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Kunsthaus Zürich zeigt «Niki de Saint Phalle»

DIE UNSTERBLICHE
Um die Jahrtausendwende schenkte sie einige hundert Werke an das Sprengel Museum in Hannover und das Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain in Nizza. Da ist sie bereits mit dem Praemium Imperiale ausgezeichnet, dem weltweit renommierten Kunstpreis des japanischen Kaiserhauses. Als Niki de Saint Phalle am 21. Mai 2002 stirbt – eine Grunderkrankung und die langjährige Verwendung giftiger Materialien wie Polyester und Glasfaser in der Kunstproduktion hatten zu einem tödlichen Lungenemphysem geführt – waren ihre «Nanas» zu einem Markenzeichen geworden.

GROSS UND BUNT, DEZENT UND SUBTIL
Dass Niki de Saint Phalle auf ihrem Weg stets innovativ, mutig und unabhängig geblieben ist, zeigt diese Ausstellung. Im grössten stützenlosen Ausstellungssaal der Schweiz sind halboffene Räume, innen teils schwarz, teils weiss ausgekleidet, frei auf der Fläche verteilt. Dazwischen bewegt sich das Publikum um einen Platz herum, wie in einem Dorf. Grosse Fensterbänder schaffen einen Bezug der Kunst zum Aussenraum, so wie es die Künstlerin bei der Standortwahl für ihre Werke gerne sah. Auf zahlreichen Fotografien tritt Niki de Saint Phalle, die auch als Model gearbeitet hatte, dem Betrachter entgegen. Dem Publikum werden ungewohnte Perspektiven auf ihr Werk eröffnet, denn vieles von dem was Niki de Saint Phalle schuf, war weder vordergründig noch gross und bunt. Und so findet auch in der raffiniert szenografierten Ausstellung manche Entdeckung im Verborgenen statt.

INTROVERTIERT UND EXHIBITIONISTISCH
De Saint Phalle gibt von sich selbst viel, geradezu Intimes preis. Das traumatische Erlebnis der sexuellen Gewalt des eigenen Vaters, die belastete und problematische Bindung an die Mutter und ihr eigenes Rollenbild als Frau sind in ihrem Schaffen präsent – und viele Werke sind direkte Auseinandersetzungen, ja Abrechnungen mit dem Erlebten und den Personen. Die äusserlich elegante Frau war zudem ein Solitär in einer noch von Männern dominierten Kunstwelt, in der sie einen unverrückbaren, wichtigen Platz einnahm: beim Nouveau Réalisme und der Konzeptkunst in Interaktion mit der Welt ebenso wie in einem sehr privatenŒuvre in unzähligen Briefen und Zeichnungen. Es oszilliert zwischen grosser, einladender Geste, wie in «Nana Mosaïque Noire» (1999), die mit schillernden Spiegelstücken und leuchtender Keramik verziert ist, und introvertierter Detailverliebtheit, wie in «L’accouchement rose» (1964), einem hauptsächlich aus Drahtgitter und Holz bestehenden Objekt, das eine Gebärende mit beinahe monsterhafte Zügen darstellt.

WAS FÜR EINE MARKE!
Aggressiv und emotional sind die Stichworte, die die Kunst von Niki de SaintPhalle heute am besten beschreiben. Die «Marke» der lebensfrohen Niki de Saint Phalle ist eine der augenfälligsten weit über die Kunstszene hinaus. Wir begegnen ihr in Bahnhöfen, Boutiquen und Papeterien. Als wichtige, international tätigeKünstlerin im 20. Jahrhundert hat Niki de Saint Phalle den Weg zwischen Kunst und Kommerz wie keine Kunstschaffende vor ihr zu ihrem Vorteil beschritten. Ihr legendäres Parfüm wurde noch nicht wieder aufgelegt. Vielleicht ist es besser so, um den Blick auch auf die leisen Töne im künstlerischen Gesamtwerk gerichtet zu halten. Darüber und über vieles mehr lässt sich in der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus staunen.

Eine Ausstellung in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt.

Unterstützt von der Credit Suisse – Partnerin Kunsthaus Zürich – und von La Prairie.

KATALOG
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen und Statements von Christoph Becker, Bice Curiger, Sandra Gianfreda, Margrit Hahnloser-Ingold, Cathérine Hug, Monster Chetwynd, Mickry 3, Shana Moulton, Nicolas Party undden Mitschriften von Gesprächen zwischen Laure Prouvost und Katharina Dohm sowie Seppi Imhof und Rhiannon Ash. Die 208 Seiten umfassende Publikation, die im Hatje Cantz Verlag auf Deutsch und auf Englisch erscheint, enthält rund 170 Abbildungen. Zu beziehen ist sie ab Ausstellungsbeginn im Kunsthaus-Shop und im Buchhandel.






  • 02.09.2022 - 15.01.2023
    Ausstellung »
    Kunsthaus Zürich »

    ALLGEMEINE INFORMATIONENKunsthaus Zürich, Heimplatz, CH–8001 ZürichTel. +41 (0)44 253 84 84, www.kunsthaus.chFr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr. Feiertage siehe www.kunsthaus.ch.Eintritt inkl. Sammlung: CHF 23.–/18.–   reduziert und Gruppen. Bis 16 Jahre gratis.  Freier Eintritt mit den Jahresmitgliedschaften 2022 und 2023.Ticket-Vorverkauf: www.kunsthaus.ch/tickets  Zürich  Tourismus.  Tourist  Information  im  Hauptbahnhof,  Tel.  +41  44  215  40  00,  info@zuerich.com, www.zuerich.com. 

     

    VERANSTALTUNGEN Öffentliche FührungenSamstag, 2. Juli,   13 Uhr; 23. Juli, 6. August und 20. August, 11 Uhr«Federico Fellini – Von der Zeichnung zum Film»Treffpunkt: Kunsthaus Zürich, Helpdesk, Heimplatz 5 (Chipperfield-Bau)

     

    Filmscreening Freitag, 1. Juli, 18.15 – 20.15 Uhr«Auf  den  Spuren  von  Fellini»  (2013),  ein  Dokumentarfilm  von  Gérald  Morin.  Einführung von Produzent Raphaël Blanc und Kuratorin Cathérine Hug.  Ort: Kunsthaus Zürich, Festsaal, Heimplatz 5

    (Chipperfield-Bau)

    Film-Matinee im Kino Piccadilly, Zürich

    Sonntag, 24. Juli, 12 UhrFederico  Fellinis  «Roma»  (1972).  Einleitende Diskussion  zwischen  KuratorinCathérine Hug und der auf Film spezialisierten Kunsthistorikerin Pia Watzenböck über die verschiedenen Stilphasen Fellinis. Mit Peter Gonzales, Pia De Doses, Marne Maitland, Renato Giovannoli; Musik Nino Rota; Kostüm- und Setdesign Danilo Donati.Ort: Kino Arthouse Piccadilly 1, Mühlebachstrasse 2, 8008 Zürich

    Open-Air-Kino im Xenix, Zürich

    Mittwoch, 10. August, 21.15 UhrFederico Fellinis «Le notti di Cabiria» (1957) Mit Giulietta    Masina, François    Périer, Amedeo    Nazzari, Franca    Marzi, Aldo Silvani, Dorian Gray; Musik Nino Rota. Ort: Kino Xenix, Kanzleistrasse 56, 8004 Zürich

    Panel-Diskussion

    Freitag, 26. August, 18.15 – 19.45 Uhr«Sex  Appeal?».  Kritische  Debatte  über  das  Problematische und  gleichsamVisionäre bei Fellinis Frauen-  wie  Männerfiguren.  Es  diskutieren  die Comedy-Künstlerin Patti Basler, Stefan Zweifel, Kurator der Ausstellung «Der erschöpfte Mann» (Nationalmuseum, 2020), und Cathérine Hug, Kuratorin Kunsthaus Zürich. Moderiert wird das Gespräch von der Journalistin Marguerite Meyer.  Ort: Kunsthaus Zürich, Vortragssaal

    Die Ausstellung wird unterstützt von der Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung und der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.



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  • Niki de Saint Phalle, Little Nana, 1968 Gips, bemalt, 16 x 14 x 12,5 cm ahlers collection Foto: Thomas Ganzenmüller, Hannover, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, Little Nana, 1968 Gips, bemalt, 16 x 14 x 12,5 cm ahlers collection Foto: Thomas Ganzenmüller, Hannover, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Leonardo Bezzola, Niki de Saint Phalle, Luzern, 1969 Silbergelatineabzug, 31,7 x 31,8 cm Kunsthaus Zürich, 2009 Foto © Nachlass Leonardo Bezzola Werk © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Leonardo Bezzola, Niki de Saint Phalle, Luzern, 1969 Silbergelatineabzug, 31,7 x 31,8 cm Kunsthaus Zürich, 2009 Foto © Nachlass Leonardo Bezzola Werk © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Niki de Saint Phalle, My love, where shall we make love? 1971 Illustrationen, farbig, 51 ungezählte Seiten Kunsthaus Zürich, 2021 © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, My love, where shall we make love? 1971 Illustrationen, farbig, 51 ungezählte Seiten Kunsthaus Zürich, 2021 © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Niki de Saint Phalle, Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971 Polyester, bemalt, 190 x 120 x 100 cm mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung, seit 1981 Foto: mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971 Polyester, bemalt, 190 x 120 x 100 cm mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung, seit 1981 Foto: mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Niki de Saint Phalle, Trilogie des obélisques, 1987 Laminiertes Polyester und Polyurethanlack auf Holz und Sand, 167 x 145 x 135 cm Gift of the artist. Collection MAMAC, Nice Foto: Muriel Anssens - Ville de Nice, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, Trilogie des obélisques, 1987 Laminiertes Polyester und Polyurethanlack auf Holz und Sand, 167 x 145 x 135 cm Gift of the artist. Collection MAMAC, Nice Foto: Muriel Anssens - Ville de Nice, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Niki de Saint Phalle, Nana Mosaïque Noire, 1999 Polyester, Glas, Spiegel- und Keramikmosaik, 254 x 122 x 122 cm Sammlung Würth Foto: Archiv Würth, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, Nana Mosaïque Noire, 1999 Polyester, Glas, Spiegel- und Keramikmosaik, 254 x 122 x 122 cm Sammlung Würth Foto: Archiv Würth, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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  • Niki de Saint Phalle, King-Kong, 1962 Mischtechnik, Relief, 276 x 611 x 47 cm Moderna Museet, Stockholm, Donation 1972 from the artist Foto: Moderna Museet/Stockholm © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
    Niki de Saint Phalle, King-Kong, 1962 Mischtechnik, Relief, 276 x 611 x 47 cm Moderna Museet, Stockholm, Donation 1972 from the artist Foto: Moderna Museet/Stockholm © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
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