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Zur Hölle! Ein

Zur Hölle! Eine Reise in die antike Unterwelt

Zur Hölle! Ein

Ausstellung vom 16. November 2007 bis 2. März 2008 Ein Projekt von Studierenden des Winckelmann-Instituts der Humboldt Universität, und der Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin.

Eröffnung: Do 15.11.2007, 18 Uhr

Ort: Schlüter- Saal (Saal der römischen Kopien) Pergamonmuseum/ Nordflügel

Besucher- Eingang: Am Kupfergraben, 10117 Berlin-Mitte

Öffnungszeiten: Mo - So 10 - 18 h, jedoch donnerstags 10 - 22 Uhr.

Zur Hölle! Eine Reise in die antike Unterwelt Rund vierzig ausgewählte und zum Teil eigens für die Ausstellung restaurierte Objekte der Antikensammlung, darunter Steinskulpturen sowie Bronzen, Terrakotten und Vasenbilder, geben den Besuchern dieser Ausstellung in folgenden Stationen differenzierte Einblicke in die antiken Todes- und Jenseitsvorstellungen: 1. Unterwelt: Ort und Übergang; 2. Unterwelt: Personal; 3. Reich der Schatten; 4. Tartaros: Ort der Frevler und Büßer; 5. Elysium: Gefilde

der Seligen; 6. Ort einer Utopie: Gericht und Gerechtigkeit; 7. Abstieg und Aufstieg im Mythos; 8. Die lebenden und die Toten; 9. Fortwirken.

Giovanni Calandrellim, Gemme mit Hades, Kerberos und Dioskuren "Zur Hölle!"

Die Jenseitsvorstellungen der Antike fügen sich in kein geschlossenes theologisches oder spekulatives System. Sie fächern sich in mythologisch- narrative oder skeptisch-abstrakte, populäre oder philosophische, geläufige oder esoterische Konzepte auf. Wesentliche Bestandteile einer Mythologie des Jenseits - mit Mächten und Dämonen des Jenseits, mit im Jenseits dahindämmernden Toten, aber auch mit Heldengeschichten der Überwindung des Höllenhundes oder der spektakulären Rückführung einzelner Verstorbener ins irdische Leben - sind bereits in den ältesten erhaltenen griechischen Dichtungen erhalten in den Epen Homers und Hesiods, die kurz vor oder um 700 v. Chr. entstanden sind. Da diese Werke, besonders die Homers, bis zum Ausgang der Antike intensiv gelesen wurden, blieb auch die Mythologie eines Jenseits zumindest als bildliche Vorstellung immer lebendig.

Die Atmosphäre der Unterwelt und ihre Zugänge

Das mythologische Jenseits konnte sehr konkret gedacht werden: Es war dunkel, feucht und modrig und von widerwärtigen Gerüchen erfüllt - das Gegenbild eines Ortes, an dem der Aufenthalt angenehm wäre. Lokalisiert wurde das Jenseits in den Tiefen der Erde, unterhalb der diesseitigen Welt. Die Übergänge zwischen dem Diesseits und dem Jenseits hat der Mythos naturalistisch ausgestaltet: Die Unterwelt besaß konkrete Zugänge und durch Gewässer und bestimmte Vegetationsarten ausgestattete Grenzzonen. Besonders Wasser als verbindendes wie endgültig trennendes Element spielte eine große Rolle. Einem alten Bild zufolge bedurften die Verstorbenen der Passage über die Unterweltsströme, zu der Charon, der Fährmann der Toten, um den Preis einer Obole bereitstand. Bis zum diesseitigen Ufer der Wassers wurden die Verstorbenen durch den "Seelengeleiter" (Psychopompos) Hermes geführt, am jenseitigen erwartete sie der Höllenhund Kerberos, der alle unbehelligt einließ, aber die Rückkehr verwehrte. Auch geflügelte Wesen wie Personifikationen von "Tod" und "Schlaf" oder "Seelenvögel" wurden als Geleiter der Verstorbenen ins Jenseits gedacht.

Das Reich der Schatten / das Reich der Büßer

Den alten Epen galt die Fortexistenz im Jenseits als eine schattenhafte, ohne Leid, aber auch ohne Freud. Die diesseitige physische Präsenz war dabei einer fast körperlosen, geisterhaften Existenz gewichen. Besonderen, mythischen Frevlern war ein besonderer Teilbereich der Unterwelt, der für sich abgeschlossene Tartaros, reserviert. Hochmut gegenüber den Göttern büßten diese Frevler mit 'mythischen' strafenden Zuständen und Tätigkeiten, so den "Tantalosqualen" ewigen Hungers und Durstes", der "Sisyphosarbeit" endlosen Steinewälzens oder dem Wasserschöpfen in ein "Faß ohne Boden".

Die Herrscher der Unterwelt

Über das Schattenreich gebot das Herrscherpaar Hades und Persephone. Hades, wie Poseidon ein Bruder des Zeus, hatte im Zuge der Aufteilung der Welt unter die olympischen Herrscher die Unterwelt zugeteilt bekommen. Zur Königin der Unterwelt erwählte er sich Persephone, die Tochter seiner Schwester Demeter. Diese gelangte jedoch nicht freiwillig in die Unterwelt, sondern wurde von Hades gewaltsam aus ihrer olympischen Existenz entführt. Hades konnte auch der Unterwelt selber seinen Namen geben. Neben dem Herrscherpaar bevölkerten wenige weitere Jenseitsgottheiten die Unterwelt, darunter die dreileibige Hekate.

Marmorstatue des Hermes, Mitte 2. Jh. n. Chr., Inv. Sk 198Oberirdische Topographie der Unterwelt


Ausstellung






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  • Giovanni Calandrelli Gemme mit Hades, Kerberos und Dioskuren um 1820, Inv. FG 2307 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Giovanni Calandrelli Gemme mit Hades, Kerberos und Dioskuren um 1820, Inv. FG 2307 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Marmorstatue des Hermes Mitte 2. Jh. n. Chr., Inv. Sk 198 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Marmorstatue des Hermes Mitte 2. Jh. n. Chr., Inv. Sk 198 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Kampanische Amphora mit Ixion 4. Jh. v. Chr., Inv. F 3023 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Kampanische Amphora mit Ixion 4. Jh. v. Chr., Inv. F 3023 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Glasierter Reliefbecher um 50-20 v. Chr., Inv. 30141 
© SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Glasierter Reliefbecher um 50-20 v. Chr., Inv. 30141 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Bronzestatuette einer Sirene Anfang 5. Jh. v. Chr., Inv. Fr. 2287 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Bronzestatuette einer Sirene Anfang 5. Jh. v. Chr., Inv. Fr. 2287 © SMB, Antikensammlung Foto: Johannes Laurentius
    Staatliche Museen zu Berlin