• Menü
    Stay
Schnellsuche

S E I T E N W

S E I T E N W E C H S E L UNSERE SAMMLUNG neu gesehen

S E I T E N W

Unter dem Motto SEITENWECHSEL lädt das museum kunst palast zu gleich zwei Ausstellungen aus dem eigenen Bestand ein: AUF PAPIER. UNSERE SCHÖNSTEN HANDZEICHNUNGEN (30.4. ! 2.8.2009) und UNSERE SAMMLUNG NEU GESEHEN.

Max Beckmann Doppelbildnis “Karneval”, 1925.  © VG Bild-Kunst, Bonn 2005

Als eines der wenigen Museen im Rheinland vereint das Düsseldorfer Haus im Ehrenhof bedeutende Sammlungen von Glas, Skulptur, Malerei, Graphik, Kunst- gewerbe und Neuen Medien unter einem Dach. Trotz der umfangreichen, von antiken Gläsern über mittelalterliche Madonnen bis hin zu zeitgenössischen Fotografien reichenden Schausammlung bleibt eine Vielzahl von Kunstwerken dem Publikum meist verborgen. Aus Platzgründen oder wegen der konservatorischen Bedingungen wie bei den empfindlichen Graphiken lagern sie in den Depots oder Magazinen. Es gehört daher zu den wichtigsten Aufgaben unseres Museums, diese selten gezeigten Schätze immer wieder ans Tageslicht zu bringen und für den Besucher neu sichtbar und erfahrbar zu machen.

"Bedingt durch die notwendig gewordene Verbesserung des Brandschutzes in den Räumen der perma- nenten Kollektion und der damit verbundenen Teilschließung des Museumsflügels haben die Kuratoren mit einem räumlich vollzogenen Seitenwechsel die Chance ergriffen, in den Sälen des Kunstpalastes mit ausgewählten Werken aus der Sammlung ein Seh-Abenteuer zu wagen. Mit dem Ziel, den Kunstreichtum des Museums vorzustellen, aber auch die Bedeutung der einzelnen Abteilungen sichtbar zu machen, wurde bewusst eine Präsentation in historischer Linearität aufgebrochen.# (Beat Wismer) Im Zusammenspiel von wichtigen Hauptwerken aus der Schausammlung mit selten gezeigten Stücken werden neue Werkgruppen komponiert, Gemälde zu Themenensembles zusammengefasst und immer wieder neue Nachbarschaften oder Gegenüberstellungen riskiert. So finden sich schwarze Bilder des 20.

Jahrhunderts als extremer Ausdruck farblicher Reduktion im Vis-à-vis mit einem Ensemble von Gemälden des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Düsseldorfer Malerschule. Diese handeln in unterschiedlicher Dramatik und narrativer Erzählweise von Katastrophen wie z.B. Andreas Achenbachs Werk "Der Unter- gang der President .

In diesem Umfeld wird auch eine der jüngsten Erwerbungen des Museums präsen-
tiert: die "Landschaft aus dem Dreißigjährigen Krieg

von Carl Friedrich Lessing , dessen Werke für die Auflösung der klassischen Gattungsgrenzen von Historien- und Landschaftsmalerei stehen. Als farbliches
Äquivalent der Katastrophe wird in der Ausstellung Schwarz vorgestellt, ein Symbol nicht nur machtvoller Finsternis, des Bösen, sondern auch des Erhabenen. Am Beginn der Moderne markiert die Farbe Schwarz in der Malerei ein Endzeitgefühl und scheinbar auch das Ende der Malerei. Denn mit Schwarz sind Raum und Farbe, die beiden Eckpfeiler der visuellen Wahrnehmung fragwürdig geworden. Im Schwarz war die Malerei jedoch auch bei sich selbst angekommen Vor goldfarbenem Hintergrund wird der große Bestand an mittelalterlichen Madonnen und Heiligendar- stellungen gewürdigt und hier als moderne Figureninstallation inszeniert und mit zwei Fotoarbeiten von Candida Höfer , darunter die Ansicht eines Ordenshauses im brasilianischen Bahia mit der eigenen Samm- lung von Heiligenfiguren, in eine neue künstlerische Zwiesprache gesetzt.

Noch wenig bekannt ist, dass das museum kunst palast in Düsseldorf eine der bedeutendsten Samm- lungen mittelalterlicher Skulptur im Rheinland besitzt. Dazu gehört eine große Anzahl an Marienstatuen unterschiedlicher Stilepochen, die das sich wandelnde Bild von Maria als Himmelskönigin, ausgestattet mit Zepter und Krone, bis hin zu den anmutigen, von mütterlicher Fürsorge geprägten Mariendarstellun- gen aufzeigen.

Immer wieder trifft der Besucher auf formale und inhaltliche Korrespondenzen, aber auch Konfrontationen, auf Stolperstellen, die Denkanstöße geben sollen. So trifft er mit Blick auf Gemälde von Francisco de Zurbarán , Wilhelm Hübner oder Joos van Cleve auf Bilder des Todes und der Vergänglichkeit, die sich als zentrale Motive durch die abendländische Kunst seit dem Mittelalter ziehen und einen weiteren themati- schen Schwerpunkt in SEITENWECHSEL bilden. In der Epoche des Barock entwickelte sich eine besonders große Vorliebe für allegorische Darstellungen, die vor Sinneslust, Eitelkeit und dem Streben nach vergänglichen irdischen Gütern gemahnten. Das Vanitas-Stilleben mit den typischen Symbolen des Buches und des Totenschädels blieb bis ins 19. J ahrhundert das bevorzugte, wenngleich zunehmend sinnentleertes Vergänglichkeitssujet. In der Fotoarbeit von Martin Klimas findet das Vanitas-Motiv seine zeitgenössische Brechung und bietet zugleich einen subtilen Dialog zu den Katastrophenbildern auf " schwarzer Wand.

In beispielhaften Ensembles mit Gemälden von Peter Paul Rubens " Venus und Adonis , Ca rl Ferdinand Sohn "Rinaldo und Armida, Max Beckmann "Karneval oder Jürgen Klaukes zweiteiliger Fotoarbeit "Viva Espagna, die z.B. Themen wie Liebe " oder "Paare pointieren, werden immer wieder neuartige Dialog- situationen zwischen Werken verschiedener Gattungen und unterschiedlicher Epochen aufgezeigt.

Einen kontrastreichen Dialog zwischen Figuration und Abstraktion eröffnet "Das eherne Zeitalter von Auguste Rodin , seine erste vollfigürliche Plastik, die wegen ihrer ausgeprägten Realitätsnähe in den Salons von Paris und Brüssel einen Skandal auslöste.


Ausstellung






Neue Kunst Ausstellungen
Antik Stübchen Nachwort
Die neue Ausstellung “Antik Stübchen Nachwort”...
Lernen Sie den Flâneur
Der ,Flaneur‘ ist ab Donnerstag, den 25. April für Sie...
Offenen Werkräumen
Wir feiern den 1 Mai!! von 11.00 bis 18.00 Uhr!!Freue dich...
Meistgelesen in Ausstellungen
Sag‘s durch die Blume! Wiener
Blumenbilder hatten über die Epochen hinweg eine starke...
3hd 2021: Power Play
Westlichen Konventionen und Konstruktionen liegen...
»Druckgraphik unter die Lupe
Im Schloss Wilhelmshöhe werden im wahrsten Sinne des Wortes...
  • S E I T E N W E C H S E L UNSERE SAMMLUNG neu gesehen
    Museum Kunstpalast
  • Candida Höfer Igreja da Ordem Terceira Secular de Sao Francisco Salvador da Bahia II, 2005 C-Print, 180 x 220 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2009
Sammlung museum kunst palast
    Candida Höfer Igreja da Ordem Terceira Secular de Sao Francisco Salvador da Bahia II, 2005 C-Print, 180 x 220 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2009 Sammlung museum kunst palast
    Museum Kunstpalast
  • Carl Friedrich Lessing Landschaft aus dem dreißigjährigen Krieg, 1854 Öl auf Leinwand
museum kunst palast, Düsseldorf,  Gemäldesammlung Sammlung museum kunst palast
    Carl Friedrich Lessing Landschaft aus dem dreißigjährigen Krieg, 1854 Öl auf Leinwand museum kunst palast, Düsseldorf, Gemäldesammlung Sammlung museum kunst palast
    Museum Kunstpalast
  • Räuchergefäß in Form eines Pfaus
Iran, 19. Jh Sammlung museum kunst palast
    Räuchergefäß in Form eines Pfaus Iran, 19. Jh Sammlung museum kunst palast
    Museum Kunstpalast