Inge Hergenhahn-Dinand – Leben, Werk und Meisterschülerin von Max Beckmann
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Ausstellung10.08.2025 - 31.08.2025
Inge Hergenhahn-Dinand, 1907 in Darmstadt geboren, ist eine jener Künstlerpersönlichkeiten, deren Lebensweg von frühen Triumphen, schmerzhaften Brüchen und einer unerschütterlichen Hingabe an die Kunst geprägt ist. Die Künstlerin, eigentlich Ingeborg Dinand genannt Inge, folgte zunächst dem Wunsch ihrer Mutter und besuchte eine Hauswirtschaftsschule. Doch 1925, im Alter von 18 Jahren, entschied sie sich endgültig für die Kunst und begann ihr Studium an der Frankfurter Kunstschule, der „Städelschule“, in der Vorklasse bei Peter Rasmussen. Bereits 1927 präsentierte sie in Darmstadt ihre erste Einzelausstellung, während zeitgleich auch die Berliner Galerie von Paul Westheim Werke von ihr zeigte.
In welchem Jahr sie in die Meisterklasse von Max Beckmann eintrat, ist heute nicht mehr eindeutig zu klären. „In der 1997 erschienenen Publikation ‚Malerinnen im 20. Jahrhundert‘, für die die Autorin Ingrid von der Dollen die Künstlerin interviewte, wird 1926 angegeben. Aktuellere Forschungen schätzen das Eintrittsdatum jedoch auf 1928/29.“ Sicher ist, dass sie ab Ende der 1920er-Jahre bis zur Auflösung der Klasse 1933 zu Beckmanns Meisterschülern gehörte. 1929 nahm sie mit einem Werk an einer Ausstellung im Berliner Reckendorfhaus teil. Der Kunstkritiker Paul Westheim schrieb in „Das Kunstblatt“, dass auch Kommilitonen aus der Beckmannklasse Werke eingereicht hätten, diese jedoch von der Jury abgelehnt worden seien.
In dieser prägenden Phase lernte sie Walter Hergenhahn kennen, den sie 1933 heiratete. 1930 und 1932 stellte sie in der Frankfurter Galerie F. A. C. Prestel aus. Nach der Auflösung der Meisterklasse durch die Nationalsozialisten zog sich das Paar ins Private zurück, verbrachte viel Zeit auf Sylt, und 1933 hielt sich Inge Hergenhahn-Dinand ein Jahr lang in Paris auf. 1935 und 1939 wurden die Söhne Michael und Kay geboren. Trotz der politischen Einschränkungen konnte sie ab 1936 wieder an Ausstellungen teilnehmen – in den Jahren 1936, 1940, 1941 und 1942.
Der Zweite Weltkrieg bedeutete einen dramatischen Einschnitt: Ausbombung, Evakuierung, Flucht – und der Verlust nahezu ihres gesamten Frühwerks. Nach der Zerstörung ihres Ateliers 1942 floh sie mit ihren Söhnen in den sogenannten „Reichsgau Wartheland“ im heutigen Polen und 1945 weiter nach Westen.
Von 1946 bis 1956 lebte die Familie in Niederstein am Rhein. Dort pflegte sie enge Kontakte zur Neuen Darmstädter Sezession, reiste zwischen 1951 und 1953 nach Spanien und Paris und erlangte mit ihrem Nachkriegswerk insbesondere in den USA Anerkennung. Sie absolvierte eine Webereiausbildung an der Werkkunstschule Offenbach und fertigte Bildteppiche und Paramente für Kirchen im Raum Darmstadt.
1956 kehrte sie nach Frankfurt am Main zurück, leitete Sommerkurse auf Sylt und trennte sich 1958 von Walter Hergenhahn. 1965 erhielt sie gemeinsam mit Georg Heck einen Studienfahrtspreis für die Provence. Ende der 1960er-Jahre eröffnete sie ihre eigene Galerie in Frankfurt. Ab 1976 zählte sie zu den Mitbegründern des „Frankfurter Kreises“. Die letzten Lebensjahre verbrachte sie in Frankfurt, wo sie 2003 verstarb – eine Malerin, deren Werk allen Stürmen des 20. Jahrhunderts trotzte und dessen Strahlkraft bis heute lebendig ist.
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10.08.2025 - 31.08.2025
Dienstag bis Samstag
10.00 – 17.00 Uhr
Feiertags geschlossen
Von 24.12.2024 bis zum 1.1.2025 geschlossen.