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Von imperialen Bärten und kaiserlichen Hausschuhen

VON IMPERIALEN BÄRTEN UND KAISERLICHEN HAUSSCHUHEN Kaiser Franz Josephs Hausschuhe und sein persönliches Rasier-Set bei Dorotheum-Kaiserhaus-Auktion am 12. Juni 2025

Einmal jährlich klingelt die Auktionsglocke im Dorotheum in Wien für Erinnerungsstücke aus dem österreichischen Kaiserhaus und anderen europäischen Herrscherhäusern. Im Mittelpunkt des Interesses bei der diesjährigen Auktion am 12. Juni, die fast 400 Objekte umfasst, stehen persönliche Gegenstände von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Kaiserin Elisabeth. Bis heute übt das Kaiserpaar eine besondere Faszination aus. Durch seine lange Regentschaft von fast 68 Jahren ist Franz Joseph als der letzte große Kaiser immer noch im Gedächtnis, seine Frau Elisabeth wurde durch ihren Schönheitskult, ihr ausgeprägtes Modebewusstsein, ihre zahlreichen Reisen und ihre sportlichen Ambitionen schon zu Lebzeiten zu einer Ikone. Ihr tragischer Tod nach dem Attentat 1898 am Genfer See trug zur Legendenbildung bei.

Einen seltenen Einblick in das Leben des kaiserlichen Paares geben zum Beispiel ein Uniform-Rock von Kaiser Franz Joseph I., mit dem gesiegelten Echtheitszertifikat vom Leibkammerdiener Eugen Ketterl. Bei dieser Uniform als Feldmarschall in ungarischer Adjustierung, die sogenannte Campagne-Attila, handelt es sich um eine Seltenheit. Es existiert wohl nur mehr eine „Attila“ im Monturdepot des Kunsthistorischen Museums Wien. Kaiser Franz Joseph I. trug die ungarische Generalsuniform stets bei Anwesenheit in der ungarischen Reichshälfte bzw. wenn er als König von Ungarn auftrat (Schätzwert € 30.000 – 50.000).

Kaiser Franz Joseph I. ist auch durch seinen imposanten Bart in Erinnerung. Und dieser Bart ist nicht nur eine Modeerscheinung jener Zeit, er ist zugleich ein Zeichen für Vitalität sowie ein Symbol für politische Gesinnung. Der signifikante Backenbart mit rasiertem Kinn und dem nach oben gezwirbelten Schnurrbart ist auch als Kaiser-Franz-Joseph-Bart bekannt. So trug der Kaiser nachts eine Bartbinde, damit der Bart seine spezielle Form behielt. Die Auktion im Dorotheum offeriert die persönliche Rasierschale mit Tiegel aus Porzellan samt Rasierpinsel (€ 2.000 – 4.000). Auch hier bestätigt Eugen Ketterl die Echtheit. Der letzte Leibkammerdiener des Kaisers durfte schon zu Lebzeiten von Franz Joseph I. sein Salär mit dem Verkauf von persönlichen Objekten des Kaisers aufbessern. Aus Familienbesitz, ehemals von Erzherzogin Marie Valerie, Tochter von Franz Joseph und Elisabeth, kommt ein persönliches Rasiermesser des Kaisers zur Auktion (€ 2.000 – 4.000).

Ebenfalls von Eugen Ketterl bestätigt sind ein Paar aus bunter Nadelarbeit gefertigte persönliche Hausschuhe von Kaiser Franz Joseph I., sowie ein persönlicher Schildpatt-Schuhlöffel (€ 2.000 – 4.000, € 1.000 – 2.000). Von Kaiserin Elisabeth, deren persönliche Gegenstände in der Käufergunst ganz oben stehen, stammt unter anderem ein um 1890 entstandener, persönlicher Trauerfächer, der von ihrer Tochter Erzherzogin Marie Valerie mit Blumen und Schmetterling eigenhändig bemalt wurde. Der Fächer ist zwischen 4.000 und 8.000 Euro bewertet, ebenso der persönliche Schirm aus schwarzer Spitze und Seide aus dem Haus Habsburg. Eine eigenhändige Widmung von Marie Valerie befindet sich in dem persönlichen Gebetbuch von Kaiserin Elisabeth, das mit 3.000 bis 6.000 Euro in der Auktion angeboten wird. Ihre Reise 1891 dokumentiert das Fotoalbum „ALEXANDRIEN Umgebung und Ansichten vom Nil“, geschätzt mit 4.000 bis 6.000 Euro.

Zwischen je 1.500 und 3.000 Euro erwartet sich das Dorotheum für zwei persönliche Taschentücher der Kaiserin aus der Zeit vor ihrer Vermählung 1854 als Herzogin in Bayern. Die Tücher sind u. a. mit einem weißgestickten Monogramm "E" mit bayrischer Königskrone versehen.

Ein besonderes Highlight unter den zahlreichen Porträtbildern der Auktion ist das zwischen 20.000 und 40.000 Euro bewertete, hervorragende Gemälde von Georg Martin Ignaz Raab. Er malte die 30-jährige Kaiserin Elisabeth anlässlich ihrer Krönung zur Königin von Ungarn im Jahre 1867. Das Kleid aus Silberbrokat und Spitzen mit nachtblauem Samtmieder und Perlenverschnürungen wurde vom berühmten Pariser Couturier Charles Frederik Worth in Anlehnung an eine ungarische Tracht entworfen.

Weiters findet sich im Auktionsangebot eine umfangreiche Sammlung von Miniatursilber, welches im Haus Habsburg als Kinderspielzeug verwendet wurde. Unter den rund 80 Teilen im Kleinformat: ein Tee- und Kaffeeservice, Möbel und Figuren.






  • “I scoop on the one hand from personal experiences and on the other hand from my...
  • 12.06.2025
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  • Kaiser Franz Joseph I. von Österreich – Paar persönliche Hausschuhe, Stoff mit Nadelarbeit, Innenfutter Seide, Ledersohlen, Länge 28,5 cm, anhängend Bestätigung des Leibkammerdieners Eugen Ketterl, 1915, Schätzwert € 2.000 – 4.000
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  • Kaiser Franz Joseph I. von Österreich – Persönlicher Rasierpinsel und Tiegel, sowie Rasierschale, Porzellan, Rasierschale aus dem Service mit Goldrand, anhängende Bestätigung des Leibkammerdieners Eugen Ketterl, 1898, Schätzwert € 2.000 – 4.000
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