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Kunsthaus Züri

Kunsthaus Zürich präsentiert «Hot Spots. Rio de Janeiro / Milano – Torino / Los Angeles, 1956 bis 1969»

Kunsthaus Züri

Vom 13. Februar bis zum 3. Mai 2009 widmet sich das Kunsthaus Zürich in der Ausstellung «Hot Spots» der künstlerischen Avantgarde der 1950er und 60er Jahre in Rio de Janeiro, in Mailand und Turin sowie in Los Angeles. Zu sehen sind herausragende Werke der Kunst, der Fotografie, der Architektur und des Designs, darunter viele von weltbekannten Künstlern wie Hélio Oiticica, Lygia Clark, Lucio Fontana, Piero Manzoni, Mario Merz, David Hockney, Ed Ruscha oder James Turrell.

In den Nachkriegsjahrzehnten erschienen neben den Kunstzentren Paris und New York neue Schauplätze auf der künstlerischen Landkarte:

RIO DE JANEIRO: NEOKONKRETISMUS, BOSSA NOVA, CINEMA NOVO
Rio de Janeiro war in den 1950er und frühen 1960er Jahren von einer kreativen Atmosphäre erfüllt, die zu einer Blüte der Kultur führte. Das Schlüsselwort war «neu»: «Neoconcretismo» in Kunst und Architektur, «Bossa Nova» (neue Welle) in der Musik und «Cinema Novo» im Film. Es entwickelte sich ein spezifisch brasilianisches Design mit prägnanten Formen und einer Betonung der Konstruktion. Die künstlerische Bewegung des «Neokonkretismus» war der erste Beitrag des Landes zu einem universalen visuellen Idiom der Moderne. Hélio Oiticica, Lygia Clark und andere Pioniere dieses geometrisch-abstrakten Stils interpretierten die Errungenschaften Piet Mondrians und Max Bills auf neue Weise und konzentrierten sich vermehrt auf Fragen des Raums und der Räumlichkeit.

MILANO/TORINO: VOM INFORMEL ZUR ARTE POVERA
Mailand und Turin stehen für einen entscheidenden Moment in der italienischen Kunst. In diesen Städten entstand zwischen 1958 und 1968 die neue künstlerische Identität Italiens. Zuerst brachen in Mailand mit Lucio Fontana und Piero Manzoni Monochromie, Minimalismus und eine in den Raum ausgreifende Malerei mit den Traditionen Italiens. Anschliessend verlagerte sich, im Übergang vom italienischen «Informel» zur «Arte povera», das künstlerische Zentrum des Landes von Mailand in die pulsierende Industriestadt Turin. Kennzeichnend für die neue Kunst, die dort entstand, war die Verwendung «armseliger», natürlicher und künstlicher Materialien (Mario Merz) sowie ein utopischer, politisch-ökologischer Anspruch der Kunst (Michelangelo Pistoletto).

LOS ANGELES: POP, MINIMALISMUS, ARCHITEKTUR
Die Kreativität im Los Angeles der Nachkriegszeit ist charakterisiert durch das Wechselspiel von Glückstraum und Horrorvision. Dem Versprechen von «sun and surf» und vom Glück in Hollywood steht die Ausbeutung der Menschen und ihrer Träume gegenüber. Die Szene in L.A. schwankte zwischen utopischen Ent­würfen und sarkastischen Antworten auf die Populärkultur. So entwickelten James Turrell oder Robert Irwin, inspiriert vom gleissenden Licht und der Wüstenlandschaft des Südwestens eine Kunst des Immateriellen und der Befreiung von Körperlichkeit. Dagegen nahmen Ed Ruscha oder David Hockney den Körperkult, den Autokult und den Starkult Südkaliforniens beim Wort und begannen, mit dessen Zeichenwelten zu spielen. Auch in der kalifornischen Architektur der Zeit wird dieses Wechselspiel reflektiert. Beispielhaft stehen dafür die «Case Study Houses», die Julius Shulman in ikonischen Architekturfotografien dokumentiert hat.

META-AUSSTELLUNG BÜNDELT KORRESPONDENZEN
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Moderna Museet, Stock­holm, wo Paulo Venancio Filho und Annika Gunnarson (Rio de Janeiro), Luca Massimo Barbero und Cecilia Widenheim (Milano/Torino) sowie Lars Nittve und Lena Essling (Los Angeles) unter dem Titel «Time and Place» für eine Sequenz von drei separaten Präsentationen verantwortlich zeichneten. Die Präsentation im Kunsthaus Zürich - eine «Meta-Ausstellung» - wird von Tobia Bezzola kuratiert und vereint die künstlerischen Momentaufnahmen aus den Metropolen zu einem Triptychon. Denn die drei «Hot Spots» sind durch personelle, ästhe­tische und produktionstheoretische Korrespondenzen miteinander verknüpft; eine These, die sich im Bemühen manifestiert, das Tafelbild zu überwinden und alle auf den ersten Blick so disparaten künstlerischen Ansätze und Prozesse in Rio de Janeiro, Mailand und Turin sowie Los Angeles miteinander verbindet.

AUDIOGUIDE UND KATALOG
Zur Vertiefung des Themas wurden ein Audioguide (d/e, im Eintrittspreis inklusive) und ein Katalog veröffentlicht. Der Katalog «Hot Spots» (320 Seiten, ca. 170 Abb.) wird am Kunsthaus-Shop für CHF 49.- (unter dem Buchhandelspreis) angeboten. Er enthält eine Einleitung von Tobia Bezzola und Beiträge von Paulo Venancio Filho, Annika Gunnarson und Ferreira Gullar (Rio de Janeiro), Luca Massimo Barbero und Francesca Pola (Milano/Torino) sowie Lars Nittve und Cécile Whiting (Los Angeles).

Unterstützt durch «Zürich» Versicherungs-Gesellschaft.


Ausstellung






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  • Julius Shulman Skinner House, 1959 
Los Angeles, Robert Skinner, ca. 1955 
Julius Shulman Photography Archive, The Getty Research Institute
    Julius Shulman Skinner House, 1959 Los Angeles, Robert Skinner, ca. 1955 Julius Shulman Photography Archive, The Getty Research Institute
    Museum Kunstpalast