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SCHAUSAMMLUNG

SCHAUSAMMLUNG SÜD- SÜDOSTASIEN UND HIMALAYALÄNDER

SCHAUSAMMLUNG

Am 18. November 2008 wird ein kleiner Teil der Schausammlung des Museums für Völkerkunde mit der Abteilung Süd-, Südostasien und Himalayaländer wieder eröffnet. Aus dem reichen Fundus von über 30.000 Objekten aus der Region wurden solche ausgewählt, die religiöse Anschauungen und Praktiken des Großraums illustrieren. Rezente Objekte stehen neben antiken und gewähren dem Museumsbesucher einen Einblick sowohl in die Dynamik kultureller Entwicklungen als auch in die Kontinuität religiöser Vorstellungen.

UmamahesvaraObwohl die gezeigten Objekte dem Bereich „religiöse außereuropäische Kunst" zugeordnet werden können, steht in ihrer Darstellung im Museum für Völkerkunde nicht die Ästhetisierung fremdkultureller Objekte und deren Verwandlung in Werke „nichteuropäischer Kunst" im Vordergrund, sondern ein Verständnis der durch sie repräsentierten Inhalte und kulturellen Zusammenhänge.

Die ausgewählten Werke umfassen einen Zeitraum von zweitausend Jahren und bieten so einerseits Einblicke in die Interpretation und die gesellschaftliche Wirksamkeit von materiellen Ausdrucksformen welterklärender Modelle, demonstrieren andererseits aber die Kontinuität kultureller Äußerungen in Asien bis in die Gegenwart. Vor diesem Hintergrund wurde auch die Sammlungs- und Ankaufspolitik der letzten Jahre betrieben.

In 21 Vitrinen wird anhand der darin präsentierten Objekte jeweils ein Aspekt religiösen Tuns und dessen Verortung im Weltbild der Erzeuger behandelt. Jedes Thema kann dabei für sich verstanden werden, im Sinne eines „mehrfachen Blickes" lassen sich die Erzählstränge aber auch zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

Die Erzählweise der Ausstellung erschließt sich anhand zweier Achsen : einer zeitlichen und einer räumlichen. Auf der zeitlichen wird erkennbar, dass religiöse Vorstellungen auch in einer modernen Welt das Denken in Asien prägen und handlungsleitend wirken - Buddha, Shiva und Vishnu aus den alten Schriften sind lebendig wie vor zweitausend Jahren. Wesentlich dynamischer erscheint die Entwicklung anhand der räumlichen Achse, auf der die Ausbreitung religiöser Vorstellungen und die Entwicklung religiöser Synkretismen ersichtlich werden. Hier wird die Beziehungsgeschichte nicht-westlicher Kulturen erzählt. In der dargestellten Region gibt es keine zeitlose Vergangenheit und es hat auch nie eine gegeben, wie es oft Museen asiatischer Kunst erscheinen lassen. Asien war immer innovativ und fremden Kulturen gegenüber aufgeschlossen. Im Besucher soll das Verständnis erweckt werden, dass kulturelle Äußerungen immer in einem dynamischen Kontext standen und stehen, um überleben zu können. Die kulturellen Beziehungen in Asien waren signifikant genug, dass wir von einer frühen Globalisierung sprechen können.

Ho Chi Minh Gemeinhin wird Globalisierung als Phänomen des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit einer westlich dominierten internationalen Wirtschaft verstanden; ihre historischen Anfänge liegen aber im Osten, speziell in den Ländern um den indischen Ozean und dem südchinesischem Meer vor über tausend Jahren.

Soweit als möglich werden aus den Ursprungskulturen stammende Kategorien zur Positionierung und Erklärung der Objekte herangezogen. Auswahl, Interpretation und Kontextualisierung der Objekte entstanden in Diskussion mit Vertretern der dargestellten Kulturen. Erklärende Texte wurden ebenso mit buddhistischen Mönchen besprochen wie mit europäischen Vertretern der regionalwissenschaftlichen Fachdisziplinen.

Himalayaländer

Aspekte des in den Himalayaländern Tibet, Bhutan, Nepal und der Mongolei praktizierten Buddhismus werden in einem eigenen Raum dargestellt. Dabei wird in jeder Vitrine ein Thema behandelt, das einen integralen Bestandteil im Sinne des Gesamtkonzeptes darstellt. Neben der Gestalt des historischen Buddha werden hier die vielfältigen Erscheinungen des Göttlichen gemäß der Entwicklung der buddhistischen Philosophie gezeigt. Breiter Raum wird dem Synkretismus aus vorbuddhistischen und buddhistischen Vorstellungen eingeräumt. Die Philosophie der im Himalaya praktizierten Religion findet neben den Darstellungen von Göttern sowohl im Ritual als auch im klösterlichem Tanz ihren Ausdruck.

Südasien

Hier werden Buddhismus und Hinduismus mit ihrer grundlegenden Philosophie vorgestellt.

Neben der Thematisierung der historischen Wurzeln und der Entwicklungen zur heutigen kulturellen Praxis wird auch auf verschiedene Aspekte, wie die Lebensgeschichte des Buddha, die Verortung buddhistischer und hinduistischer Götter in der jeweiligen anderen Religion oder die Frage, ob Götterdarstellung als Kunstwerke zu verstehen sind, eingegangen. Neben den beiden großen Religionen Asiens werden die in Nordostindien lebenden Naga als Beispiel einer Ethnie dargestellt, die am Rande des indischen Nationalstaates lebt. Bemerkenswert ist hier der Kulturwandel, der in weniger als einem halben Jahrhundert von einer auf Kopfjagd basierenden Kultur zum Slogan „Nagaland for Christ" führte.

Kasel Nagaland/NO- Indien, 21. Jahrhundert Südostasien


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  • Kasel Nagaland/NO- Indien, 21. Jahrhundert 
Kasel des katholischen Bischof von Nagaland. Bemerkenswert ist die Vermischung von Elementen der traditionellen Textilkunst einer ehemals kopfjagenden Gesellschaft mit solchen der christlichen Symbolik.
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