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Wie ein Traum! Emil Orlik in Japan

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Am 28. September 1932 starb der Maler, Zeichner, Graphiker und Buchkünstler Emil Orlik (1870 Prag – 1932 Berlin) in Berlin. Zum 80. Todestag 2012 ehrt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg den Künstler mit einer Ausstellung, die Orliks grafische Arbeiten im Zusammenhang mit seiner Japanreise zeigt. Die Schau vereint erstmals und nahezu vollständig die in Japan entstandenen Drucke, etwa 65 Arbeiten, Holzschnitte, Radierungen und Lithographien zum Teil mit Vorzeichnungen, in Farbvarianten oder unterschiedlichen Druckzuständen. Orlik begabt sich als einer der ersten europäischen Künstler auf die Reise nach Japan und gilt als einer der führenden Vertreter des Japonismus und. Während seines zehnmonatigen Aufenthalts, von April 1900 bis Februar 1901, studierte er die Technik des Holzschnitts bzw. des Farbholzschnitts im Ursprungsland und erlernte in den Werkstätten von Holzschneidern und Druckern das Handwerk. Die Stationen seiner Reise sind Tokio, die Nordprovinzen mit den Städten Nikko, Numata, Ikaho, Akakura, Aizu Wakamatsu, Tsugawa, Niigata sowie in den Süden über Kamakura, Hakone, Enoshima, Shizuoka, den Biwa-See in die alte Kaiserstadt Kyoto. Emil Orlik gelang es auf einzigartige Weise, sich in die Kunst und das Denken des Landes einzufühlen. Viele japanische Kenner sahen seine dort entstandenen Grafiken als originär japanische Werke an.

Seine Reiseeindrücke, Begegnungen und künstlerischen Fortschritte schildert Olik zeitnah und lebendig in zum Teil reich illustrierten Briefen und Postkarten an den Freund und Förderer Max Lehrs (1855-1938), der zu dieser Zeit Assistent am Kupferstichkabinett in Dresden ist. Sie sind eine reiche und authentische Quelle, die Orliks Reise in ihren vielen Facetten nachvollziehbar machen. Neben vielen Skizzen entstehen Holzschnitte und Lithographien, die weniger das aufregend Exotische als das typisch Alltägliche, das alte Japan einzufangen suchen. Orliks Motive sind Straßenszenen in Tokio, Bauern, Handwerker, Maler, Holzschneider und Drucker, das Dreigestirn beim Herstellen eines japanischen Holzschnitts mit seinem jeweiligen Werkzeug, Frauen und Kinder, Rikschafahrer, stille Landschaften, Tempelgärten, ein Pilgerzug zum Fujiyama. Es ist vor allem ein motivischer Japonismus der Orliks Arbeiten kennzeichnet. Denn trotz der formalen und kompositorischen Orientierung am japanischen Farbholzschnitt wie der Betonung der Fläche, der Asymmetrie, Überschneidung, Vergitterung oder der Wahl ungewohnter Blickwinkel blieben Orliks Bildfindungen der europäischen Sichtweise verhaftet. Maßgebend sind die technischen Qualitäten des Farbholzschnitts, die er auch auf seine Radierungen und Lithographien vor allem in der Farbigkeit zu übertragen sucht.

Das vor allem farbenprächtige, ostasiatische Kaleidoskop seiner Arbeiten präsentiert Orliks graphisches Talent auf das Beste. 1904 übernahm er die Leitung der angesehenen Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Ein reiches und vielfältiges Œuvre legitimierte ihn für diese Aufgabe, vor allem aber sprach seine Affinität zum japanischen Farbholzschnitt für den Künstler. Durch seinen Gründungsdirektor Justus Brinckmann (1843-1915) war das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg schon in seinen Anfangsjahren einer der wenigen Orte in Deutschland, an denen japanisches Kunsthandwerk und Druckgraphik gesammelt wurde. Bereits 1896 zeigte Brinckmann in einer Ausstellung japanische Farbholzschnitte, die sich geschmacksbildend nicht nur auf Hamburger Künstler auswirkte. In diesen Kontext fügen sich Orliks japanische Arbeiten stimmig ein.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, 140 Seiten, mit 84 farbigen Abbildungen, 29 €








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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg