün-blau | Um 1923 | Öl und Eitempera auf Sackleinwand | 99 x 90 cm
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  • Fritz Schaefler Joseph Heymann | Um 1926 | Eitempera auf Leinwand | 65 x 55 cm
    Fritz Schaefler Joseph Heymann | Um 1926 | Eitempera auf Leinwand | 65 x 55 cm
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  • Fritz Schaefler Ca. 1927
    Fritz Schaefler Ca. 1927
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