Die "Prinz Heinrich", der ehemalige Passagierdampfer im historischen Handelshafen von Leer, wird einhundert Jahre alt. Am Donnerstag, den 24. September 2009 beginnt um 11.00 Uhr am Nesseufer in Leer eine Feierstunde, zu der Dr. Wolfgang Hofer vom Förderverein "Traditionsschiff Prinz Heinrich" einlädt. Daran teil nimmt auch Folker von Hagen vom Ortskuratorium Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die die Restaurierung des technischen Denkmals im vergangenen Jahr mit 25.000 Euro unterstützte. Für die musikalische Untermalung sorgt der Oldersumer Shanty-Chor, an einer Postdienststelle können ausgesuchte Postkarten mit einem Sonderstempel der Deutschen Post zum 100. Geburtstag des Dampfschiffs gekauft werden.

Die "Prinz Heinrich" wurde 1909 in der Meyer-Werft in Papenburg für die Borkumer Kleinbahn und Dampfschifffahrts AG in Auftrag gegeben. Es handelt sich um einen ehemaligen Post-, Fracht - und Passagierdampfer mit einem Doppelschraubenantrieb. Obwohl in den 1950er Jahren umgebaut, gilt das Schiff als schifffahrtsgeschichtlich besonders wertvolles und mittlerweile einmaliges Objekt. Denn Rumpf, Decksaufbauten und die Hilfsmaschinen weisen immer noch ein hohes Maß an Originalsubstanz auf.

Die "Prinz Heinrich" verkehrte in erster Linie zwischen Emden und Borkum. 1953 in "Hessen" umbenannt, wurde der Dampfer 1958 von der Reederei AG-Ems zum Motorschiff umgebaut. Nachdem es 1970 außer Dienst gestellt wurde, lag es als Museumsschiff "Mississippi" für eine Überseeausstellung an der Trave in Lübeck. Im Jahr 2002 verkaufte man die Ausstellung in den "Teepott" nach Warnemünde, das Schiff blieb in einem bedauernswerten Zustand im Rostocker Hafen zurück.

Eine neue Zukunft erhielt das Schiff, als es 2003 der Verein "Traditionsschiff Prinz Heinrich" erwarb und es nach Leer brachte. Seither bemüht sich der engagierte Verein, das unter Denkmalschutz stehende technische Geschichtszeugnis wiederherzustellen. Dann wird die "Prinz Heinrich" als historisches Fahrgast- und Museumsschiff auf gemeinnütziger Basis betrieben.

Die "Prinz Heinrich" ist damit eines von über 190 Denkmalen, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz allein in Niedersachsen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Mit jedem Kauf eines Loses werden Projekte aus den Bereichen Denkmalschutz, Sport und Wohlfahrt unterstützt. In Oldenburg unterstützt seit 2000 ein ehrenamtliches Ortskuratorium unter der Leitung von Dörte Lossin die Arbeit der Stiftung.

Bonn, den 21. September 2009/Schi