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Der Mensch lebt nicht von Arbeit allein!

"Wer den freien Menschen als Ideal einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft sieht, muss sich die Frage stellen: wie kann die Gesellschaft, wie kann ein Staat dieses Ideal der Freiheit gewährleisten? Das bedingungslose Grundeinkommen bietet darauf eine Antwort", meint der Kurator der Ausstellung "Arbeit und Leistung", Hubert Thurnhofer, der 20 KünstlerInnen zu einem Statement in Wort und Bild eingeladen hat. Unter ihnen Silvia Ehrenreich, Heidrun Karlic und Alfred Melchert.

Silvia Ehrenreich: Mein Bild "Zukunftsaussichten" entstand im Jahr 2019. Schon damals hat mich das Thema Leben im und mit dem Digitalen und technisierten Raum beschäftigt. Ich sehe dieser Entwicklung mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich bin in einer haptischen Aufbruchs- und Aufbaustimmung herangewachsen. Der wirtschaftliche Aufbau - Step by step mit Blick in eine bessere Zukunft mit Wohlstand - war für den Großteil in dieser Zeit eine Bereicherung, verknüpft mit Erfolg und Glücksgefühlen. Irgendwann begann der sogenannte Wohlstand zu kippen - einige bekamen den Hals nicht voll - und die aufgeblähte Blase zerplatzte. Die Corona Krise hat einige wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Viele erkennen, dass das Leben auf diesem Erdball nicht nur mit Geldscheffeln lebenswert ist. Es werden neue innovative Ideen geboren und umgesetzt. Um der Wirtschafts- und Umweltpolitik Paroli bieten zu können braucht es aber nicht nur Hirn. Es braucht meistens beides: Erfahrung und Bildung. So gesehen werden sich, wie eh und je, die Arbeitsbedingungen verändern, Branchen und Arbeitsplätze werden verschwinden, andere tun sich neu auf. Aber das Wichtigste in all den Erfindungen und Entwicklungen sollte sein, dass es dem Wohl der Menschheit zugute kommt. Bild zur Ausstellung: Zukunftsaussichten, Acryl/Collage auf Malplatte, 70 x 60 cm

Heidrun Karlic: Wer noch keinen berühmten „Namen“ hat, hört es immer wieder: „Viel zu teuer, warum soll jemand überhaupt was dafür bezahlen? Du machst das doch zum Vergnügen“. Bei solchen Gelegenheiten erinnere ich die Leute gern an das angeblich von Picasso stammende Zitat: Kunst ist zu 10 Prozent Inspiration, der Rest ist Transpiration, also harte Arbeit. In der Physik wird die mechanische Leistung als Quotient aus Arbeit und Zeit definiert: Wenn ich also viel Zeit für relativ wenig Arbeit benötige, ist die Leistung dann geringer? – In der Kunst ist das schwer definierbar. Besonders bei abstrakten Kunstwerken ist da oft das Problem, dass sie nicht nach „viel Arbeit“ aussehen. Ich habe auch schon Worte „Altweiber-Kleckereien“ oder „Schmierereien“ bei Ausstellungen gehört von einer selbst ernannten "Expertin" – dieser „Dame“ musste ich dann doch mitteilen, dass der Künstler zum Unterschied von ihr schon eine erfolgreiche akademische Karriere an einer Universität (und nicht durch Eheschließung am Standesamt) abgeschlossen hat und dass auch in einem abstrakten Werk sehr viel Gedankenarbeit (und nicht nur diese) dahinterstecken kann.

Mein Bild „Arbeit?“ illustriert das Spannungsfeld zwischen mehr oder weniger anerkannten Arbeiten bzw. Leistungen: Im Hintergrund ist es die „Echte Arbeit“, dargestellt durch das Baumeister-Handwerkszeug Winkelmaß und Zirkel und im Vordergrund gibt es wirre Linien und etwas Schrift die geistige bzw. künstlerische Tätigkeiten, die oft nicht als „echte Arbeit“ (vielmals sogar als mehr oder weniger versponnene Selbstverwirklichung) angesehen werden. Bild zur Ausstellung: Arbeit?, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm

Alfred Melchert: Im Raum stehen die Fragen, ob Roboter bald alle Jobs übernehmen, ob Arbeitsplatzverluste in Folge der Corona-Krise je wieder kompensiert werden können und ob Gehälter von Spitzenverdienern tatsächlich ihren Leistungen entsprechen.

Die Märkte und damit auch der Arbeitsmarkt waren in der westlichen Hemisphäre während der Coronazeit großen Veränderungen unterworfen: Rückzug ins Nationale unter Vernachlässigung des großen Ganzen, Abschottung gegen Außen, aber damit verbunden auch ein Abbremsen der pathologisch wuchernden Globalisierung. Das Herunterfahren des Wirtschaftslebens führte zu einer Abkühlung der überhitzenden Aufwärtsspirale der Volkswirtschaften und zu einem überfallsartigen Verlust von Arbeitsplätzen.








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