Christie’s versteigert letzte bekannte Werke von Jan van Huysum – Blumenstillleben übertreffen Rembrandt im Preis
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Auktion01.07.2025
Jan van Huysum bei Christie’s: Zwei letzte Meisterwerke des großen Blumenmalers werden am 1. Juli versteigert
Wenn es um die Stilllebenkunst des Goldenen Zeitalters geht, ist Jan van Huysum für viele Kenner der unangefochtene Meister. Schon Ingvar Bergström, der schwedische Kunsthistoriker, adelte ihn in seiner bahnbrechenden Studie Dutch Still-Life Painting in the Seventeenth Century von 1956 mit den Worten: „The greatest of all.“ Eine Einschätzung, die bereits zu Lebzeiten Van Huysums von Europas Höfen geteilt wurde.
Am 1. Juli 2025 gelangen im Rahmen der Classic Week bei Christie’s zwei herausragende Werke Van Huysums zur Auktion – es sind die letzten bekannten Gemälde des Künstlers, ein Höhepunkt seiner Schaffenszeit. Gemeinsam zeigen sie mehr als 30 verschiedene Pflanzenarten – eine opulente Hommage an Natur, Vergänglichkeit und malerische Raffinesse.
Im 18. Jahrhundert zahlten Sammler bis zu 1.000 Gulden für seine Werke – fünfmal mehr als für ein Gemälde von Rembrandt. Nach Van Huysums Tod im Jahr 1749 wechselte eines seiner Werke sogar für nahezu das Vierfache den Besitzer – ein bis dahin beispielloser Betrag.
Geboren 1682 in Amsterdam als Sohn einer Künstlerfamilie, orientierte sich Van Huysum an Jan Davidsz. de Heem, dem Begründer der sogenannten pronkstillevens, der prunkvollen Stillleben. Doch Van Huysums radikale Lichtführung, sein transparenter Farbauftrag und seine räumlichen Kompositionen heben ihn auf eine eigene Ebene. Mit feinsten Lasuren und verblüffend naturalistischen Details – wie glitzernden Wassertropfen oder winzigen Ameisen – schuf er Werke von geradezu wissenschaftlicher Präzision und sinnlicher Schönheit.
Die nun bei Christie’s angebotenen Blumenstücke sind nahezu identisch mit zwei Gemälden im Staatlichen Museum Schwerin. In Briefen zwischen dem Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg, dem Agenten A.N. van Haften und Van Huysum selbst lässt sich die Genese dieser Werke minutiös nachvollziehen.
„I am, at present, occupied in painting the pieces.“ schrieb Van Huysum im März 1741. Im Juli 1742 heißt es weiter: „I hope to finish painting the two pieces this year.“ Die Bezahlung von 2.000 Gulden bestätigte er schließlich im Dezember 1743. Seine Erklärung für die lange Wartezeit? „Last year I could not get a yellow rose, else it would have been finished.“
Van Huysum bestand darauf, nach lebenden Pflanzen zu malen, was zu saisonbedingten Verzögerungen führte. Wochen wurden zu Monaten, Jahre zu Kunstwerken von zeitloser Qualität. Die beiden Bilder entstanden 1744/45 – etwa zwei Jahre nach der Lieferung an den mecklenburgischen Hof.
Die Provenienz reicht vom Amsterdamer Tuchhändler Herman ten Kate bis zum Sultan von Oman, Qaboos bin Said Al Said. Nun bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Diese meisterhaften Blumenstillleben sind nicht nur Ausdruck höchster malerischer Virtuosität, sondern auch ein Stück europäischer Kulturgeschichte.
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